Marktkommentar
Keith Wade (Schroders): Global Market Perspective: Viertes Quartal 2018
Während die Konjunktur in den USA deutlich anzog, fiel das Wachstum im Rest der Welt überwiegend enttäuschend aus.
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China spitzte sich im dritten Quartal weiter zu, als beide Seiten mit der Ankündigung neuer Zölle eine zweite Runde in dem Streit einläuteten. An den Märkten ist die Reaktion bislang ganz unterschiedlich ausgefallen: In den USA schritt der S&P 500 weiter voran, der MSCI China hingegen verzeichnete einen Einbruch. Offenbar sehen die Anleger die USA im Vorteil
Die überlegene Wertentwicklung des amerikanischen Marktes ist auch auf die wirtschaftliche Entwicklung zurückzuführen: Während die Konjunktur in den USA deutlich anzog, fiel das Wachstum im Rest der Welt überwiegend enttäuschend aus. Vor allem unsere Prognosen für Europa und Japan veranlassten uns, im August unseren globalen Ausblick herabzusetzen. Angesichts des schwächeren Wachstums in China und einer wahrscheinlichen Eskalation des Handelskonflikts mit den USA haben wir auch unsere Prognosen für die Schwellenländer gesenkt .
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Vor dem Hintergrund der florierenden Wirtschaft und der anziehenden Inflation hat die amerikanische Notenbank ihre Geldpolitik weiter gestrafft. Durch die Verknappung der Liquidität wurden Währungen und Anleihen der Schwellenmärkte strapaziert, wobei Länder mit hohem Bedarf an ausländischem Kapital unter extremen Kursausschlägen litten. Die Schwankungen beschränkten sich jedoch nicht nur auf die Schwellenländer, auch die Renditeaufschläge italienischer Anleihen weiteten sich nach Ankündigungen der neuen Regierung in Rom zu ihren Haushaltsplänen deutlich aus. In unserem Marktausblick schätzen wir die Schuldendynamik in der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone ein (Seite 16). Außerdem werfen wir einen Blick in die Zukunft. Dazu betrachten wir, wie die Märkte in der Vergangenheit auf eine Umkehrung der Zinskurve reagiert haben, welche unserer Meinung nach 2019 stärker in den Fokus rücken wird.