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    Mit Dividenden zockt man nicht!  1850  0 Kommentare
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    Friedrich Merz und die Cum-Ex-Geschäfte von BlackRock

    Am 6. November haben Ermittler der Kölner Staatsanwaltschaft die Zentrale von BlackRock Deutschland in München durchsucht, um Beweise für sogenannte Cum-Ex-Geschäfte des billionenschweren US-amerikanischen Vermögensverwalters zu finden. Rund 6 Prozent hält BlackRock aktuell an allen DAX-Unternehmen.

     

    Friedrich Merz, Aufsichtsratsvorsitzender der deutschen Dependence und potenzieller Nachfolger von Angela Merkel als Vorsitzender der Christdemokraten, ist von den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft jedoch nicht betroffen. 

    Durch die Cum-Ex-Geschäfte sollen dem deutschen Fiskus rund 12 Milliarden Euro Steuergeld entgangen sein. Für ganz Europa wird der Schaden auf 55 Milliarden Euro geschätzt.

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    Was sind Cum-Ex-Geschäfte?

    Bei den Ermittlungen dreht es sich um Dividendenzahlungen der Unternehmen, an denen BlackRock beteiligt ist. Dividenden werden im Allgemeinen erst einen Tag nach ihrer Bekanntgabe an die Aktionäre ausgezahlt. Dies ist der sogenannte „Ex-Tag“. Anspruch auf die Dividende haben nur solche Aktionäre, die die Aktie am letzten Tag vor dem „Ex-Tag“ in ihrem Depot führen. Dieser letzte Tag vor dem „Ex-Tag“ wird auch „Cum-Tag“ genannt.

     

    Dr. Max Otte per WhatsApp

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    © WhatsBroadcast

     

    Cum-Ex-Geschäfte sind eine Kombination aus dem Verkauf einer Aktie am „Cum-Tag“ und dem Rückkauf der Aktie am „Ex-Tag“. Denn am „Ex-Tag“ besteht – erstens – kein Dividendenanspruch mehr und es erfolgt – zweitens – ein rechnerischer Abschlag vom Börsenkurs in Höhe der Dividende. Mit dem Dividendenanspruch ist untrennbar der Steueranrechnungsanspruch für inländische Steuerpflichtige verbunden. Und aufgrund des rechnerischen Abschlags kann die Aktie billiger zurückgekauft werden. 

    Die Ausschüttung der Gewinnbeteiligung verliert der Aktionär beim Kurs der Aktie. Unter dem Strich ist die Dividende also ein Nullsummenspiel, allerdings nur für einen sehr kurzen Zeitabschnitt. 

    Schließlich wird der Dividendenabschlag in den meisten Fällen zügig wieder aufgeholt: In den Jahren 2006 bis 2015 beispielsweise haben die Top-Unternehmen aus Deutschland im Schnitt lediglich 48 Börsentage gebraucht, um den Kursknick vom Ex-Tag wieder auszubügeln. In rund 60 Prozent der Fälle hat die Erholung sogar weniger als 20 Tage gedauert.

     

    dividendenaktien

     

    Ähnliches ergab eine Untersuchung der DZ Bank. Für seine Studie analysierte das Institut insgesamt 719 Ausschüttungen im DAX, MDAX und SDAX über einen Zeitraum von acht Jahren. Speziell die Kursentwicklung von Aktien 20 Tage vor und 20 Tage nach der Dividendenzahlung wurden unter die Lupe genommen. 

    Das Ergebnis: Die Kurse tendieren erst Tage und Wochen nach der Hauptversammlung schwächer als der Markt. Diese Erkenntnis nennt man auch den „Hauptversammlungseffekt“. Die Anleger vertrauen darauf, dass Aktienkurse am Ex-Tag oft den Dividendenabschlag teilweise wieder wettmachen.

    Mit Dividenden zockt man nicht

    Wer schnell ein paar Prozent abstauben will, muss sich also nach anderen Möglichkeiten um schauen. Eine viel größere Rolle für die Big Player am Markt spielt jedoch, dass sie mit Cum-Ex-Geschäften ihre Steuerlast drücken können. 

    Aus gutem Grund verbot die Bundesregierung also im Jahr 2012 diese Praxis. Jedoch zwei Jahre zu spät. Die Regulierungsbehörden hatten bereits 2010 auf die Rechtswidrigkeit hingewiesen.

     

    Die aktuelle Untersuchung bei BlackRock konzentriert sich auf mögliche Steuerhinterziehungen zwischen den Jahren 2007 und 2011. Friedrich Merz wurde erst 5 Jahre danach in den Aufsichtsrat berufen. Der „Millionär der Mittelschicht“ hat also aktuell – zumindest in diesem Punkt – wenig zu befürchten auf seinem Weg zum CDU-Parteivorsitz.

     

    Auf gute Investments,

    Ihr

    Max Otte

     

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    Verfasst von Professor Max Otte
    Mit Dividenden zockt man nicht! Friedrich Merz und die Cum-Ex-Geschäfte von BlackRock Die aktuelle Untersuchung bei BlackRock konzentriert sich auf mögliche Steuerhinterziehungen zwischen den Jahren 2007 und 2011. Friedrich Merz wurde erst 5 Jahre danach in den Aufsichtsrat berufen. Der „Millionär der Mittelschicht“ hat also aktuell – zumindest in diesem Punkt – wenig zu befürchten auf seinem Weg zum CDU-Parteivorsitz...

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