Aktien Frankfurt
Erholung zum Wochenschluss bleibt ohne Schwung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag nur bedingt an die deutlich positiven Vorgaben der US-Börsen anknüpfen können. Der Dax fiel mittags auf sein Tagestief und notierte zuletzt nur noch 0,16 Prozent höher bei 11 372,01 Punkten. Damit deutet sich für den deutschen Leitindex ein Wochenverlust von rund 1,4 Prozent an. Der MDax , in dem die mittelgroßen Unternehmen repräsentiert sind, gewann am Freitag 0,05 Prozent auf 23 769,30 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verharrte bei 3190,26 Zählern.
Jenseits des Atlantik kam es am Vortag nach anfänglichen Verlusten zu einer kräftigen Erholung, die den Dow-Jones-Index um 0,8 Prozent nach oben beförderte. Der technologielastige Nasdaq-100-Index
schloss gar 1,8 Prozent im Plus.
"Der Brexit hat den Haushaltsstreit zwischen Italien und der Europäischen Union als Belastungsfaktor Nummer eins abgelöst", stellte Marktexperte Christian Henke vom Broker IG fest. Die Anleger
würden derzeit lieber mit einem Platz an der Seitenlinie vorlieb nehmen. "Angesichts der zurzeit vorherrschenden Unsicherheiten und der angeschlagenen charttechnischen Verfassung des DAX eine
durchaus verständliche Reaktion", so Henke.
Unter den Einzelwerten standen die Morphosys-Aktien mit einem Kursplus von rund 3,5 Prozent im Fokus. Das Biotechnologie-Unternehmen und sein chinesischer Partner I-Mab arbeiten bei einem Wirkstoff für die Krebsimmuntherapie zusammen. Morphosys erhält den Angaben zufolge dafür eine Vorauszahlung von 3,5 Millionen US-Dollar und kann mit Meilensteinzahlungen abhängig von Erfolgen in der klinischen Forschung und beim Vertrieb weitere bis zu 101,5 Millionen Dollar einstreichen.
Die Anteilsscheine von Stabilus gehörten mit einem Kursaufschlag von 3 Prozent zu den attraktivsten Werten im SDax. Der Autozulieferer hatte für das Geschäftsjahr 2017/18 einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg gemeldet. Das Gewinnwachstum des Herstellers von Gasdruckfedern und Dämpfern sei stärker gewesen als gedacht, schrieb Analyst David Klus vom Bankhaus Lampe. Seine Kollegen von JPMorgan und Kepler Cheuvreux monierten den etwas unter den Erwartungen gebliebenen Ausblick.
Leoni fielen am Freitag auf den tiefsten Stand seit Juli 2016. Die Papiere des Autozulieferers gehörten mit minus 3,3 Prozent zu den schwächsten SDax-Werten. Mainfirst-Analyst Florian Treisch konstatierte bei den Nürnbergern angesichts des zunehmend schwächeren Marktumfelds in China und Europa und anhaltend hohen Investitionen eine "toxische Mischung für die Margen" - und damit auch die Anlagestory. Er stampfte seine Schätzungen ein und in der Folge auch sein Kursziel von 63 auf 34 Euro. Die "Outperform"-Einstufung kassierte Treisch ebenfalls.
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seine negative Einschätzung auf und nahm eine neutrale Haltung ein./edh/jha/
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---