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    Marktausblick  554  0 Kommentare Korrektur an den Aktienmärkten: Einkauf zum niedrigsten Preis

    Internationale Aktien setzten die Anfang Oktober eingeleitete Kurskorrektur nach unten fort. Die Nervosität der Anleger hat sich aufgrund einer wahrscheinlichen Gewinnspitze, einer schnelleren Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten, des Handelskrieges zwischen den USA und China sowie der Schwäche der verarbeitenden Industrie in Europa erhöht. Trotz dieser Faktoren ist das Risiko-Rendite-Verhältnis des Aktienmarktes auf dem derzeitigen Niveau attraktiv.

    Makroökonomischer Kontext
    Seit Anfang des Jahres ist die US-Wirtschaft schneller gewachsen als die Volkswirtschaften anderer Industrieländer. Mit Ausnahme von Investitionen in Wohnimmobilien läuft der Konjunkturmotor nahezu auf Hochtouren. Das Vertrauen der Verbraucher und Unternehmen hat ein hohes Niveau erreicht, die Löhne steigen langsam an, und die Unternehmensinvestitionen sind stark im Aufwind, selbst dann, wenn man das etwas schwächere Ergebnis des Vormonats berücksichtigt. Für 2018 zeichnet sich trotz der politischen Spannungen nach wie vor ein Wachstum von knapp drei Prozent ab, das aufgrund des allmählichen Auslaufens der Steuerreformen und der steigenden Zinsen im Jahre 2019 auf 2,6 Prozent sinken dürfte.

    Die Wirtschaft in der Eurozone zeigt ein eher gemischtes Bild, insbesondere nach der Veröffentlichung vorläufiger Daten des Einkaufsmanager-Indexes (PMI) des verarbeitenden Gewerbes in der vergangenen Woche, dessen Rückgang stärker als erwartet ausfiel und auf ein geringes annualisiertes BIP-Wachstum von nur 1,6 Prozent zu Beginn des vierten Quartals hindeutet. Zwar bleiben die Bruttowerte bis jetzt ermutigend, und die Inlandsnachfrage ist stark, doch verlieren Exporte und Industrieproduktion an Fahrt, weil sich das sich verschlechternde internationale Umfeld und die vielen Risiken durchschlagen. Die mögliche Erhöhung von Zöllen auf Automobile und ein harter Brexit sowie die konfliktuelle Haltung der italienischen Regierung könnten die vorsichtig optimistische Wachstumsprognose für dieses Jahr von zwei Prozent und für 2019 von 1,8 Prozent in einem ungünstigeren Licht erscheinen lassen.

    Während die Wirtschaft in einigen Schwellenländern (Türkei, Argentinien) aus hauptsächlich binnenwirtschaftlichen Gründen in die Rezession gedrängt wurde, halten sich andere Volkswirtschaften trotz der Verknappung der Dollar-Liquidität besser. Der eskalierende Handelskrieg und die politischen Spannungen zwischen China und den Vereinigten Staaten, die das Wirtschaftswachstum in China beeinträchtigen, haben die chinesischen Behörden veranlasst, ihre Geld- und Fiskalpolitik zur Unterstützung der Binnenkonjunktur zu lockern. Diese Unterstützung sollte in den kommenden Monaten Früchte tragen und dazu beitragen, einen großen Teil der Märkte in Schwellenländern zu stabilisieren.

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    Stefan Keller
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    Stefan Keller ist Asset-Allocation-Stratege beim europäischen Multi-Assetspezialisten Candriam in Luxemburg. Vor seinem Eintritt bei der Candriam Investors Group 2015 arbeitete Keller als Managing Director bei Scope Ratings in Berlin sowie, von 2007-2013, bei Lyxor Asset Management in Paris, wo er als Stratege und Portfoliomanager sowie als Head of Managed Account Platform Research tätig war.
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    Verfasst von Stefan Keller
    Marktausblick Korrektur an den Aktienmärkten: Einkauf zum niedrigsten Preis Erhöhte Nervosität der Anleger aufgrund einer schnelleren Zinserhöhung der Fed, eines Handelskrieges zwischen den USA und China sowie der Schwäche der verarbeitenden Industrie in Europa. Zeit für Einkäufe zu niedrigen Preisen?