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    Friedrich Merz  11069  12 Kommentare Blackrock-Kanzler wirbt für Wertpapiere: Schnapsidee steuerfreie Aktien-Rente?

    Friedrich Merz will Aktionäre im Rahmen der staatlichen Altersvorsorge steuerlich begünstigen. Ein Überblick über Vorschlag, Kritik und Zuspruch:

    Die Politik solle Aktienprodukte fördern, indem sie steuerliche Anreize gebe, so Friedrich Merz gegenüber der "Welt am Sonntag" (WamS). Wichtig sei, dass das Aktienpaket ausschließlich der Alterssicherung diene und erst dann abschlagsfrei aufgemacht werden dürfte, wenn die gesetzliche Altersgrenze erreicht sei, präzisiert der CDU-Mann. Friedrich Merz führt aus: "Denkbar wäre ein jährlicher Freibetrag, unter dem man einen auf Aktien basierenden Spar- oder Vorsorgeplan aufbaut. Dieser dürfte im Alter nicht mehr nachversteuert werden".

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    Die Kosten, die der Staatskasse durch Steuernachlässe für Aktionäre insgesamt entstehen würden, sieht der Blackrock-Aufsichtsrat bei "einem kleinen einstelligen Milliardenbetrag". Dieser sei angesichts von ca. 100 Milliarden Euro, die der Bund für die Rentenversicherung ausgebe, zu verkraften.

    Ungeklärte Detailfragen

    Nach dem schlagzeilenträchtigen Vorstoß von Merz bleiben viele Detailfragen offen. Eine davon ist, wie er sich einen gesetzlichen Rahmen vorstellt, der Aktien- und Eigenheim verbindet. "Wir sollten die Aktienmärkte nutzen, um langfristig eine bessere Vermögens- und Kapitalbildung in den privaten Haushalten zu schaffen. Dann wird für viele Menschen in Deutschland der Erwerb eines Eigenheims leichter werden", verkündete der Sauerländer.



    Die Kritik an Merz‘ Aktienrenten-Plan vom Regierungspartner SPD lauteter: "Statt Steuersubventionen für Aktiendeals von wenigen müssen wir die gesetzliche Rente stärken", sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider dem "Tagesspiegel". Der Merz-Vorstoß bedeute "Steuerpolitik für Alterssicherung de luxe", twitterte der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner. Es reiche, die gesetzliche Rente zu sichern, argumentiert SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach. Lauterbach kritisierte auch den Interessenskonflikt des Blackrock-Managers und CDU-Politikers: Blackrock verstehe sich als Anbieter genau dieser Altersvorsorge-Aktien, twitterte der SPD-Politiker. Merz fordere somit "quasi Steuervorteile für seine Firma", so Lauterbach.

    Kritik der Regierungspartner und der Opposition

    Gerhard Schick, Finanzexperte der Bundestagsfraktion der Grünen, kam Merz ein wenig entgegen. Die Altersvorsorge sollte tatsächlich stärker über produktives Kapital erfolgen, sagte er dem "Tagesspiegel". Allerdings fehle es nicht an steuerlicher Förderung, sondern an einem guten und einfachen Angebot, bei dem nicht Banken und Versicherungen die Hand aufhielten und die Bürger Angst haben müssten, über den Tisch gezogen zu werden, meinte Schick. "Wenn Merz weniger die Interessen von Finanzmarktakteuren im Blick hätte, würde er unseren Vorschlag für ein einfaches Non-Profit-Produkt zur Altersvorsorge aufgreifen", so der Grünen-Politiker.

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    Christian Lindner, FDP-Bundesvorsitzender twittert: "Den Gedanken von @_FriedrichMerz, die Aktienkultur in Deutschland zu stärken, teile ich. Aber warum so kompliziert? Besser wäre es, wieder eine Spekulationsfrist wie bei Immobilien einzuführen: Wer eine Aktie länger als XY Jahre hält, hat den Gewinn steuerfrei. Ende. CL".

    Weitere Kritik, aber auch ein wenig Lob gab es von den führenden Wirtschaftsexperten des Landes. "Keine neue Förderung, sondern bestehende Systeme überprüfen", sagte Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln gegenüber der "Rhein-Neckar-Zeitung". "Es gibt grundsätzlich keinen Grund bestimmte Anlageformen - wie Aktien oder Renten - steuerlich für die Altersvorsorge zu begünstigen", so Hüther. Mit Programmen wie den Riester- und Rürup-Renten gebe es bereits eine steuerliche Förderung, die aus verschiedenen Gründen auch kritisiert werde. Es müsse gefragt werden, ob durch bestehende Regelungen bestimmte Anlageformen diskriminiert würden, meint der Ökonom.

    Verhaltener Zuspruch der Ökonomen

    Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts, sagte: "Wir brauchen ein überzeugendes Gesamtkonzept für die Altersvorsorge und für die Besteuerung von Kapitaleinkommen". Die Wirtschaftsweise Isabel Schnabel hält "eine gezielte Begünstigung spezieller Anlageformen für problematisch". "Besser wäre es, bestehende steuerliche Verzerrungen abzubauen", so Schnabel.

    Hans-Werner Sinn, Ex-Chef des ifo-Instituts, sticht mit seiner positiven Haltung zu Merz`Vorschlag heraus: "Das ist eine richtige und wichtige Idee". Schon in zehn Jahren würden die Mitte der 1960er-Jahre geborenen Babyboomer ins Rentenalter kommen und Geld von Kindern fordern, die sie nicht haben und weiter: "Eine Politik, die vor der sicheren Finanzkrise des Staates die Augen verschließt, wäre verantwortungslos. Merz hat hier genau den richtigen Vorschlag unterbreitet, denn nur durch eisernes Sparen kann die absehbare Altersarmut noch gemildert werden".

    Quellen:

    Welt

    Tagesspiegel

    Rhein-Neckar-Zeitung




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    Kommentare

    Avatar
    05.01.19 01:48:49
    3-4 % aller Deutschen haben überhaupt Aktien.

    Wenn aus denen nun 100 % wird..... dann haben wir einen DAX von 100.000 Minimum in 20 jahren.

    das ist für einen Trader ein Freibrief um ungehindert Millionär zu werden, da der casual Bürger

    von diesen Dingen keine Ahnung hat. Wissen ist eben doch Macht.

    Ich wähle Friedrich Merz !!!!
    Avatar
    04.12.18 16:40:17
    Dragon Dir scheinen aber auch ein paar Jahre Erfahrung im Westen zu fehlen,wie kannst Du ausgerechnet einer Partei Kompetenz unterstellen,der wir nun 3-4 Rentenreformen verdanken,die wie wir alle wissen von uns teuer bezahlt wurden,und die allesamt nicht funktioniert haben?
    Wenn wir da irgendwas einzahlen,können wir nichts anderes erwarten,als dass sich zb Griechenland dreist überschuldet,um dann wieder von uns gerettet zu werden!
    ...oder das Merkel Afrika rettet,indem alle männlichen Afrikaner hier von Sozialhilfe gefüttert werden,bis kein deutscher Obdachsloser mehr den Winter überlebt,während danach auf Kosten der übernächsten Generation Kredite aufgenommen werden,um Nothilfe,für die in Afrika verbliebenen Frauen zu leisten!
    Betriebsrenten,sind vor allem dann ein gefährlicher weg,wenn immer mehr Firmen "staatsnah"werden,oder sich so verhalten,dann wird solange Frauenförderung gemacht,bis Merkel den letzten Parteirüden gassi geführt hat und zuletzt,sieht die Bude aus,wie ein Kneipen-Bordell-Schweinestall,nach ugandischem Vorbild,mit Alkoholausschank!
    Resultat,Rente weg,weil Butze pleite!
    Es ist gut,so,wie es ist,weil das BVG Merkels Pflichten absolut klar geregelt hatte,speziell betreffend etwaiger Euro-Versuche,hier liegt sie klar im Wortbruch und klar neben den Weisungen,es besteht also Nachholbedarf,Rente ist und bleibt eine verbleibende Rest-Pflicht der Politik,und die schmarotzen an diesem Topf eh am aller dreistesten!
    (In Deinem letzten Satz,passt vielleicht "Denjenigen" besser,dann sieht es aus,als würdest Du zu den anderen gehören,weil "diejenigen,bleibt dann letztendlich",...klingt irgendwie auch nach Vicky Pollert!)
    Soweit die kleine Rache,für den Witz,mit dem Stasi-Geiheimsprachencode,den ich milde vergebe,wo Unnerfrangge sich befindet,weis ich nicht!
    Avatar
    04.12.18 11:06:06
    nur eine herausragende Kompetenz in Wirtschafts- und Finanzfragen, die er jetzt nach vorne spielt, gibt ihm überhaupt noch eine Chance, wieder ins Spiel zu kommen. Die Rente sollte eben nicht immer mehr durch staatliche Subvention (Zuschuss zur Rentenkasse) gepampert werden, sondern es ist ein solides privates längerfristiges Konzept von Nöten. Das Anhäufen von Cash (wenn überhaupt möglich) auf irgendwelchen Festgeldkonten bringt ja momentan eher Verluste durch die wieder vorhandene Inflation. Inwieweit eine Betriebsrente helfen kann, bin ich kein Spezialist drin. Aber dies sind sicher auch wieder irgendwelche Versicherungslösungen (und die dürfen ja nicht an den Aktienmärkten teilhaben, weil ja so gefährlich). Diese wird ja auch nur von grossen Arbeitgebern ihren eh gut verdienenden Angestellten angeboten. Diejenigen, die ihr "ganzes" Leben nur in Niedriglohnjobs verbracht haben und nicht sich um Weiterbildung und evtl. Aufstieg gekümmert haben, bleibt dann letztendlich nur eine Grundversorgungsrente des Staates.
    Avatar
    04.12.18 10:05:51
    @borazon.
    Also der User hiess unnerfrangge, weil in Franken wird das t nicht benutzt. Der war wirklich gut mit seinen comments. Und die Schreibweise von user capitolist erinnert wohl eher an einen "Stasi Geheimsprachencode" hahaha
    Avatar
    04.12.18 07:26:36
    capi,tolist, wo istüberhaupt User unterfrangge, geblieben?

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