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Anleger greifen nach US-Kongresswahlen wieder zu Aktien
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist es am Mittwoch wieder aufwärts gegangen. Die wie erwartet ausgegangenen Kongresswahlen in den USA sorgten laut Analyst Jochen Stanzl von CMC Marketsts für Erleichterung.
Der Dax gewann bis zum Nachmittag 0,88 Prozent auf 11 585,85 Punkte. Der MDax stieg um 0,56 Prozent auf 24 337,64 Zähler, und auf europäischer Bühne legte der Leitindex EuroStoxx 50 um 1,18 Prozent zu.
Die Republikaner um US-Präsident Donald Trump verloren im Repräsentantenhaus wie von Experten erwartet die Mehrheit, konnten sie im Senat aber behaupten. "Jetzt haben wir ein wenig einen 'GroKo'-Effekt auch in Washington", sagte Stanzl. Trump könne bei neuen Gesetzesvorhaben nun nicht mehr nur auf die eigene Partei schauen. "Er muss mit Republikanern und Demokraten gleichermaßen verhandeln. Das kann zu einem moderateren politischen Kurs führen."
Als nächstes Thema rückt derweil schon die US-Notenbank in den Fokus. Sie wird dieses Mal erst am Donnerstag über ihre weitere Geldpolitik informieren, doch wesentlich Neues dürfte es nicht geben. Vielmehr gilt eine weitere Zinsanhebung im Dezember als wahrscheinlich.
Auf vollen Touren läuft außerdem die Berichtssaison in Deutschland. Unter den Dax-Werten enttäuschte etwa der Autobauer BMW , dessen Gewinne im dritten Quartal wegen der Einführung neuer Abgasprüfverfahren und teurer Rückstellungen für Rückrufe eingebrochen waren. Um 2,3 Prozent ging es daher für die Aktien abwärts.
Die Anteile von Adidas sanken um 2,4 Prozent. Zwar hob der Sportartikelhersteller seine Jahresgewinnprognose an, doch an der Börse sei dies bereits eingepreist gewesen, sagte ein Händler. Da zudem die Umsatzentwicklung schwach war, kamen für ihn die Gewinnmitnahmen nicht überraschend. Ebenfalls etwas schwächer mit minus 0,3 Prozent zeigten sich die Anteile der Munich Re nach vorgelegten Quartalszahlen und bekräftigten Gewinnzielen.
Dagegen sprangen die Aktien des Dialyseanbieters FMC um 8,5 Prozent nach oben und die der Mutter Fresenius um knapp 3 Prozent, womit sie die Dax-Spitze einnahmen. Sie profitierten von einem in Kalifornien abgelehnten Gesetzesentwurf über Dialysekliniken. Im Zuge der Zwischenwahlen hatten die Wähler dort auch über Änderungen in der Dialyseversorgung abstimmen dürfen. Sie sprachen sich allerdings mehrheitlich für den Status quo aus, wovon nun FMC profitierte.
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Aus der zweiten Reihe der Dax-Familie stachen vor allem der Online-Essenslieferant Delivery Hero sowie der Internet-Marktplatzbetreiber Scout24 mit ihren Geschäftsberichten und Ausblicken auf das restliche Jahr heraus. Während die Aktien von Delivery Hero um 6 Prozent zulegten, gewannen die von Scout24 knapp 7 Prozent.
Symrise und Osram hingegen enttäuschten die Anleger und büßten unter den Schlusslichtern im MDax 2,5 Prozent und 3,8 Prozent ein. Der Hurrikan Florence und höhere Rohstoffkosten schmälerten die Gewinne des Aromen- und Duftstoffherstellers Symrise. Beim Lichtkonzern Osram wurde vor allem kritisiert, dass der Umbau länger als erwartet dauert.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,25 Prozent am Vortag auf 0,26 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 140,84 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,18 Prozent auf 159,39 Zähler nach. Der Kurs des Euro stieg. Die Gemeinschaftswährung wurde am frühen Nachmittag mit 1,1488 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1428 Dollar festgesetzt./ck/jha/
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---