Devisen
Euro steigt über 1,14 US-Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Dienstag über die Marke von 1,14 US-Dollar gestiegen. Am Vormittag stieg der Kurs bis auf 1,1419 Dollar, gegen Mittag pendelte er um die Marke von 1,14 Dollar. Damit kostete die Gemeinschaftswährung einen halben Cent mehr als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag noch auf 1,1332 Dollar festgesetzt.
Auftrieb gaben dem Euro positive Nachrichten aus Brüssel und Italien. Laut einem Bericht der italienischen Zeitung "Avvenire" (Dienstag) will der italienische Regierungschef Giuseppe Conte mit einem Vorschlag an die EU-Kommission im Haushaltsstreit ein Defizitverfahren gegen sein Land abwenden. Konkretere Angaben zu den Plänen machte Conte jedoch nicht. Am frühen Dienstagmorgen hatten die Euro-Finanzminister mitgeteilt, dass Italiens Budgetpläne auch nach ihrer Ansicht gegen die europäischen Stabilitätsregeln verstoßen.
Außerdem haben sich die Euro-Finanzminister auf Schritte zur Stärkung der Währungsunion gegen künftige Krisen verständigt. Im Kern soll vor allem der Euro-Rettungsschirm ESM gestärkt werden. Offene Fragen gibt es aber noch bei der Einführung eines Eurozonenbudgets innerhalb des gesamten EU-Haushalts. Kommende Woche können die EU-Staats- und Regierungschefs ein Mandat für weitere Verhandlungen erteilen.
In puncto Krisenthema Brexit gab eine Erklärung eines Gutachters am Europäischen Gerichtshof dem britische Pfund zunächst Auftrieb. Die Kursgewinne relativierten sich aber bis zum frühen Nachmittag wieder. Dem Gutachter zufolge könnte Großbritannien den Brexit-Antrag ohne Zustimmung der übrigen EU-Staaten zurückziehen und das Austrittsverfahren damit stoppen. Dies gelte bis zum Abschluss eines Austrittsabkommens.
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Das oberste schottische Zivilgericht hatte den Europäischen Gerichtshof um eine Bewertung gebeten. Eine endgültige Entscheidung wurde zwar noch nicht gefällt. Allein die theoretische Aussicht auf einen möglichen Exit vom Brexit stärkt aber das Pfund. Infolge des Brexit-Votums im Jahr 2016 war der Wert der Währung massiv eingebrochen./elm/bgf/fba