OECD senkt Konjunkturprognose für Deutschland - Italien schwächelt
PARIS (dpa-AFX) - In Deutschland dürfte der Aufschwung in den kommenden Jahren spürbar an Schwung verlieren. In ihrem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre Wachstumsprognosen gesenkt. In diesem Jahr und im kommenden Jahr erwarten die Forscher der Organisation mit Sitz in Paris nur noch ein Wirtschaftswachstum von jeweils 1,6 Prozent. In der vorangegangenen Prognose im September waren sie noch von einem Wachstum von 1,9 Prozent beziehungsweise 1,8 Prozent ausgegangen.
Trotz der Prognosesenkung gehen die OECD-Forscher davon aus, dass der deutsche Aufschwung weiterhin "solide" verlaufen werde. Gestützt werde die Konjunktur unter anderem durch den weiter robusten Arbeitsmarkt mit einem starken Lohnwachstum. Dagegen werde die Exportwirtschaft der größten europäischen Volkswirtschaft durch Unsicherheiten im Welthandel belastet.
Auch für die Eurozone erwartet die OECD ein geringeres Wachstum als im September. Weniger Wachstum wird auch in Italien prognostiziert. Das italienische Wachstum dürfte mit 1,0 Prozent in diesem Jahr und mit 0,9 Prozent im kommenden Jahr merklich unter dem Durchschnitt der Eurozone liegen. Dabei ist die Regierung in Rom auf ein robustes Wachstum angewiesen, wenn sie ihre Pläne für die Neuverschuldung einhalten will.
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Für die Weltwirtschaft rechnet die OECD in diesem Jahr weiterhin mit einem Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent. Im kommenden Jahr werde die globale Wirtschaftsleistung aber nur noch um 3,5 Prozent zulegen, nachdem im September noch ein Wachstum um 3,7 Prozent erwartet worden war./jkr/jsl/men