Großbritannien
Ein weiterer Vorstoß für Cannabis in Europa
Ab heute können Ärzte in Großbritannien ihren Patienten Cannabis zu Therapiezwecken verschreiben. In Deutschland ist Medizinalcannabis seit März 2017 bereits erlaubt. In beiden Ländern bleibt der Freizeitkonsum jedoch verboten.
Cannabisextrakte, Cannabisblüten oder einzelne Cannabinoide dürfen jetzt eingesetzt werden, um unterschiedliche Krankheiten zu behandeln. Dazu gehören chronische Schmerzen, Nervenschmerzen, bei grünem Star zur Reduzierung des Augeninnendrucks, bei ADHS und dem Tourettesymdrom. Mehrere Fälle von Schmerzpatienten hatten in Großbritannien eine Debatte über die Legalisierung der Droge zu Therapiezwecken ausgelöst. Bereits im Juni 2018 kamen Experten zu dem Urteil, dass Cannabisprodukte zu Therapiezwecken verabreicht werden dürfen. Die Einschränkung lautet, dass sie den Sicherheitsnormen entsprechen müssen.
Die benötigte und zukünftige Menge an Medizinalcannabis in Großbritannien bleibt abzuwarten. Aufgrund der geringeren Einwohnerzahlen im Vergleich zu Deutschland, dürfte die benötigte Cannabismenge unter der von Deutschland liegen - 2017 ließ man aus den Niederlanden und Kanada 1,2 Tonnen importieren. Im ersten Halbjahr 2018 betrug die importierte Gesamtmenge 1.620 kg und lag damit über der Gesamtmenge von 2017. In den kommenden Jahren rechnet man in Deutschland mit einem jährlichen Bedarf von 2,6 Tonnen.
Fachärzte in Großbritannien können Patienten nun erstmals medizinisches Cannabis verschreiben. "Das neue Gesetz wird die Art der Bedingungen, die für eine Behandlung in Betracht gezogen werden können, nicht einschränken", heißt es in einer Erklärung des Innenministeriums. Stattdessen müssen Ärzte "von Fall zu Fall entscheiden, ob sie Cannabis-basierte Produkte zur medizinischen Verwendung verschreiben, und zwar nur dann, wenn der Patient einen unerfüllten besonderen klinischen Bedarf hat, der nicht durch zugelassene Produkte gedeckt werden kann".
Aktuell zeigt die Aktie von Veritas Pharma bei Tradegate einen Kurssprung von Plus 13,92 Prozent. Im Januar 2018 kostete ein Anteilsschein 0,69 Euro, während der aktuelle Kurs 0,09 Euro zeigt. Es bleibt ein spekulatives Papier, denn das Unternehmen kommt nur auf eine Marktkapitalisierung von 6,41 Millionen Euro, während die Big-Player eine Milliardenbewertung haben - wie z. B. Canopy Growth mit 7,71 Milliarden Euro oder Aurora Cannabis mit 6,03 Milliarden Euro.
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