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    Risikowarnung vom ifo Chef  5062  0 Kommentare Panik am Kapitalmarkt könnte Italien in die Insolvenz schicken

    Der Präsident des ifo Instituts, Clemens Fuest, warnt eindringlich davor, die Lage in Italien zu unterschätzen und spricht von "Finanzmarktpanik" als größtes Risiko für Italien und Europa.

    Italiens Regierung hat noch bis Dienstag Zeit, seine Haushaltspläne zu überarbeiten und mit Änderungen den Wünschen der Europäischen Kommission nach einer geringeren Verschuldung entgegenzukommen. Der Präsident des Münchner ifo Instituts, Clemens Fuest, sieht das aktuell größte Risiko aber nicht beim Streit um die Höhe des Haushaltsdefizits, sondern bei womöglich schnellen negativen Reaktionen der sehr nervösen Kapitalmärkte, die das Vertrauen in die Zahlungsfähig des italienischen Staates und der Banken verlieren könnten.

     „Kurzfristig liegt das größte Risiko in einer Kapitalmarktpanik, die schnell in einen Staatsbankrott führen kann. Das wäre eine Situation, bei der unter den Investoren Zweifel wachsen, dass Italien seine Schulden refinanzieren kann. Dann werden auslaufende Staatsanleihen nicht erneut gekauft, und das Land wird zahlungsunfähig“, erklärte Fuest in einem t-online-Interview.

    „Eine Staatspleite Italiens würde zu einer Finanzmarktkrise führen, über deren Verlauf man nur spekulieren kann. Sollte ein Kollaps des italienischen Bankensystems drohen, könnte Italien freiwillig eine neue Währung einführen. Es gibt auch die Variante der Parallelwährung, der sogenannten Mini-Bots. All das würde jedoch zu schwersten Auseinandersetzungen in der Eurozone führen“, so Fuest.

    Italienische Banker reagieren unterdessen womöglich auf Druck aus Brüssel und auch von der eigenen Regierung mit Finanzspritzen in Höhe von insgesamt 2,75 Milliarden Euro, die die fünf größten italienischen Geldhäuser zusammen in den staatlichen Bankenrettungsfonds (FITD) einzahlen wollen. Ziel von Intesa Sanpaolo, UniCredit, Banco BPM, Ubi Banca und Banca Monte dei Paschi di Siena sei es, kleineren Banken im Krisenfall unter die Arme zu greifen.

    Der Bankenrettungsfonds könnte schneller als gedacht bei einer kleineren Bank aushelfen müssen. Laut einem Bericht der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" sei der Fonds bereit, den Bankern vom Kreditinstitut Banca Carige unter die Arme zu greifen. Konkret könnte der Fonds zwischen 220 bis 370 Millionen Euro als Garantie für eine nachrangige Anleihe des Instituts bereitstellen. Banca Carige mit Sitz in Genua sei laut Italiens Wirtschaftsminister Giovanni Tria zwar noch nicht unmittelbar in Gefahr, doch beim jüngsten Stresstest der Europäischen Zentralbank war das Institut als "anfällig" eingestuft worden.  

    Quellen:

    Lesen Sie auch

    t-online.de

    Reuters




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