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    Aktien Frankfurt  2176  0 Kommentare Anleger honorieren Entspannung im Handelsstreit

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Waffenstillstand im US-Handelskonflikt mit China sowie im EU-Haushaltsstreit mit Italien hat dem deutschen Aktienmarkt zum Wochenauftakt kräftige Gewinne beschert. Der Dax notierte am späten Montagvormittag 2,43 Prozent höher bei 11 530,64 Punkten, nachdem er den Monat November mit einem Minus von rund 1,7 Prozent beendet hatte. Der MDax , der die Aktien mittelgroßer Unternehmen repräsentiert, gewann am Montag 1,9 Prozent auf 23 899,72 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte ebenfalls um 1,9 Prozent zu.

    Anlässlich des G20-Gipfels in Buenos Aires wendeten die USA und China eine weitere Eskalation in ihrem erbittert geführten Handelsstreit vorerst ab. Neue Verhandlungen würden aufgenommen, um eine Lösung zu finden, hatten beide Seiten nach einem Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping erklärt. Am Sonntagabend teilte Trump auf Twitter mit, die Volksrepublik habe eingewilligt, Zölle auf Autoimporte aus den USA zu senken und zu beseitigen. Gegenwärtig liegt der Zollsatz bei 40 Prozent.

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    Das Ergebnis von Buenos Aires sei wohl das bestmögliche gewesen, kommentierten die Devisenexperten der Commerzbank. Amerikas Gegner im Handelskonflikt hofften darauf, dass Trump zu einer ähnlichen Lösung wie im NAFTA-Rahmen bereit sei, nämlich "minimale Zugeständnisse der Gegenseite, die er seiner Anhängerschaft als Erfolg verkaufen kann. Darauf deutet die kurze Verhandlungsperiode hin, die nach US-Interpretation Teil der US-chinesischen Vereinbarung vom Wochenende ist: 90 Tage." In so kurzer Zeit seien die grundsätzlichen Probleme aber nicht zu lösen, so die Commerzbank-Fachleute. "Es riecht also wieder nach oberflächlichem Kompromiss. Doch bleibt auch das Risiko bestehen, dass in 90 Tagen der Wind wieder anders weht und es doch auf Eskalation hinausläuft."

    Auch in die Verhandlungen zwischen Italien und der EU kommt Bewegung. Italien will offensichtlich eine weitere Eskalation noch in diesem Jahr vermeiden und hofft, damit vielleicht sogar das Defizitverfahren umgehen zu können. "Das negative Wachstum der italienischen Wirtschaft im 3. Quartal legt jedoch das eigentliche Problem Italiens offen. Italien benötigt dringend strukturelle Reformen. Aktuell erscheinen alle Wachstumsannahmen der italienischen Regierung extrem ambitioniert", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners.

    Nach Branchen betrachtet profitierten die Aktien aus dem Automobilsektor am stärksten von der Entspannung im Handelskonflikt. So standen die Papiere von BMW , Daimler und Volkswagen mit Kursgewinnen zwischen 4,7 und 6,7 Prozent an der Dax-Spitze. Im MDax verbuchten die Anteilsscheine der Autozulieferer Schaeffler , Rheinmetall , Hella und Norma Kursaufschläge zwischen 5,5 und 6,7 Prozent.

    Bei den VW-Titeln blickten die Anleger angesichts der positiven Sektornachrichten über zwei für das Unternehmen eher negative Pressemeldungen hinweg. Wie die "Financial Times" meldete, warnte die Compliance-Chefin des Autokonzerns, Hiltrud Werner, Volkswagen stehe wegen der weltweit vielen Klagen im Zusammenhang mit dem Diesel-Skandal vor dem schwersten Jahr der Unternehmensgeschichte. Zudem könnte die Dieselaffäre für VW in Deutschland noch teurer werden. Laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" droht dem Autobauer ein neues Bußgeldverfahren, nachdem die Staatsanwaltschaft Braunschweig bereits im Juni ein Bußgeld von 1 Milliarde Euro verhängt hatte.

    Der Chemiekonzern BASF erwägt Kreisen zufolge eine milliardenschwere Kooperation mit dem Finanzinvestor CVC. Man verhandle über mögliche Verbindungen der jeweiligen Bauchemie-Bereiche, um einen Anbieter von Fugenmassen und Dichtstoffen im Wert von bis zu 6 Milliarden Euro zu schaffen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. BASF-Titel gewannen 2,5 Prozent an Wert.

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    Vonovia-Aktien fielen hingegen um 0,5 Prozent. Das Bankhaus Metzler hatte die Papiere von "Hold" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel von 43,50 auf 39 Euro gesenkt. In Erwartung moderat steigender Zinsen seien das operative Ergebnis (FFO 1) und der Cashflow des Immobilienkonzerns mittelfristig als bedeutende Risikofaktoren anzusehen, schrieb Analyst Jochen Schmitt.

    Noch schlimmer erwischte es im Dax die Lufthansa-Aktien mit minus 1,6 Prozent. Sie litten unter den massiv gestiegenen Ölpreisen, die vom erneuerten Pakt zwischen den beiden wichtigen Förderstaaten Russland und Saudi-Arabien sowie einer gedrosselten Produktion in Kanada profitierten. Zudem hatten sich die Titel der Fluggesellschaft seit Ende Oktober um mehr als ein Viertel ihres Wertes erholt und auf dem höchsten Stand seit über zwei Monaten notiert.

    Die Aktien von K+S reagierten mit einem Kurssprung von 5 Prozent auf positive Nachrichten vom Düngemittel- und Salzkonzern. K+S kann seine Kaliproduktion an den drei Standorten des Kaliwerks Werra trotz des Niedrigwassers des Flusses mindestens bis Weihnachten sicherstellen. Das Unternehmen sieht zudem im laufenden Quartal eine positive Entwicklung im Geschäft mit Auftausalz sowie eine anhaltend robuste Kali-Nachfrage und bekräftigte seine Mitte November reduzierte Ergebnisprognose für 2018. Damals waren die Papiere auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwölf Jahren gefallen.

    Krones-Aktien fielen zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit Ende Oktober und verloren zuletzt 2,4 Prozent. Das Bankhaus Lampe hatte die Papiere des Herstellers von Getränkeabfüllanlagen von "Halten" auf "Verkaufen" abgestuft und das Kursziel von 100 Euro auf 62 Euro gesenkt./edh/fba

    --- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---





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