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    Fonds  611  0 Kommentare ETFs führen in die Hölle

    Nun ist der Markt ein wenig in die Knie gegangen, da machen sich allenthalben die Menschen Gedanken, was wohl in einem großen Abschwung passieren würde. Nun, was wohl? Zumindest wer dann in ETF-Portfolios investiert ist, läuft eins zu eins mit nach unten. Bis in die Hölle.

    ETFs sind nicht gerade Teufelswerk. Im Aufschwung funktionieren sie toll. Zwar ist nicht jeder zufrieden, liefen die Indexfonds doch eben auch nur Index-Ergebnisse abzüglich eines Kostenanteils. Aber immerhin. Mit dem Dax lässt es sich dann leicht vergleichen und der Anleger stellt fest: hat was gebracht. Solange eben der Dax nach oben geht. Oder der Dow, oder der S&P500.

    Was aber passiert, wenn die Märkte fallen? Dann liefern die Indexfonds auch wieder das Marktergebnis, nur etwas stärker negativ, denn die Kosten fallen ja weiterhin an. Und da ist auch niemand, der den Sturz dann abfedern kann. Wie Dax, Dow oder S&P500 so der ETF. Wer also in ETF investiert ist, hat nur die Wahl zwischen halten und leiden oder verkaufen.

    Das wird vor allem die Anleger treffen, die in den vergangenen Jahren ihr Geld bei verschiedenen Robo-Advisors angelegt haben. Denn dort werden mit Blick auf die tatsächlich geringeren Kosten fast ausschließlich ETF-Portfolios angeboten. Solange die Märkte nach oben liefen, konnten die Robos also auch mit ihrer Leistung überzeugen.

    Sollten die Märkte wirklich drehen, ist es mit der Herrlichkeit schnell vorbei. Ein wenig lässt sich mit der Asset Allokation noch spielen in den Portfolios, etwa die USA höher gewichten und die Emerging Markets ganz herausnehmen oder auch umgekehrt. Aber mit einem ETF kommt niemand aus der Marktfalle heraus. Wenn es dann abwärts geht, geht es bis zum bitteren Ende runter.

    Aus dieser Falle heraus schaffen es nur Anleger, die einem aktiven Management ihr Geld anvertraut haben. Aktive Manager können auf sich ändernde Märkte reagieren. Sie können umschichten oder vorübergehend ganz aus dem Markt gehen. In jedem Fall können nur sie es schaffen, den Absturz zu verlangsamen oder aufzuhalten. Und damit ihren Anlegern Verluste ersparen, die sie mit ETFs einfach nicht vermeiden könnten.

    Nun gibt es allerdings keine Garantie, dass jeder aktive Manager auch die richtigen Entscheidungen trifft und einen möglichen Absturz abfedert. Diejenigen, die sich an Market-Timing versuchen, scheitern regelmäßig. Wesentlich besser ist es, sich schon bei der Zusammenstellung seines Portfolios Gedanken zu machen, ob die darin enthaltenen Titel krisenfest sind.

    Das aber erfordert ein anspruchsvolles Research und eine daraus abgeleitete klare Meinung. Denn das ist die Quintessenz des aktiven Managements: Gute Unternehmen und deren Aktien stabilisieren ein Portfolio immer, auch wenn die Märkte einmal kurzfristig nach unten laufen. Und selbst wenn sie längere Zeit schwächeln: ausgewählte gute Firmen werden trotzdem Geld verdienen und ihre Aktionäre zufrieden stellen. Der große Unterschied zu den ETF ist es dabei, dass in einem aktiv gemanagten Portfolio nur gute Unternehmen enthalten sind. In einem ETF oder Index ist das eher nicht der Fall.



    Uwe Zimmer
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    Uwe Zimmer verfügt über mehr als 35 Jahre Finanzmarkterfahrung als Banker, Broker, Asset-Manager, Krypto-Investor und Unternehmer Seine Expertise baute er sich unter anderem bei Prudential Securities und Hypo Capital Management auf. 1998 gründete er die Meridio Vermögensverwaltung AG in Köln, die er bis September 2016 als Vorstand erfolgreich leitete. Mit Z-Invest beteiligt er sich an anderen erfolgreich an Unternehmen.

    Weitere Informationen finden Sie unter z-invest GmbH

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    Verfasst von Uwe Zimmer
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