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STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
DAX: London hält Anleger in Atem
Brexit: Nackenschlag für Theresa May
Es ging so gut los! Beflügelt durch gute Nachrichten aus London konnte der DAX im frühen Handel deutlich zulegen und sogar die Marke von 11.500 Punkten zurück erobern. Doch die Freude währt nur kurz.
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Ein ungeordneter Brexit ist eigentlich gestern Abend wieder ein klein wenig unwahrscheinlicher geworden. Wie bereits an dieser Stelle berichtet, haben sich Unterhändler von EU und Großbritannien zu Beginn der Woche auf „einen tragfähigen Text“ im Hinblick auf den bevorstehenden EU-Austritt Großbritanniens geeinigt. Ein wichtiger Schritt war getan, aber noch kein entscheidender. Die eigentliche Feuertaufe stand und steht Theresa May erst noch bevor. Zumindest die etwas kleinere Hürde konnte Theresa May gestern aus dem Weg räumen: Ihr Kabinett stimmte gestern Abend dem Entwurf zu und somit kann das Papier nun auch dem Parlament vorgelegt werden. Die Zustimmung des Kabinetts war wichtig. Sie ist gut. Und es ist ein positives Signal. Doch von Geschlossenheit fehlt selbst in Mays Kabinett noch immer jede Spur. So gab es auch gestern Abend offenbar heftige Diskussionen und einige Kabinettmitglieder verweigerten auch gestern ihre Zustimmung. Diese Spaltung zieht sich weiter durch Mays Partei, was am Ende bedeutet, dass die Abstimmung im Parlament äußerst knapp werden könnte. Hier kommen die Tories auf 318 Stimmen - notwendig wären jedoch 320 Stimmen. Rechnet man die Stimmen der nationalkonservativen nordirischen DUP hinzu, kommen die Tories immerhin auf 328 Stimmen. Es ist und bleibt eng und der weitere Zeitplan ist straff. Bereits am 25. November soll der Deal auf dem EU-Gipfel vorgestellt und abgesegnet werden. Bereits Mitte Dezember soll das britische Unterhaus final über den Vertrag abstimmen. Doch bereits heute folgte ein erster Nackenschlag für Theresa May. Brexit-Minister Raab erklärte heute Vormittag seinen Rücktritt. Er könne nicht guten Gewissens den jüngst ausgehandelten Ausstiegsvertrag aus der Europäischen Union unterstützen, so seine Begründung. Die britische Arbeitsministerin Esther McVey nahm ebenfalls ihren Hut. Eine Zustimmung im Parlament scheint derzeit wackeliger denn je…