Devisen
Euro steigt nach US-Kongresswahl - Dollar gibt auf breiter Front nach
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Mittwoch von den Ergebnissen der US-Kongresswahl profitiert. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1482 US-Dollar. In der Nacht hatte der Euro noch kurzzeitig unter 1,14 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1487 (Dienstag: 1,1428) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8706 (0,8750) Euro.
Die Wahlergebnisse aus den USA brachten den Dollar gegenüber allen wichtigen Währungen unter Druck. Für US-Präsident Donald Trump wird das Regieren nach den Kongresswahlen in dem gespaltenen Land schwieriger: Seine Republikaner verloren bei den Zwischenwahlen das Repräsentantenhaus an die Demokraten. Den Senat im Parlament in Washington verteidigten die Republikaner allerdings.
Die Fiskalpolitik der USA dürfte nach den Wahlen weniger konjunkturstütztend sein, begründete Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank, die Dollar-Verluste. Eine republikanische Mehrheit in beiden Häusern hätte wohl die Steuern gesenkt und die Ausgaben nicht proportional zurückgefahren. "Die USA wären als Investitionsstandort attraktiver geworden, die Nachfrage nach der US-Währung wäre gestiegen." Dies könnten die Demokraten im Repräsentantenhaus jetzt verhindern. Ob es aber tatsächlich dazu kommt, müsse man abwarten.
Etwas Auftrieb erhielt der Euro auch durch deutsche Konjunkturdaten. Die deutsche Industrie weitete ihre Gesamtproduktion im September aus, wohingegen Analysten mit einer Stagnation gerechnet hatten. Zudem wurde das Ergebnis für August nach oben korrigiert. Im gesamten dritten Quartal ging die Herstellung jedoch deutlich zurück. Das nährt Befürchtungen, dass die deutsche Wirtschaft von Juli bis September geschrumpft sein könnte.
Etwas profitiert hat der Euro zudem von der politischen Entwicklung in Italien. Die Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega hat eine Vertrauensabstimmung im Senat gewonnen. Mit der Abstimmung sollten Abweichler in der Fünf-Sterne-Bewegung auf Linie gebracht werden.
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Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87403 (0,87313) britische Pfund, 130,02 (129,31) japanische Yen und 1,1444 (1,1460) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1229,95 (1231,60) Dollar festgesetzt./jsl/fba