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    ROUNDUP 2  360  0 Kommentare Flughafen Hahn glaubt nicht an kompletten Rückzug von Ryanair

    HAHN (dpa-AFX) - Der Flughafen Hahn hält angebliche Pläne des irischen Billigfliegers zu einem kompletten Rückzug von dem Hunsrück-Airport für nicht glaubhaft. "Nach meinen Kenntnissen ist das völliger Unsinn", sagte Christoph Goetzmann, Mitglied der Hahn-Geschäftsführung, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sind in einem regelmäßigen und engen Kontakt mit Ryanair und ich habe keine Hinweise, die auf einen Rückzug hindeuten." Ryanair-Sprecher Robin Kiely teilte der dpa mit: "Wir kommentieren keine Gerüchte oder Spekulationen. Die noch ausstehenden Sommerflugpläne 2019 finalisieren wir derzeit."

    Die Mainzer "Allgemeine Zeitung" hatte am Dienstag unter Berufung auf "höchste Managementkreise" der Airline berichtet, es solle "konkrete Planungen für den kompletten Rückzug vom Hahn geben". Als Termin sei der Sommerflugplan 2019 genannt worden, der im April starte. Als reiner Frachtflughafen könnte der Airport laut Experten nicht existieren.

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    Hahn-Manager Goetzmann sagte der dpa, der Tarifkonflikt der Ryanair mit ihrem Personal inklusive dreier Streiks seit August erschwere die Lage. "Wenn Tarifparteien von Kriegserklärung sprechen, dann werden Regionalflughäfen zu Kollateralschäden." Ryanair hatte angekündigt, ihre Basis in Bremen mit zwei Flugzeugen zu schließen und im nordrhein-westfälischen Weeze zwei von fünf Maschinen abzuziehen. Von Gewerkschaftsseite war das als "Kriegserklärung" gewertet worden. Im Hunsrück ist zu hören, dass auch hier eine weitere Verringerung der Streckenzahl von Ryanair keine Überraschung wäre.

    Rheinland-Pfalz hatte seinen Flughafen-Anteil von 82,5 Prozent 2017 an den chinesischen Mischkonzern HNA verkauft. Die restlichen 17,5 Prozent hält das Land Hessen. Der abgelegene Airport war einst die erste Ryanair-Basis in Deutschland. Bis heute ist Europas größte Billigfluggesellschaft hier der Platzhirsch im Passagiergeschäft. In der jüngeren Vergangenheit verringerten die Iren jedoch ihr Angebot im Hunsrück. Zugleich begannen sie von den benachbarten Flughäfen Luxemburg, Köln-Bonn und Frankfurt/Main abzuheben. Am Montag gab Ryanair den ersten Gewinnrückgang seit fünf Jahren bekannt: Der Gewinn sank im ersten Geschäftshalbjahr um 7 Prozent auf 1,20 Milliarden Euro.

    Die rheinland-pfälzische CDU-Opposition im Mainzer Landtag forderte von der rot-gelb-grünen Landesregierung Klarheit und sprach sich gegebenenfalls für den Stopp der Zahlung von Landesgeld aus. "Nach wie vor werden Steuergelder an den Hahn gegeben", sagte CDU-Fraktionschef Christian Baldauf. "Wenn es nicht sicher ist, dass der Flugbetrieb aufrecht erhalten bleibt und der Hahn eine Zukunft hat, dann wollen wir die Einstellung der Zahlung dieser Steuergelder."

    Der rheinland-pfälzische AfD-Fraktionschef Uwe Junge warnte vor einer möglichen Gefährdung vieler Arbeitsplätze am Hahn. Die Landesregierung müsse ihre Zukunftsprognose für den ehemaligen US-Fliegerhorst und die Region offenlegen.

    Der Sprecher des Mainzer Innenministeriums, Joachim Winkler, sagte: "Wir sehen, dass die Flughafengesellschaft einen kompletten Abzug von Ryanair dementiert hat. Wir stehen zum Hahn und zu unseren Verpflichtungen." Das Land sei an der weiteren Entwicklung des Flughafens und seiner Region interessiert.

    Rheinland-Pfalz hatte sich beim Verkauf des Airports verpflichtet, bis 2024 bis zu 27 Millionen Euro Feuerwehr- und Sicherheitskosten zu zahlen, bis zu 25,3 Millionen Euro Beihilfen für den Betrieb und bis zu 22,6 Millionen Beihilfen für Investitionen. Dazu könnten maximal 25 Millionen Euro für die Beseitigung von Altlasten kommen.

    Der stellvertretende Sprecher des Finanzministeriums von Hessen, Moritz Josten, teilte in Wiesbaden mit: "Unsere Anteile am Flughafen kosten uns nichts. Für die Defizite kommt allein die HNA auf." Gespräche über einen Verkauf der hessischen Anteile gebe es derzeit nicht./jaa/DP/mis




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