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    WOCHENAUSBLICK  587  0 Kommentare Politische Ungewissheit sorgt weiter für Nervosität im Dax

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Berichtssaison in Deutschland ist so gut wie gelaufen. In der neuen Woche stehen kaum noch Quartalszahlen auf der Agenda. Somit dürften sich die Impulse von Unternehmensseite in Grenzen halten. Bewegen dürfte den Aktienmarkt hingegen nach wie vor die Politik. In Europa sind die Brexit-Verhandlungen sowie der Haushaltsstreit zwischen Italien und der Europäischen Union weiterhin die beherrschenden Themen.

    Weil die Regierung in Rom keinerlei Anstalten mache, im Haushaltsstreit auf die EU zuzugehen, blieben die Anleger nervös, schrieben die Volkswirte der Commerzbank in ihrem Ausblick. Sie gehen davon aus, dass höhere Risikoaufschläge am Markt die italienische Wirtschaft immer mehr belasten werden. Und das Brexit-Abkommen sei noch nicht in trockenen Tüchern, die weitere Entwicklung vollkommen offen, so die Experten. Sogar ein neues Referendum könne nicht ausgeschlossen werden.

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    Im Handelsstreit zwischen den USA und China zeichnet sich zwar derzeit keine Verschärfung ab, aber auch hier müssen sich laut Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners die Anleger weiter in Geduld üben. Es sei fraglich, ob ein Deal der beiden größten Volkswirtschaften der Welt bereits beim G20-Treffen Ende des Monats im argentinischen Buenos Aires geschlossen werden kann.

    Zu diesen drei politischen Themen - Italien, Brexit und Handelsstreit - gesellte sich zuletzt wieder ein viertes, das ebenfalls nicht neu ist: Nordkorea. Dass das weitgehend isolierte Regime von Staatschef Kim Jong Un nach Angaben staatlicher Medien eine neu entwickelte High-Tech-Waffe getestet hat, dürfte zur Nervenberuhigung der Anleger nicht beitragen. Wenn die Berichte stimmen, wäre es der erste öffentliche Waffentest des nordkoreanischen Regimes seit dem Start einer Interkontinentalrakete im November 2017.

    Für den Dax könnte die neue Woche also unruhig werden. Über die Marke von 11 500 Punkten kam der deutsche Leitindex zuletzt kaum hinaus. Jüngste Erholungsphasen waren von halbherziger Natur. "Die hohen Schwankungen zeigen, wie groß Nervosität und Unsicherheit der Anleger aktuell sind", kommentierte Experte Altmann. Viele hätten Angst, eine mögliche Weihnachtsrallye zu verpassen und gleichzeitig Furcht vor neuen Tiefs. Deshalb würden Aktien derzeit schon bei nur leicht negativen Nachrichten wieder verkauft.

    Anleger sollten nicht zu früh auf eine Weihnachtsrally setzen, warnt derweil Analyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader. Politische Ereignisse stünden wieder im Mittelpunkt, die Bilanzsaison sei eher enttäuschend verlaufen und es sei nun nicht mehr wie zuvor mit Rückenwind von der Wall Street zu rechnen. "Der Ausblick für den Dax bleibt kurzfristig leicht negativ", resümierte er.

    Aus dem Leitindex steht am Mittwoch der neuen Woche Thyssenkrupp mit der Bilanzpressekonferenz 2018 noch einmal im Blick. Der kriselnde Industriekonzern hatte erst vor wenigen Tagen die Prognosen für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr 2017/18 abermals zusammengestrichen.

    Am Montag berichtet zudem der Immoblienkonzern Grand City Properties über die Entwicklung im dritten Quartal, am Dienstag kommen detaillierte Neunmonatszahlen vom Ticketvermarkter CTS Eventim - beide aus dem MDax . Aus dem SDax gibt es am Donnerstag die Geschäftszahlen vom Recyclingspezialisten Befesa und vom Lkw-Zulieferer Jost Werke .

    In den USA ist am Donnerstag Thanksgiving und die Börse geschlossen. Am Freitag findet nur ein verkürzter Handel statt. Der Tag zwischen Thanksgiving und dem Wochenende ist der "Black Friday" und gilt als Start in die Saison der Weihnachtseinkäufe. Die Geschäfte in den Vereinigten Staaten locken an diesem Tag mit hohen Rabatten die Konsumenten an. Der Montag darauf ist der "Cyber Monday" - mit Preisnachlässen im Online-Handel.

    Die Konjunkturagenda ist recht überschaubar in der neuen Woche. Interessieren dürften das EU-Verbrauchervertrauen am Donnerstag sowie die Stimmungsdaten unter den EU-Einkaufsmanagern zum Wochenausklang, die laut den Experten der Commerzbank im November weiter nachgegeben haben und damit die Konjunktursorgen verstärken dürften./ajx/bek/fba

    --- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---





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