PayPlus+, IBM und Bitwala
Mit und ohne Token: Blockchain-Technologie krempelt Finanzbranche um
Die Blockchain-Technologie ist trotz der Talfahrt am Krypto-Markt ein zentrales Zukunftsthema bei Unternehmen und Ländern. In erster Linie setzen Banken und Zahlungsdienstleister zunehmend auf die innovative Technologie. Daneben bieten FinTechs und etablierte Konzerne vermehrt Blockchain-Lösungen.
In der Finanzbranche lassen sich drei Trends für Blockchain-Anwendungen ausmachen:
1. Zahlungsdienstleister, wie PlayPlus+, entwickeln Blockchain-basierte Lösungen mit einem eigenen Token.
2. Klassische Konzerne testen die Blockchain um untereinander Finanztransaktionen sicherer und effizienter abzuwickeln - ohne Token.
3. FinTechs entwickeln das Blockchain-Konto für den Privatkunden, um Krypto- und Fiatwährungen gleichzeitig übersichtlich zu verwalten.
PayPlus+, eine in München neu gegründete Aktiengesellschaft, könnte das PayPal von Morgen werden. Mit seinem auf der Ethereum-Blockchain basierenden Multi-Channel Payment Gateway will der Zahlungsdienstleister Online-Zahlungen revolutionieren. Der Plan könnte funktionierten, denn der Markt für Online-Bezahldienste und das Sicherheitsbedürfnis wachsen stetig. Dafür wurden 500 Millionen eigenen Utility Token generiert (PLUS Token), welche dem Geschäftskunden ermöglichen, PayPlus+ Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.
Gegenüber dem KryptoJournal erklärte Roberto Piroddi, Vorstandsvorsitzender der PayPlus+ AG: "Die Probleme der zentralisierten Zahlungssysteme gibt Blockchain-Playern wie PayPlus+ die Möglichkeit, die Revolution der bargeldlosen und Blockchain-basierten Wirtschaft voranzutreiben. Ziel ist es [...] Marktführer im Bereich der Blockchain-Zahlungssysteme [...] zu werden. Einer unserer Vorteile ist, dass unser Ecosystem offen ist für externe Software-Entwickler, die permanent neue innovative Lösungen für unsere Geschäftskunden anbieten können".
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Die Zahl der Blockchain-Anwendungen für Finanztransaktionen unter Banken und Institutionen wächst. Erst kürzlich gab IBM gemeinsam mit CLS, einem Anbieter für Devisenabwicklungen, den Start einer Blockchain-Plattform für Banken bekannt. Die Blockchain-Plattform, mit dem Namen LedgerConnect, wird bereits von neun Banken, unter ihnen Barclays und Citibank, getestet.
Gegenüber "Reuters" erklärte Lee Braine, Chef des Technology Office von Barclays: "Barclays nimmt am Proof of Concept von LedgerConnect teil. Damit wollen wir ein besseres Verständnis für Blockchain-Anwendungen bekommen und Erfahrungen in diesem Bereich sammeln. Außerdem wollen wir einige mögliche Use Cases untersuchen".
Ein Beispiel aus Deutschland für Blockchain-basierten-Konten ist das Berliner FinTech Bitwala. Es plant Mitte November 2018 das erste Blockchain-Bankkonto Deutschlands für Privatkunden zu starten. Bitwala will die Welt des herkömmlichen Online-Banking mit der Blockchain-Technologie verbinden. Neben konventionellen Bankdienstleistungen wird das Unternehmen auch einen einfachen und sicheren Zugang zur Krypto-Welt bieten. So sollen Kunden schnell mit Kryptowährungen handeln können.
Es wird deutlich, dass etablierte und neue Unternehmen aus dem Finanzsektor auf die Blockchain-Technologie setzen. Dies belegt auch eine Studie der renommierten Unternehmensberatung PwC vom August 2018. Für die Studie wurden weltweit 600 Führungskräfte und Fachexperten befragt. 84 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, sich mit dem Thema zu beschäftigen. 15 Prozent haben bereits Projekte im Bereich der Blockchain-Technologie umgesetzt. Fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) erklärten zudem, dass die Blockchain-Technologie einen großen Mehrwert für die Finanzbranche bietet.
Fazit
Insgesamt haben Blockchain-Lösungen bereits erste Spuren in der Finanzwelt hinterlassen. Die Blockchain-Technologie könnte deshalb in Zukunft, wie einst das Internet, die Unternehmens- und Finanzwelt revolutionieren.
Quellen:
PwC