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    Aktien Frankfurt Schluss  2388  0 Kommentare Statt Jahresend-Rally droht neues Jahrestief

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Kurs-Rally vor dem Jahresende sieht anders aus: Der Dax hat auch am Dienstag Boden verloren und damit die Verluste vom Vortag ausgeweitet. Der Leitindex büßte 1,19 Prozent auf 11 200,24 Punkte ein. Damit sind die kräftigen Kursgewinne vom Wochenbeginn, getragen von der Hoffnung auf eine Entspannung im US-chinesischen Handelskrieg, bereits wieder Makulatur. Stattdessen rückt das Jahrestief von vor zwei Wochen bei gut 11 000 Dax-Punkten schon wieder bedrohlich nahe.

    Die Hoffnung auf eine Lösung im Handelskonflikt zwischen den USA und China scheine nach kurzem Kursfeuerwerk für den Dax "wie eine Seifenblase geplatzt", sagte Analyst Jens Klatt von JK Trading. Auf Aussagen von US-Präsident Donald Trump nach dem G20-Gipfel zu einem Entgegenkommen Chinas im Handelskonflikt reagierte die Volksrepublik bislang eher wortkarg. Dies wertete Klatt als Hinweis darauf, dass das Gespräch zwischen Trump und Chinas Premier Xi Jingping "eher von Missverständnissen statt von Annäherung geprägt war".

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    Auch der MDax der mittelgroßen Börsentitel zeigte sich von seiner schwachen Seite und verlor 0,93 Prozent auf 23 175,70 Zähler. Auch hier fehlt nicht mehr viel zu einem neuen Jahrestiefstand.

    Auf der Börsenstimmung lastete auch der Brexit, nachdem die britische Premierministerin Theresa May zu Beginn der Beratungen im britischen Unterhaus eine schwere Niederlage einstecken musste. Ohnehin werden May nur geringe Chancen zugestanden, eine Mehrheit für ihr Abkommen über den EU-Austritt Großbritanniens bei der geplanten Abstimmung am 11. Dezember im Parlament zu erreichen.

    Aus Branchensicht standen die Papiere der Versicherer unter Druck. Händler führten die Einbußen vor allem auf die niedrigen Zinsen bei länger laufenden Anleihen am US-Bondmarkt zurück. Allianz-Papiere zählten mit einem Abschlag von knapp 2,2 Prozent zu den größten Dax-Verlierern. Die Kurse von Munich Re und Hannover Rück gaben ähnlich stark nach.

    Recht positiv werteten Börsianer das Treffen der deutschen Auto-Manager mit US-Präsident Donald Trump und weiteren Vertretern der US-Regierung am Vortag. "Wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht, um die Autozölle zu vermeiden", sagte Volkswagen-Chef Herbert Diess. VW , Daimler und BMW wollen mit hohen Investitionen in den USA die Autozölle für US-Importe aus Europa verhindern. Die Aktien der drei Fahrzeughersteller gaben dennoch nach.

    Besser lief es für die Aktien von Bayer , die mit plus 0,4 Prozent zu den wenigen Dax-Gewinnern gehörten. Finanzchef Wolfgang Nickl stellte höhere Dividenden und Aktienrückkäufe in Aussicht. Zudem will der Pharma- und Agrarchemiekonzern nach der Monsanto-Übernahme Umsatz und Gewinn bis zum Jahr 2022 stärker steigern und die hohen Schulden abbauen.

    Der Spezialchemiekonzern Covestro will in großem Stil eigene Aktien einziehen und das Grundkapital herabsetzen. Damit steigt der Gewinn je Aktie. Der Kurs hielt sich mit einem kleinen Minus noch vergleichsweise stabil.

    Dagegen fielen die RTL-Aktien um 3,5 Prozent und vorübergehend sogar auf den niedrigsten Stand seit mehreren Jahren. Ein Händler führte dies auf die angekündigten hohen Investitionen des Medienkonzerns zurück.

    Papiere von Evotec brachen um fast 17 Prozent ein. Ein Händler verwies zur Begründung auf Aussagen des Managements bei einer Investorenveranstaltung, wonach das Biotech-Unternehmen mehr Geld für Forschung und Entwicklung ausgeben wolle als bislang bekannt gewesen sei.

    Nach einem neuen historischen Tiefstkurs im frühen Handel konnten die Aktien der Deutschen Bank die Verluste weitgehend wieder wettmachen. Frankfurter Staatsanwälte haben der Bank im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen umstrittener "Cum-Ex"-Aktiendeals ein Bußgeld von vier Millionen Euro aufgebrummt.

    Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte am Mittwoch 1,2 Prozent ein. Bei den nationalen Börsenbarometern in Paris und London fielen die Verluste noch etwas höher aus. In den USA herrscht nationale Staatstrauer wegen des Todes des ehemaligen Präsidenten George H. W. Bush. Die US-Finanzmärkte bleiben daher geschlossen.

    Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,15 Prozent am Vortag auf 0,11 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 141,83 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,16 Prozent auf 161,99 Punkte nach. Der Euro trat zuletzt mit 1,1352 US-Dollar auf der Stelle. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1354 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8807 Euro./bek/jha/

    --- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---




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