Ölpreise geben deutlich nach
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Dienstag durch die Angst vor einer weiteren Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China belastet worden. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 75,93 US-Dollar. Das waren 1,41 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 76 Cent auf 66,28 Dollar.
Zeitweise waren die Rohölpreise noch stärker unter Druck geraten. Marktteilnehmer begründeten die Entwicklung mit der Furcht, dass sich der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt ausweiten und die globale Wirtschaft schädigen könnte. Auslöser war ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach die USA Strafzölle auf alle chinesischen Importe vorbereiten. Zurzeit gelten Strafzölle für Waren im Wert von 250 Milliarden Dollar. Das gesamte Importvolumen der USA aus China beträgt etwas mehr als 500 Milliarden Dollar.
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Das zweite Großthema am Erdölmarkt ist zumindest kurzzeitig etwas in den Hintergrund getreten: die am 4. November in Kraft tretenden Sanktionen der USA gegen Iran. Die Sanktionen gleichen einem Ölembargo, weil die Vereinigten Staaten allen Abnehmern iranischen Öls Strafmaßnahmen androhen, sollten sie den Ölbezug nicht abstellen. Bereits in den vergangenen Wochen sind die iranischen Ölausfuhren deshalb deutlich gesunken. Fachleute erwarten Anfang November einen weiteren Rückgang, wobei der genaue Umfang laut Rohstoffexperten der Commerzbank unklar ist./bgf/he