Aktien New York
Anleger in Kauflaune nach US-Wahlen
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street hat am Mittwoch von den Zwischenwahlen zum US-Kongress Auftrieb erhalten. Der Dow Jones Industrial stieg auf den höchsten Stand seit einem Monat und notierte zuletzt 1,05 Prozent höher bei 25 904,74 Punkten. Damit summiert sich das Dow-Plus seit dem Tief Ende Oktober nun bereits auf mehr als 7 Prozent. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Mittwoch um 1,32 Prozent auf 2791,70 Punkte nach oben. Der Technologieindex Nasdaq 100 legte um 2,28 Prozent auf 7148,20 Punkte zu.
Während die Republikaner um Präsident Donald Trump die Mehrheit im Senat halten konnten, mussten sie das Repräsentantenhaus erstmals seit acht Jahren wieder an die Demokraten abgeben. Diese dürften Trump das Regieren erschweren, hierin sind sich die meisten Beobachter einig.
"Alles wie erwartet", konstatierte Chefanalyst Chris-Oliver Schickentanz von der Commerzbank. Unsicherheit und enttäuschte Erwartungen von Investoren wären "Gift für die Stimmung an den Aktienbörsen" gewesen. Somit bedeute das Wahlergebnis erst einmal Entspannung. Ähnlich sah es Mohammed Kazmi, Portfolio Manager der Bank UBP: "Dieses Wahlergebnis sollte kurzfristig als leicht positiv für die Risikomärkte angesehen werden". Die Finanzmärkte hätten "ein Ereignis mit großem Risikopotenzial überwunden", die Unsicherheit sei damit zunächst ausgeräumt.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von UnitedHealth mit einem Kursplus von 3,6 Prozent als Dow-Spitzenreiter im Fokus. Laut dem Wirtschaftsmagazin "Forbes" dürfte der US-Krankenversicherer zu den Hauptprofiteuren der US-Kongresswahlen in den Bundesstaaten Nebraska, Idaho und Utah gehören. Denn die Mehrheit der Wähler in diesen Staaten habe für die Einführung des Medicaid-Programms gestimmt. Medicaid ist ein Gesundheitsfürsorgeprogramm für Geringsverdiener, ältere Menschen und jene mit Behinderungen, das von den einzelnen Bundesstaaten organisiert wird.
Das Modeunternehmen Michael Kors enttäuschte mit seinen Quartalszahlen und einer gekappten Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr. Die Papiere brachen um 15 Prozent ein.
Die Papiere des Dialyse-Dienstleisters DaVita schnellten um 12 Prozent nach oben. Sie profitierten vom Ausgang eines Volksentscheids zur Dialyseversorgung in Kalifornien. Das Bürgerbegehren über Änderungen bei der Vergütung von Behandlungen war nicht durchgekommen. Damit ist viel Unsicherheit und Risiko aus dem Papier des Dialysespezialisten gewichen.
Freude herrschte auch bei den Aktionären des Brokers Investment Technology Group (ITG). Dieser wird vom Hochfrequenzhändler Virtu Financial für rund eine Milliarde US-Dollar übernommen. Aktien von ITG zogen um 8 Prozent an. Aber auch die Papiere von Virtu Financial gewannen 7 Prozent, denn das Unternehmen erhält mit dem Zukauf einen Zugang zu den institutionellen Kunden des Brokers./edh/fba