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    Set-Top Boxen (2)  297  0 Kommentare Trends und Standards

    In der ersten Folge unserer Artikelreihe über Set-Top Boxen hatten wir die (digitalen) Breitbandnetze untersucht und waren zu dem Schluss gekommen, dass sie einen riesigen Markt mit starken Zuwachsraten eröffnen. Set-Top Boxen können in diesem Umfeld zu leistungsfähigen Trägern einer integrierten umfassenden Kommunikation werden.


    Wo geht’s lang? Standards und Normen


    Märkte können nur dann mit Produkten durchdrungen werden, wenn es Standards gibt. Es ist zweitrangig, ob diese als bürokratische Norm oder als de-facto Industriestandard daher kommen.


    Das European Telecommunications Standards Institute ETSI hat am 17. Juli diesen Jahres die Spezifikation der Multimedia Home Plattform (MHP) zur offiziellen Norm erhoben. MHP beruht auf offenen Standards und unterliegt selbst keiner Lizensierung. Es werden Funktionen einer Set-Top Box definiert, die digitale Fernseh- und Radioprogramme präsentiert, multimediale Zusatzdienste managt und auch als Internet-Terminal dienen kann. Die multimedialen Zusatzdienste reichen von einem Videotext-Pendant über weiterführende Inhalte, Weiterleitung auf Internet-Seiten, Angebote von Werbeträgern bis hin zum eCommerce. Bei MHP ist der Dekodierer als Java Virtual Machine ausgebildet. Das soll die Offenheit garantieren.


    Das Digital Video Braodcasting Forum DVB erarbeitet mit seinen mittlerweile über 250 Mitgliedern (Programmanbieter, Hersteller von Übertragungstechnik und Endgeräten, sowie CATV-Betreiber) Vorschläge zur Normierung durch das ETSI. An der Entwicklung waren z.B. Grundig, Hitachi, Matsushita, Philips, Sharp, Sony, Thomson und Toshiba beteiligt.


    Der DVB-Standard fußt auf der MPEG-2-Kompression. Teilvorschläge betreffen die unterschiedlichen Transport-Layer. DVB-S beschreibt den Satellitenweg, DVB-C den durch das Kabel und DVB-T den per terrestrischem Funk. Darüber hinaus regelt DVB auch das Zusammenspiel zwischen den Datenströmen und der Set-Top Box für zusätzliche Funktionen. Hierunter fällt auch die Handhabung von SmartCards für Pay-TV. Beim Internet-Betrieb regeln unterschiedliche DVB-Vorschläge den Rückkanal, der alternativ über Breitbandkabel, (GSM)-Mobilfunk oder Telefonnetz gehen kann.


    Die F.U.N.-Allianz (Free Universe Network) bietet u.a. der Kirch/Telekom-Gruppe die Stirn. Hier sind über 40 Mitglieder versammelt. Hersteller wie Infineon, Panasonic und Sun Microsystems sitzen mit Sendern wie ARD und Eurosport und Medien-Technikern wie Magic media Service und OpenTV an einem Tisch. F.U.N. strebt eine unabhängige digitale Fernsehplattform durch offene Standards an. Nicht ganz vergeblich - sieht doch das neue Mediengesetz ab dem 1. November 2000 vor, dass alle Set-Top Boxen künftig mit einer offenen Technologie, dem DVB Common Interface (DVB-CI), ausgestattet sein müssen. Damit ist es nun nicht länger nötig, Set-Top Boxen unterschiedlicher Content-Anbieter neben seinem Fernseher bis zur Zimmerdecke aufzustapeln. Eine einzige DVB-kompatible Box soll alle (zahlungspflichtigen) Angebote handhaben.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Set-Top Boxen (2) Trends und Standards In der ersten Folge unserer Artikelreihe über Set-Top Boxen hatten wir die (digitalen) Breitbandnetze untersucht und waren zu dem Schluss gekommen, dass sie einen riesigen Markt mit starken Zuwachsraten eröffnen. Set-Top Boxen können in diesem …