Ende von fast 10 Jahren Hausse?
Der wichtige US-Markt: Grund zur Panik?
Wer sich am Wochenende die Überschriften in den Kommentaren zum US-Aktienmarkt angeschaut hat, möchte meinen, der Bärenmarkt sei ausgebrochen an der Wall Street. Dow Jones, Nasdaq und der breite S&P 500 haben korrigiert, jedoch kam dies in Teilen vom Allzeithoch. Normal, dass jede Hausse mal pausiert und der Markt ausatmen muss, sonst wären es Fahnenstangen und die krachen immer zusammen. Nehmen wir uns mal die Fakten vor, denn das fundamentale Bild ist entscheidend. Und das sieht in den USA gut aus. Die Konjunktur läuft, die Arbeitslosigkeit ist auf dem niedrigsten Stand seit 1969. Viele Unternehmen fahren massive Aktienrückkaufprogramme, die Dividendenausschüttungen tendieren um ein Rekordhoch. Soweit das Gute.
Negativ sind die stattlichen Bewertungen, die etwa im S&P 500 nahe am 2000er Hoch kratzen und damit glasklar Übertreibungen anzeigen. Die Bewertungen von Facebook oder Tesla etwa sind schlicht nicht nachvollziehbar. Zudem ziehen sich die Notenbanken plangemäß mit ihren seit Jahren währenden Geldspritzen aus dem Markt zurück, das dämpft die Nachfrage im Bondsektor und überlässt den Markt gewissermaßen sich selbst. Am US-Anleihemarkt rentieren die zehnjährigen Staatsanleihen gegen 3 % - weltweit fast einzigartig für Industrieländer und eine klare Folge der fehlenden Notenbank-Käufe. Ja, und die Charttechniker haben längst Alarm geschlagen, der S&P 500 hat die 200-Tage Line durchbrochen, die Marktbreite ist deutlich negativ, die Stimmung unterm Anlegervolk ist schlecht, und die Volatilität ist in der Breite angezogen. Also wieder mal viel Psychologie am Markt und Fakten, die jeder so interpretiert, wie er möchte. Ein Ende der laufenden Korrektur benötigt neue Fakten, einen Gamechanger. Kommt dieser, dreht’s wieder hoch - bleibt er aus, sollte die fast 10jährige Hausse ihren Spätsommer gesehen haben. Anschnallen und wachsam sein ist eh des Börsianers erste Pflicht.
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