Work-Life-Balance
Beschäftigte nicht verheizen
Wien (pte027/29.11.2018/13:30) - Gesundheitsfördernde Maßnahmen auf dem Weg zur mehr Wohlbefinden im Beruf und Privatleben standen im Mittelpunkt eines Networkings des Travel Industry Club Austria (TIC) http://travelindustryclub.at am Mittwochabend in Wien. "Selfness" steht heute nicht nur für Gäste und Kunden immer mehr im Mittelpunkt, sondern zunehmend auch für die Beschäftigten im Tourismus. "Wenn wir sie in der Branche halten wollen, müssen wir ihnen Instrumente zur Hand geben, damit sie sich nicht verheizen", warnte TIC-Präsident bei der Begrüßung in der Internationalen Universität Bad Honnef in Wien.
Gehirn für Multitasking ungeeignet
Die anwesenden Experten waren sich einig, dass ausreichend gesunder Schlaf (7,5 Stunden pro Tag), ausgewogene Ernährung (80 Prozent basisch, 20 Prozent säurebildend) und bewusst gelebte Achtsamkeit (regelmäßige Meditation, bei sich und der Sache sein) zu den wesentlichen Grundlagen für Wohlbefinden und Zufriedenheit zählen. "Das menschliche Gehirn ist für Multitasking und gleichzeitige Aufgaben einfach nicht geschaffen", erklärte der Stressbewältigungsexperte Helmut Renger http://mbsr-mbct.at . "Das ständige Hin- und Herspringen zwischen verschiedenen Tätigkeiten erzeugt Stress und macht krank." Burnout-Symptome seien letztlich die Folge von Schlafstörungen, falschem Speiseplan und Überforderung des vegetativen Betriebssystems.
Was dein Herz über dich weiß
Gesundheit und Leistungsfähigkeit sind inzwischen objektiv messbar, erläuterte der Mediziner und Herzspezialist Peter Hauschild von der Sigmund Freud Universität Wien und Experte für HeartBalance-Messsysteme. "Über die Messung des EKG kann man die Intensität und Dynamik des autonomen Nervensystems darstellen und damit umgehend Rückschlüsse auf die allgemeine Gesundheit ziehen." Hauschild hat dafür ein eigenes Messgerät entwickelt (Heartbalance Wave 6.0), mit dem die Herzratenvariabilität aufgezeichnet wird. Dieses Frühwarnsystem erkennt quasi negeative Veränderungen im Körper noch bevor man sie selbst spürt. http://www.heartbalance.org
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Für die positive Gesundheitsentwicklung ebenso wie für die Versicherungswirtschaft werden solche Messsysteme in Zukunft unersetzbar. Allen Statistiken zufolge steigt die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage in Europa dramatisch, in den vergangenen 20 Jahren haben sich die psychischen Erkrankungen verdreifacht. Ermüdung, Erschöpfungszustände bis hin zum Burnout zählen inzwischen zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Jeder zweite Burnout-Betroffene kehrt nicht mehr ins Arbeitsleben zurück. Der hohen physischen wie psychischen Beanspruchung am Arbeitsmarkt kann nur mit saluto-gentischen Maßnahmen begegnet werden, so der Mediziner. Bewusstseinsbildung und Prävention seien die Kernelemente künftiger Gesundheitsförderung.