Dieselgipfel
Konzernchefs setzen Bundesverkehrsminister auf den Pott
Für heute wurde das zweite große Dieseltreffen in Berlin angekündigt. Der Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer erwartete die Chefs von BMW, VW und Daimler. Scheuer musste jedoch mit der zweiten Garde über die Hardware-Nachrüstung bei älteren Dieselfahrzeugen sprechen. Dieser Schuss vor den Bug des Bundesverkehrsministers zeigt abermals, dass die bröckelnde Merkel-Ära dem Ende geweiht ist.
Nach Berlin schickte BMW-Chef Harald Krüger das BMW-Vorstandsmitglied Klaus Fröhlich. Statt VW-Konzernchef Herbert Diess kam für VW der Porsche-Chef Oliver Blume - Blume möchte "aufhören mit dieser ganzen Diskutiererei" und hatte angekündigt, dass Porsche keinen Diesel mehr anbieten wird. Als einziger Vorstandsvorsitzender kam Daimler-Chef Dieter Zetsche zum Treffen - Zetsche wird im Mai 2019 von Ola Källenius abgelöst.
Laut den Quellen von "Bloomberg" haben sich VW und Daimler bereit erklärt, den größten Teil der geschätzten 3.000 Euro zu übernehmen, die für die Nachrüstung eines älteren Diesel-Pkw anfallen - laut Insider-Quellen. Es gibt noch keine offizielle Lösung (Stand: 12:20 Uhr). Merkel sagte, auch die Regierung könne einen Beitrag leisten, aber nur als letztes Mittel.
"Ich erwarte, dass sich die Automobilhersteller beteiligen - und zwar schnell", sagte Scheuer im Bayerischen Rundfunk. BMW Vorstandsvorsitzender Harald Krüger bekräftigte am Mittwoch seine Ablehnung von Hardware-Nachrüstungen und sagte, dass das Unternehmen bereits durch Maßnahmen wie Software-Updates und Anreize für Kunden, ältere Dieselfahrzeuge einzutauschen, einen Beitrag leistet. Ferner werde es bis mindestens 2021 dauern, bis die Technologie zur Anwendung der Upgrades entwickelt sei, sagte Krüger auf einer BMW Pressekonferenz zu den aktuellen Zahlen.
In den 14 am stärksten belasteten Städten Deutschlands plant Volkswagen Rabatte von durchschnittlich rund 5.000 Euro für Euro-5-Dieselmodelle und rund 4.000 Euro für ältere Autos. BMW bietet Anreize von 6.000 Euro, Daimler (Mercedes-Benz) von 5.000 Euro. Deutschland hofft, dass sich ausländische Hersteller an den Rabatten beteiligen.
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