Aktien Europa Schluss
Anleger fliehen wegen Handelssorgen aus den Märkten
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Furcht vor einer Verschärfung des Handelskonflikts zwischen den USA und China hat die Aktienanleger am Donnerstag europaweit in die Flucht geschlagen. Die wichtigsten Indizes büßten zwischen 2,8 und 3,5 Prozent ein.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone weitete seine Tagesverluste aus, nachdem der Dow Jones Industrial nach dem Staatstrauertag zu Ehren des ehemaligen Präsidenten George H. W. Bush seine Talfahrt vom Dienstag fortgesetzt hatte. Am Ende stand ein Minus von 3,31 Prozent auf 3045,94 Punkte. Es war der größte prozentuale Tagesverlust seit dem Votum der Briten im Juni 2016, die Europäische Union verlassen zu wollen. Mittlerweile notiert das Börsenbarometer auf dem tiefsten Stand seit Dezember 2016.
In London sackte der FTSE 100 um 3,15 Prozent auf 6704,05 Punkte ab. Der französische Cac 40 knickte um 3,32 Prozent auf 4780,46 Punkte ein.
Auslöser der Flucht aus Aktien war die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei in Kanada. Die USA drängen ihren nördlichen Nachbarn zur sofortigen Auslieferung der Tochter von Huawei-Gründer Ren Zhengfei. China, das gerade erst im Handelsstreit mit den USA einen "Waffenstillstand" vereinbart hatte, reagierte mit scharfem Protest gegen die USA und Kanada auf die Festnahme.
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"Die Anleger wollen geradezu verzweifelt eine Lösung im Handelskrieg zwischen den USA und China", sagte Bill Chepolis vom Vermögensverwalter DWS. "Nach dem G20-Gipfel sah noch alles recht gut aus. Aber nach dem Vorfall in Kanada stehen die Märkte schon wieder unter Druck", so der Anlagestratege./la/jha/