Ölpreise erstarken - OPEC plant wieder Produktionskürzungen

London 12.11.2018 - Die Ölpreise ziehen zum Wochenauftakt wieder an. Grund dafür ist das jüngste Treffen einiger OPEC-Vertreter am Wochenende. Die scharfe Korrektur der Ölpreise veranlasst die Produzenten zu neuen Förderkürzungen.

In der vergangenen Woche ist WTI-Rohöl in einen technischen Bärenmarkt gefallen. Die Ausweitung des Ölangebots bei gleichzeitig schwächeren Nachfrageaussichten haben die Preise deutlich unter Druck gesetzt.

Am Sonntag hat nun Saudi-Arabien mitgeteilt, dass man bereits im Dezember eine Reduktion der Ölförderung um 500.000 Barrel pro Tag plane. Dies entspricht gut 0,5 Prozent des globalen Angebots. Die Aussage erfolgte im Rahmen eines Treffens verschiedener Ölexporteure am Wochenende. Laut Reuters sagte dort ein Vertreter Kuwaits, dass die großen Produzenten einen Vorschlag für eine „Art von Kürzungen beim Angebot“ im nächsten Jahr diskutiert hätten. Auch der Irak hat Interesse an einem solchen Schritt geäußert. Das Land bekräftigte kürzlich noch, die Produktion 2019 um 400.000 auf 5,0 Mio. Barrel pro Tag ausweiten zu wollen.

Der Schritt Saudi-Arabiens, die Förderung wieder kürzen zu wollen, kommt derweil wenig überraschend, da man dort bereits vor einigen Wochen entsprechende Gedanken äußerte.

In den USA haben die Produzenten den Preisverfall bislang nicht zum Anlass genommen, das Produktionswachstum zu begrenzen. Laut Energy Information Administration stieg der Ausstoß in der vorvergangenen Woche auf ein Rekordhoch von 11,6 Mio. Barrel pro Tag. Am Freitag teilten die Analysten von Baker Hughes mit, dass die Zahl der laufenden Förderanlagen zuletzt um zwölf auf 886 ausgeweitet wurde. Hieraus wird eine wachsende Wahrscheinlichkeit einer weiter steigenden Produktion abgeleitet.

Der deutlich erstarke US-Dollar bremst die Ölpreise am Montag nicht. Der Dollarindex steigt um 0,5 Prozent auf 97,414 USD.

Das Fass Brent-Rohöl steigt um 1,3 Prozent auf 71,12 USD, für WTI-Rohöl geht es um 0,9 Prozent auf 60,73 USD/Barrel nach oben.