Marktbericht November 2018
Deutlicher Kursrückgang an den Aktienmärkten im Oktober
In den weltweit wichtigen Wirtschaftsregionen sind die Wachstumsraten rückläufig. Allerdings wäre es aus heutiger Sicht ambitioniert, ein rezessives Umfeld für das Jahr 2019 zu prognostizieren. Dazu müssen die Höhe und Wirkung der potentiell einzuleitenden chinesischen Stützungsmaßnahmen ebenso analysiert werden, wie das weitere Vorgehen der US-Notenbank. Allerdings mehren sich die Anzeichen, dass einer der längsten Aufschwünge der neueren Wirtschaftsgeschichte nach knapp 10 Jahren allmählich zu Ende geht.
Deutlicher Kursrückgang an den Aktienmärkten im Oktober
Der Oktober war von deutlichen Kursrückgängen an den internationalen Aktienmärkten geprägt. Globale Aktien verloren etwa 9 Prozent an Wert und markierten damit den schlechtesten Monat seit Februar 2009. In den vergangenen Monaten dieses langen Börsenaufschwungs waren bereits einige Überhitzungserscheinungen und Risikofaktoren zu beobachten, die uns etwas vorsichtig werden ließen (siehe vergangene Marktberichte). Insbesondere die hohe Positionierung vieler Marktteilnehmer im US-Technologiebereich gab immer wieder Anlass zur Sorge. Keine Frage, die Geschäftsaussichten der sogenannten FANG-Aktien (Facebook, Amazon, Netflix, Google) und anderer Technologiewerte sind unbenommen gut bis ausgezeichnet. Aufgrund der positiven Wertentwicklung dieser Titel entstand aber eine euphorische Stimmung bei vielen Anleger. Die Umsatz- und Gewinnerwartungen wurden zusehends optimistischer und ließen kaum Raum für Enttäuschungen. Werden dann Erwartungen nicht erfüllt und sind Anleger extrem hoch in diesen Wertpapieren engagiert, kann es zu deutlichen Kursverlusten kommen. Fallen diese Werte unter wichtige Kursniveaus, werden aggressive Positionierungen von Fonds weiter reduziert und die Abwärtsdynamik verstärkt sich. So geschehen im Oktober.
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Mittlerweile sind Technologieaktien in den jeweiligen Indizes von hoher Bedeutung. In den USA hat der Sektor im breiten S&P 500-Index mit knapp 21 Prozent die mit Abstand höchste Gewichtung. Kein Wunder also, dass ein Abverkauf dieser Werte die globalen Aktienindizes stark in Mitleidenschaft zieht. Leider sind auch weitere Belastungsfaktoren in den vergangenen Wochen nicht verschwunden. So befinden sich die Renditen in den USA weiterhin im Aufwärtstrend und erreichten bei zehnjährigen Staatsanleihen mittlerweile mehr als 3,2 Prozent. Ebenso drückt der Handelsstreit zwischen den USA und China unvermindert auf das Gemüt der Anleger. Lange Zeit hat dies den Aktienmarkt, insbesondere in den USA, nicht belastet. Mittlerweile haben aber einzelne Unternehmen, die stark vom asiatischen Handel abhängig sind, von einer schwächeren Nachfrage berichtet. Vereinzelt waren auch Unternehmensberichte von Konzernen aus zyklischen Branchen wie Automobil, Chemie oder Industrie unter den Markterwartungen. Letzteres nur auf die Handelsstreitigkeiten zu reduzieren, wäre zu kurz gesprungen. Vielmehr kündigt sich auf globaler Ebene eine abkühlende Konjunkturdynamik an. Kein Wunder also, dass sich Unternehmen mit konjunktursensiblen Geschäftsmodellen nunmehr seit einiger Zeit schlechter entwickeln als die breiten Aktienindizes.