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    Kommentar  649  0 Kommentare DAX rutscht ab – Streit um italienischen Haushalt eskaliert

    Durchwachsene Vorgaben und die Eskalation im Haushaltstreit zwischen Italien und der EU-Kommission verhageln den Handelsauftakt am deutschen Aktienmarkt. An der  Wall Street vermochte lediglich die Technologiebörse Nasdaq, nach zuletzt herben Verlusten, einen moderaten Aufschlag zu behaupten. Gemischte Vorgaben aus Asien dienen ebenfalls kaum zur Orientierung. An den Börsen in Shanghai, Hongkong und Soul kam es zur Wochenmitte durchweg zu Verlusten. Der japanische Nikkei verzeichnete dagegen ein überschaubares Plus von 0,2 Prozent.

    Störfeuer kommt gleich aus mehreren Richtungen. Vorneweg belastet der Schuldenkonflikt um den Haushalt Italiens. Der bis zum gestrigen Tag bei der EU-Kommission einzureichende, überarbeitete Budgetentwurf des Mittelmeer-Anrainers weist keine signifikante Reduzierung der geplanten Neuverschuldung aus. Die zur partiellen Gegenfinanzierung beabsichtigte Veräußerung von italienischem Staatseigentum dürfte Brüssel kaum zufrieden stellen. Damit liegt der Ball wieder im Spielfeld der EU und eine weitere Eskalation steht bevor.

    Einen Lichtblick gibt es derweil in den Verhandlungen um einen geordneten Brexit. So sollen die Verhandlungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union zu einer Einigung gelangt sein. Völlig offen ist aber, ob dieser Entwurf auch die Zustimmung der Politik in London findet. Am heutigen Nachmittag tagt nun das britische Kabinett, um über das Verhandlungsergebnis zu befinden.

    Derweil werden die konjunkturellen Sorgenfalten zusehends größer. Der gestrige massive Einbruch der Ölpreise resultiert aus dem monatlichen Opec-Report, der von einem signifikanten Nachfragerückgang für das Jahr 2019 ausgeht. Gegen eine preisstabilisierende Drosselung der Förderquoten durch die Kartell-Mitglieder sprach sich postwendend US-Präsident Trump via Twitter aus. Der Ölpreis quittierte das Ganze mit einem Preissturz von rund sieben Prozent, dem stärksten Verlust innerhalb eines Tages seit mehr als drei Jahren.

    Flankiert wird die negative Gemengelage von schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland. So hat das hiesige Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal 2018 um 0,2 Prozent gegenüber dem vorhergehenden Quartal nachgegeben. Die deutsche Wirtschaft gilt angesichts ihrer starken Internationalisierung  und globalen Ausrichtung als wichtiger Indikator für den Zustand der Weltkonjunktur. Auch hier hinterlässt der Handelskonflikt zwischen China und den USA also erste Bremsspuren. Der deutsche Leitindex präsentiert zur Stunde ein Minus von 0,7 Prozent bei 11.399 Punkten.





    Gregor Kuhn
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    Gregor Kuhn ist Marktanalyst und Mitgründer des Research Portals „Emden Research“. Zuletzt leitete er die Ressorts Public Relations, Research und Education der in München ansässigen Bernstein Bank sowie des börsennotierten Handelshauses IG Group (IG Markets - Germany/Austria). Seit über 12 Jahren im Brokerage- und Wertpapiergeschäft tätig, zeichnet sich der Diplombetriebswirt und zertifizierte Eurex-Händler insbesondere durch seine Expertise in den Bereichen Marktanalysen und Trading börsennotierter Finanzinstrumente aus. Weitere Informationen unter: Emden Research
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    Verfasst von Gregor Kuhn
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