Markt
Zündstoff für Immobilienkrise in London
Londons Bestand an fertiggestellten, aber unverkauften Immobilien ist in diesem Jahr um fast die Hälfte gestiegen. Hintergrund sind die Brexit-Unsicherheiten und die generelle Preisentwicklung in den vergangenen Jahren.
Die Zahl der in London unverkauften Neubauten stieg auf 2.374 Einheiten (Stand: 30. September 2018). Vor gut elf Monaten waren es nur 1.595 Immobilien, so die Angaben von Molior London. Die meisten nichtverkauften Immobilien befinden sich in Wandsworth und Croydon.
"Ein Teil dieses Überschusses hat sich aufgebaut, weil es das falsche Produkt zum falschen Preis ist", konstatiert Tim Craine, Gründer von Molior London. Und weiter: "Im Übrigen ist es ein Fall von schlechtem Timing aufgrund der generellen Marktschwäche, die durch den Brexit verursacht wird".
Das Wachstum am britischen Immobilienmarkt verlangsamt sich nach einem mehrjährigen Boom. Einst hatten sich Käufer aus Asien und dem Mittleren Osten in Londons Immobilien breit gemacht, da ein schwaches Pfund und Kursgewinne die Immobilien der Hauptstadt zu einer attraktiven Investition machten. Projektentwickler fingen an, immer höherwertigere Immobilien zu errichten, um von dieser Nachfrage zu profitieren. Nun stehen viele Luxusimmobilien leer oder werder ganz vom Markt genommen.
Es zeichnet sich ein deutlicher Preisrückgang ab. Besonders in der Londoner Innenstadt (Zone 1) gehen Analysten bei Wohneigentum von Minus 6,9 Prozent aus. Der bevorstehende Brexit wird weiterhin die Immobilienwirtschaft belasten. In den nächsten zwei Jahren könnte sich der eingesetzte Negativtrend fortsetzen. Schon jetzt erreichen die unverkauften Immobilien ein Allzeithoch.
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