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    Kommentar:  3789  0 Kommentare GE steht symptomatisch für die Krise des Systems - Seite 2

    Über Zeit wuchs der Anteil des Financial Engineerings, während das operative Geschäft an Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft verlor. Statt auf den harten Weg – der Neustrukturierung des Kerngeschäfts zu setzen, ging Management auf Management den vermeintlich einfacheren Weg.

    Hohe Schulden

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    Financial Engineering kann wie der Fall GE zeigt – helfen, dass Maximale aus einem Unternehmen herauszuholen. Es kann aber nicht dauerhaft strategische und operative Probleme im Unternehmen kaschieren. Unter der noch glänzenden Oberfläche wachsen die Probleme. Sobald sie sichtbar werden, drehen die bis dahin positiven Effekte des Financial Engineering in das Gegenteil. Schulden, die gestern noch als tragbar erschienen, sind es heute nicht mehr.

    Dies stand bei GE hinter dem Einbruch in der letzten Woche. Der CEO musste einräumen, dass GE angesichts der schlechten Liquiditätslage dringend Teile des Unternehmens verkaufen muss und auf kurzfristige – und wohl teure – Zwischenfinanzierung von Banken angewiesen ist. Ende September hatte das Unternehmen immerhin 115 Milliarden US-Dollar Schulden, also fast 1,7-mal mehr als das Unternehmen noch an der Börse noch Wert ist.

    Kein Wunder, dass GE im letzten Monat von Moody`s um zwei Stufen auf Baa1 herabgesetzt wurde. S&P Global Ratings und Fitch Ratings verleihen ein BBB+. Obwohl die Ratingagenturen einen stabilen Ausblick geben, also keine weitere Abstufung erwarten, scheint das der Kapitalmarkt anders zu sehen. Blickt man auf die Anleihen des Unternehmens, so werden diese bereits wie BBB- behandelt. Das liegt zwar noch im Investmentgrade Bereich, doch man mag sich gar nicht ausmalen, was passieren würde, wenn die Anleihen des Unternehmens auf Junk-Niveau (also BB oder schlechter) herabgestuft würden. Viele institutionelle Investoren wären dann gezwungen die Anleihen zu verkaufen, was die Krise des Unternehmens verstärken und den ganzen Markt von Unternehmensanleihen erschüttern würde. Wenig beruhigt da, dass bei GE in den kommenden 18 Monaten mehr Anleihen fällig werden, als bei jedem anderen BBB gerateten Unternehmen. Lange liegen die Zeiten zurück, als GE noch stolz ein AAA Rating hatte.


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    Daniel Stelter
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    Dr. Daniel Stelter ist Makroökonom und Gründer des Diskussionsforums „Beyond the Obvious“. Von 1990 bis 2013 war Stelter Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group (BCG), wo er von 2003 bis 2011 weltweit das Geschäft der BCG Praxisgruppe Corporate Development (Strategie und Corporate Finance) verantwortete.

    Er ist Autor mehrerer Bücher. Sein aktuelles Buch „Das Märchen vom reichen Land - Wie die Politik uns ruiniert“ war auf der SPIEGEL Bestsellerliste. Twitter: @thinkBTO
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    Verfasst von Daniel Stelter
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