10-Jahres-Hoch
Inflation auf Rekord-Niveau: Wie sich Sparer aus der Schockstarre befreien
Die Inflation ist im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,5 Prozent gestiegen - 10-Jahres-Hoch! Einen ähnlich hohen Wert (2,8 Prozent) zeigte die Teuerungsrate zuletzt im September 2008 an. In der Folge nerven hohe Spritpreise und Mini-Zinsen der Finanzinstitute.
Im Vergleich zum September 2018 stieg der Verbraucherpreisindex im Oktober 2018 um 0,2 Prozent an, meldete das Statistische Bundesamt (Destatis). Hauptgrund für die in den letzten Monaten
steigenden Preise sind die immer teurer werdenden Energieprodukte.
So lagen die Energiepreise im Oktober 2018 um 8,9 Prozent höher als vor einem Jahr im Oktober 2017. Auf Jahressicht wurden vor allem leichtes Heizöl (um 39,9 Prozent) und Kraftstoffe (um 14,8 Prozent) viel teurer. Wenn man alle Energie- und Mineralöl-Preise
herausrechnet, hätte die Inflationsrate im Oktober 2018 laut Destatis "nur" bei 1,7 Prozent gelegen.
Klar ist, dass zum Beispiel die hohen Kosten für Sprit und Heizöl die deutschen Verbraucher stark belasten. Auf der anderen Seite ist eine weit verbreitete Meinung unter den Experten der
Zentralbanken, dass eine Inflationsrate, also eine Preissteigerung, von zwei Prozent besser sei als ständig fallende Preise (Deflation). Fallende Preise ziehen oft zögerliche Konsumenten nach sich.
Unterm Strich sinkt die Nachfrage, Firmen kommen in Schwierigkeiten und Jobs gehen verloren.
In der Euro-Zone stieg die Inflationsrate zuletzt um 2,2 Prozent an – so stark wie seit 2012 nicht mehr. Die Europäische Zentralbank reagiert darauf, in dem sie ihre lockere Geldpolitik langsam
zurückfährt. Es sieht so aus, als würde die EZB ihr Ziel von einer stabilen Inflationsrate von "um die zwei Prozent" erreichen können.
Während sich die Zentralbanker zurücklehnen, zehrt die Inflationsrate das Geld auf der hohen Kante der Sparer auf. Die Inflation ist höher als der Zins, den die Banken anbieten. Wie kann man reagieren?
"Um die Inflation auszugleichen, müssten die Deutschen ihr Geld eigentlich für mindestens 1,8 Prozent anlegen – was derzeit aber allenfalls am Aktienmarkt möglich ist", meint Carla Neuhaus, vom "Tagesspiegel". "Verbraucherschützer raten deshalb auch vorsichtigen Sparern, wenigstens einen kleinen Teil ihres Gelds in weltweit anlegende Aktienfonds zu investieren. Gold zu kaufen, schützt Anleger hingegen nur bedingt vor Inflation: Laut einer Untersuchung der Stiftung Warentest haben Goldkäufer nach Abzug der Preissteigerung in der Vergangenheit in vielen Jahren ein Minusgeschäft gemacht", berichtet Neuhaus.
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Quellen: