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    Aktien Frankfurt Schluss  1364  0 Kommentare Italien-Sorgen trüben erneut die Stimmung

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der jüngste Erholungsversuch des Dax hat sich am Donnerstag als Strohfeuer erwiesen. Als Belastung machten Börsianer den anhaltenden Haushaltsstreit zwischen der Europäischen Union (EU) und Italien aus. Dass sich die EU und London vor dem Brexit-Gipfel am Sonntag "im Prinzip" auf eine politische Erklärung zu ihren künftigen Beziehungen geeinigt haben, ließ die Anleger kalt. Da an der Wall Street wegen des Feiertags "Thanksgiving" kein Aktienhandel stattfand, fielen Impulse von dieser Seite aus.

    Der deutsche Leitindex schloss 0,94 Prozent schwächer bei 11 138,49 Punkten und damit nur wenig über seinem Tagestief. Den zur Wochenmitte kurzzeitig unterbrochenen Abwärtstrend der vergangenen Tage setzte er so fort - am Dienstag hatte er knapp über 11 000 Punkten den tiefsten Stand seit Ende 2016 markiert.

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    Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax gab am Donnerstag letztlich um 0,91 Prozent auf 23 093,08 Punkte nach. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,86 Prozent auf 3126,67 Zähler nach unten. In Paris und London schlossen die nationalen Indizes ebenfalls mit Verlusten.

    Eine Annäherung im italienisch-europäischen Haushaltsstreit sei nicht in Sicht, und je länger er dauere, desto mehr Investoren dürften nervös werden, schrieb Analyst David Madden vom Handelshaus CMC Markets UK. Italiens Vizepremierminister und Chef der rechtsnationalen Regierungspartei Lega, Matteo Salvini, macht sich laut einem Interview Sorgen wegen der steigenden Zinsen italienischer Staatsanleihen. Zudem stieß ein auch als "Patriotenanleihe" bekanntes Wertpapier auf wesentlich weniger Interesse bei den heimischen Anlegern als von der Regierung erhofft. Einlenken im Konflikt mit der EU will Salvini aber nicht.

    Mit Blick auf die grundsätzliche Einigung zwischen London und Brüssel über die Brexit-Modalitäten merkte Madden an, dass es für Themen wie den Status der britischen Exklave Gibraltar und den künftigen Zugang zu Fischgründen vor britischen Küsten noch keine endgültige Lösung gebe. Zudem müsse Premierministerin Theresa May die Erklärung durch das britische Parlament bringen. Dort ist aktuell keine Mehrheit für ihren Kurs in Sicht.

    Am Dax-Ende fielen die Aktien des Kunststoffherstellers Covestro um fast vier Prozent. Sie hatten sich am Mittwoch noch ein wenig von ihrem Kursrutsch in Folge einer Gewinnwarnung am Dienstag erholt.

    Negative Branchennachrichten aus Großbritannien brockten den deutschen Energieversorgern Eon und Uniper Kursverluste von knapp zwei beziehungsweise rund drei Prozent ein. In London sackten Centrica-Aktien um über neun Prozent ab. Das Unternehmen spürt die von der britischen Regierung beschlossene Preisdeckelung und rechnet im ersten Quartal mit einem deutlichen Rückgang des operativen Gewinns.

    Derweil eroberten die Aktien von Jost Werke mit einem Kurssprung von über vier Prozent einen der vorderen Plätze im Nebenwerte-Index SDax . Der Lkw-Ausrüster hatte sein Wachstum im dritten Quartal nicht zuletzt wegen gut laufender Geschäfte in Nordamerika beschleunigt. Der Umsatz und das bereinigte operative Ergebnis hätten die Erwartungen etwas übertroffen, sagte ein Händler.

    Die Papiere des Metallrecyclingunternehmens Befesa dagegen verloren nach der Bekanntgabe von Quartalszahlen mehr als zwei Prozent. Analystin Sylvia Barker von der US-Bank JPMorgan konstatierte verfehlte Erwartungen beim Nettogewinn, beim Ergebnis je Aktie und beim Umsatz.

    Außerhalb der wichtigen Indizes schossen Vapiano-Aktien um bis zu knapp 22 Prozent hoch, nachdem das "Manager-Magazin" über angebliche Pläne zu einem Rückzug von der Börse berichtet hatte. Nach dem Dementi durch Vorstandschef Jochen Halfmann behaupteten sie letztlich noch ein Plus von etwas über sieben Prozent.

    Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,22 Prozent am Vortag auf 0,21 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 141,18 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,04 Prozent auf 160,64 Punkte. Der Euro notierte wenig bewegt bei 1,1405 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1403 (Mittwoch: 1,1409) Dollar festgesetzt./gl/he

    --- Gerold Löhle, dpa-AFX ---





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