BRENT C.O.
Massiver Preissturz! Wie und wann reagiert die OPEC?
Brent C.O. ging mit einem satten Minus aus der Handelswoche. Diverse Faktoren zwangen den Ölpreis in die Knie. Spätestens jetzt sollte man seine Aufmerksamkeit auf das nächste OPEC-Treffen richten, denn bereits am 6. Dezember wird das Ölkartell in Wien zusammenkommen und über etwaige Maßnahmen zur Begrenzung der Fördermengen beraten. Ob die OPEC allerdings einschneidende Maßnahmen beschließen wird, ist mit Blick auf die unterschiedlichen Interessen der einzelnen Mitgliedsstaaten noch offen.
Der massive Preissturz bei Brent C.O. am Freitag ist aus unserer Sicht das Ergebnis einer komplexen Gemengelage. Druck kommt zunächst aus den USA. Die US-Ölproduktion hat mit 11,7 Mio. bpd (in der Woche zum 16.11.) ein neues Jahreshoch erklommen; gleichzeitig legten die US-Rohöllagerbestände zuletzt unerwartet deutlich zu. Der Ölmarkt ist insgesamt sehr gut versorgt. U.a. sind auch die US-Sanktionen gegen die iranische Ölindustrie längst nicht so restriktiv, wie noch vor Wochen befürchtet wurde. Immer wieder aufflammende Konjunktursorgen belasten den Ölpreis zusätzlich. Abgerundet wird die aktuelle Gemengelage von der schwachen technischen Verfassung bei Brent C.O.
Symptomatisch war hier der jüngste Erholungsversuch. Dieser wirkte saft- und kraftlos. Die 65,0 US-Dollar blieben unerreicht. Aktuell ist Brent C.O. in den aus unserer Sicht zentralen Unterstützungsbereich 61,5 / 58,5 US-Dollar eingetaucht. Wir können daher nur das Fazit unserer letzten Kommentierung zu Brent C.O. wiederholen, das da hieß: „[…] Aus charttechnischer Sicht gilt: Die Zone 61,5 / 58,5 US-Dollar muss halten, anderenfalls aktivieren sich neue Kursziele auf der Unterseite. Zu nennen wären in diesem Zusammenhang zunächst die Bereiche um 55,0 US-Dollar und 53,0 US-Dollar. Auf der Oberseite gilt: Erst Erholungen, die die 65,0 US-Dollar überwinden können, erlangen aus charttechnischer Sicht eine gewisse Relevanz.“
Es gilt: Trotz der extrem überverkauften Lage, die eigentlich nach einer satten, technisch bedingten Erholung „schreien“ würde, sollte man die Abwärtsrisiken nicht außer Acht lassen, denn die Wucht
der Abwärtsbewegung ist enorm…
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