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    WDH/Wirtschaftsberater  762  0 Kommentare Kapitaldecke einzelner Großbanken zu dünn

    (Wiederholung aus technischen Gründen)

    FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX) - Europas Großbanken haben beim jüngsten Stresstest der Aufseher zwar ein insgesamt solides Zeugnis in Sachen Krisenfestigkeit erhalten. Dennoch dürfte das ein oder andere Institut bei der Kapitalausstattung nachbessern müssen. Zu dieser Einschätzung kommen Wirtschaftsberater nach der Analyse der Testergebnisse vom Freitagabend.

    Zwar habe die europäischen Bankenlandschaft insgesamt die Belastungsprobe der Aufseher bestanden, sagte der PwC-Finanzexperte Philipp Wackerbeck am Samstag. "An einzelne europäische Banken dürften die Regulatoren dennoch herantreten und eine Kapitalstärkung oder einen Risikoabbau verlangen."

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    Auch die Beratungsgesellschaft KPMG geht von Nachbesserungsbedarf aus, nennt aber ebenso wie PwC keine Details zu einzelnen Instituten. Die KPMG-Experten wiesen am Wochenende auf "bekannte Unbekannte" hin, deren mögliche Folgen für die Kapitalausstattung der Banken nicht klar aus den Stresstestresultaten hervorgingen. Konkret nennen sie Auswirkungen des britischen EU-Austritts sowie mögliche Folgen nochmals verschärfter Kapitalanforderungen an Geldinstitute.

    Als Konsequenz aus der weltweiten Finanzkrise 2007/2008 waren die Anforderungen bereits erhöht worden. Die Ausgestaltung des "Basel III" genannten Regelwerks war Ende 2017 beschlossen worden. Experten sprechen dabei von "Basel IV". Weil diese Regeln erst 2022 in Kraft treten sollen, lagen sie außerhalb des Prognosehorizonts des Stresstests.

    "Selbstverständlich haben die Banken noch einige Jahre Zeit, sich auf Basel IV vorzubereiten; die Banken sollten aber nicht annehmen, dass ein "Bestehen" des Stresstests bedeutet, dass sie keinerlei Bedarf für künftige Kapitalaufstockungen haben", resümieren die KPMG-Experten.

    Im bisher härtesten Stresstest der europäischen Bankenaufsicht EBA hatten sich die Kapitalpuffer bei den meisten der 48 untersuchten Institute auch unter widrigen Bedingungen als tragfähig erwiesen. Die deutschen Institute landeten nach den am Freitagabend in London veröffentlichten Testergebnissen im Mittelfeld, Schlusslicht in der EU war die britische Großbank Barclays .

    Die Banken aus 15 europäischen Staaten mussten auf Basis ihrer Bilanzen zum Jahresende 2017 durchrechnen, wie viel dünner ihre Kapitaldecke binnen drei Jahren werden würde, wenn die Konjunktur einbricht, die Arbeitslosenzahlen steigen und die Immobilienpreise in den Keller gehen. Formale Durchfaller gab es nicht. Institute, die sich in dem aktuellen Krisentest als anfällig erwiesen, werden die Aufseher ganz genau anschauen, um im Nachgang möglicherweise institutsspezifische Kapitalzuschläge festzusetzen.

    Am schlechtesten hatte unter den acht getesteten deutschen Instituten die NordLB abgeschnitten, die unter den Krisenbedingungen nur eine Kapitalquote von 7,07 Prozent aufwies. Übersetzt heißt das: Die Bank wäre im Krisenfall nicht gerade üppig mit Eigenkapital ausgestattet. Dabei sind Kapitalpolster für Geldhäuser wichtig, um Krisen abzufedern zu können. An Lösungen wird allerdings bereits gearbeitet. Derzeit setzt das Geldhaus mit den Haupteigentümern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt ein Konzept zur Stärkung von Kapitalquoten und Rentabilität um.

    Dafür wurde auch ein Bieterverfahren angestoßen, bei dem noch "unter zehn" - inoffiziell fünf bis sechs - Bieter im Rennen sind, darunter Banken und Finanzinvestoren. Die Eigentümer streben mit ihnen für die NordLB eine Lösung an, die ohne Beihilfe auskommt. Anfang Dezember soll nach inoffiziellen Angaben die Bewertung der bisherigen Angebote erfolgen, um dann kurz vor Weihnachten die zwei oder drei Bieter aus der Schlussrunde zu verkünden.

    Bis zum Jahreswechsel soll dann feststehen, mit wem die Bank und ihre Eigentümer die Zukunft der NordLB gestalten wollen. Ein großes Problem der Bank ist die Belastung durch Schiffskredite, bei denen Schuldner Probleme mit der Rückzahlung haben./kf/DP/edh




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