Spekulatiusspekulation
Konsumfest-Rendite: Über welche Aktien am Weihnachtsgeschäft mitverdienen?
Klar ist, dass viele Investoren im vierten Quartal vor Weihnachten über Investments in Konsumaktien nachdenken. Die Fondsboutique Gamax wagt ein Stockpicking für einen Gabentisch, an dem Aktionäre Spaß haben könnten.
Die Deutschen wollen laut einer Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte in diesem Jahr pro Kopf 476 Euro zu Weihnachten ausgeben. Das ist zwar 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr (484 Euro), aber dennoch ein stattliches Gesamtbudget. Das Weihnachtsgeschenk-Budget soll vor allem in Süßigkeiten, Gutscheine, CDs, DVDs, Spiele, Bücher und Kosmetikartikel investiert werden.
"Das Weihnachtsgeschäft ist auch für Anleger wichtig, da es ein Indikator für die Geschäftsentwicklung im Folgejahr sein kann", erklärt Brian O’Rourke, Fondsexperte bei der Gamax Management AG.
So kann laut den Gamax-Fondsmanagern zum Beispiel das Luxussegment auf einen starken Jahresabschluss hoffen: Tiffany steigerte 2017 den Umsatz im vierten Quartal um 8,5 Prozent. Auch 2018 rechnen Analysten im Schnitt mit Einnahmen in Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollar. Im Jahresverlauf konnten sich Anleger bereits über Kursgewinne von über 19 Prozent freuen.
Die Marke Nerf des Spielzeugproduzenten Hasbro ist bei jüngeren Konsumenten angesagt. Aber die Insolvenz des wichtigen Vertriebspartners Toys’R’Us belastete im Jahresverlauf das Hasbro-Papier. Nachdem der Kurs im April 2018 zeitweise auf 82 US-Dollar abrutschte, kletterte er zum Jahresende auf knapp 100 US-Dollar.
Disney ist wie in jedem Jahr einer der Hauptverdächtigen, wenn es um hohe Unternehmensgewinne im Weihnachtsgeschäft geht. Spielzeuge mit Marvel- und Star Wars-Lizenz könnten zu Weihnachten, das ins erste Quartal des neuen Geschäftsjahres fällt, den Umsatz ankurbeln. 2018 stieg der Gewinn um 40 Prozent auf 12,6 Milliarden US-Dollar. Zusätzliche Chance: Zum Weihnachtsgeschäft 2019 soll ein eigener Streaming-Dienst für Disney-Produktionen starten.
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Weihnachten 2018 kann ein Indikator dafür sein, welche Player der Gaming-Branche aktientechnisch gut abschneiden könnten. "Eine hohe Verbreitung einer Konsole ist quasi die Eintrittskarte für die Softwareverkäufe im Folgejahr und somit auch für Anleger sehr interessant", sagt Brian O’Rourke. Von der Beliebtheit der Sony-Konsolen profitieren die Spieleentwickler. Take-Two Interactive hat Anfang November bereits die Gewinnerwartung für 2019 angehoben, nachdem der Playstation-Titel Red Dead Redemption 2 in nur drei Tagen 700 Millionen US-Dollar umsetzte. Ubisoft schickt mit Assassin‘s Creed Odyssey einen vielversprechenden Titel in den Jahresendspurt und Nintendo hofft mit neuen Pokémon-Spielen und Hardwareverkäufen für die erst 2017 erschienene Nintendo Switch auf weitere Wachstumsimpulse.
Ein weiterer "üblicher Verdächtiger", der sich besonders im Weihnachtsgeschäft gut schlagen könnte ist natürlich Amazon. Schon jetzt relativ früh in der weihnachtlichen Konsumphase sorgen Aktionen wie Amazons Cyber-Monday oder Black Friday-Angebote für Umsatz. Laut Adbe Analytics haben US-amerikanische Konsumenten allein in der ersten Tageshälfte des Black Fridays online 643 Millionen US-Dollar ausgegeben, 28 Prozent mehr als vor einem Jahr.
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