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    Jahresausblick 2019  3584  0 Kommentare Technischer Jahresausblick 2019

    DAX –Trump schafft neue Fakten beim Präsidentschaftswahlzyklus

    Wenn er spricht, haben andere oft zu schweigen. Dies ist in einer Wertegesellschaft, in der man sich gegenseitig respektiert, an sich nichts Ungewöhnliches. Man lässt sein Gegenüber aus Anstand zu Wort kommen und auch ausreden. Wenn dies allerdings nur von einseitiger Natur ist, wird es problematisch. Aber dies ist nur eine Facette, die wir im vergangenen Jahr bei Donald Trump, dem aktuellen US-Präsidenten, kennenlernen mussten. Viel gravierender ist die Tatsache, dass er sich an diplomatische Konventionen oft nicht hält und internationale diplomatische Gepflogenheiten für sich kaum in Anspruch nimmt. Seine „America-First“-Strategie hat dann auch die Märkte gehörig durcheinandergewirbelt. Entsprechend haben sich die Indices auf beiden Seiten des Atlantiks unterschiedlich entwickelt.

    Die Erwartung gemäß dem Präsidentschaftswahlzyklus beim DAX ist auf deutlich niedrigerem Niveau zwar eingetreten, muss aber klar als verfehlt bezeichnet werden. Auch wenn wir jedes Jahr sehr deutlich betonen, dass die Zyklusanalyse keine Möglichkeit bietet, den Index-Stand zum Jahresende oder den Verlauf in Punkten vorherzusagen, ist die Entwicklung so nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Der Kurseinbruch, der bereits im ersten Quartal stattgefunden hatte, beschäftigte den DAX quasi das gesamte Jahr über. Die Erholungsbewegung von April bis Ende Mai stellte zwar eine Erleichterungsrallye dar und ist von der Zyklusbewegung auch abgedeckt gewesen, konnte aber den Einbruch nur zum Teil aufholen. Sehr typisch verlief die Abwärtsentwicklung allerdings von Juni bis Anfang Oktober. Seitdem entwickelt sich der Dax weiter nach unten und steht entgegen der statistischen Erwartung weiterhin unter Druck.

     

    Was ist Zyklik?

    Zum besseren Verständnis der Zyklus-Analyse stellen wir hier zunächst eine kurze Erklärung der Zyklik zur Verfügung.

    Bei der zyklischen Betrachtung nutzt man den Effekt, dass sich Märkte in typischen Trends bewegen. Bei Agrar-Rohstoffen kennt man diese Zyklen durch die Erntezeiten, die entscheidenden Einfluss auf die Preisgestaltung im Jahresverlauf haben. Bei Finanzprodukten gibt es ebenfalls typische Muster, die im Jahresverlauf auftreten. So wird z.B. danach unterschieden, ob im aktuellen Jahr in den USA Präsidentschaftswahlen sind, oder diese im vergangenen Jahr stattgefunden haben. Außerdem finden sich typische Muster u.a. im Dekaden-Verlauf. Die Ursachen solcher Zyklen sind bei Agrar-Rohstoffen leichter zu erklären als bei Finanzprodukten. Hier können z.B. Wahlversprechen eine Rolle spielen. Insgesamt betrachtet, handelt es sich aber um eine statistische Größe, die wir uns bei der Beurteilung zu Nutze machen.

     

    Dow Jones

    Im kommenden Jahr 2019 ist weiterhin zu erwarten, dass der US-Präsident einen deutlichen Einfluss auf die Kursentwicklung an den Märkten haben wird. So wie in diesem ablaufenden Jahr der saisonale Effekt von Präsidentschaftszwischenwahljahren nahezu ausgeblieben ist, könnte auch im kommenden Jahr die eine oder andere Rede oder Ankündigung sowie Maßnahme des Präsidenten für „Verwirbelungen“ an den Märkten sorgen.

    Trotzdem lohnt ein Blick auf die zyklische Entwicklung der Vergangenheit. Aus dem Dekadenzyklus (also Anfang bis Ende eines kalendarischen Jahrzehnts z.B. 2010 – 2019) ergibt sich für das anstehende Börsenjahr, welches auf eine „9“ endet, zunächst eine positive Tendenz. Dieser statistische Wert deutet in der zweiten Jahreshälfte allerdings einen Rückgang an. Anders als im abgelaufenen Jahr sieht die statistische Erwartung beim Dekadenzyklus für das kommende Jahr dem des Vorwahljahres eines US-Präsidenten sehr ähnlich.

     

     

    DAX

    Im linken Schaubild wird die Ähnlichkeit des Jahresverlaufs von Präsidentschaftsvorwahljahren zum Dekadenzyklus von „9er“-Jahren beim Dow Jones deutlich. Ebenso hat sich der DAX (rechte Grafik) in der Historie in Präsidentschaftsvorwahljahren verhalten. Die erste Jahreshälfte verlief danach recht positiv. Ab dem Spätsommer wurde dann in der Vergangenheit mehrheitlich eine Korrekturbewegung beobachtet, die zum Jahresende wieder aufgelöst wurde.

     

    Es ist eine bewusste wiederholte Betonung an dieser Stelle, dass die Zyklik nur eine statistische Größe darstellt, nach der keine Ein- oder Ausstiegsentscheidungen getroffen werden dürfen. Vielmehr muss die aktuelle Marktlage zum jeweiligen Zeitpunkt beurteilt werden. Die saisonalen Gegebenheiten dienen lediglich als Ergänzung zur Analyse. Dies gilt insbesondere für das anstehende Jahr, da auch in diesem Jahr mit Turbulenzen zu rechnen sein wird, die nicht zuletzt von politischer Seite herrühren.

     

    Ausblick für den DAX im Jahr 2019

    Unter den bekannten und genannten Prämissen könnte eine DAX Entwicklung im kommenden Jahr so aussehen, dass der Jahresauftakt positiv verläuft, die Marktteilnehmer ab Sommer aber zu Gewinnmitnahmen neigen. Zum Jahresschluss könnte es dann wieder zu einer Jahresendrallye kommen, die im Jahr 2018, wenn überhaupt, nur sehr bescheiden ausfallen dürfte.

    Der dargestellte Verlauf ist wie immer nicht als Punktvoraussage oder gar Jahresendstandsprognose zu verstehen, sondern soll lediglich die erwartete Tendenz aufzeigen.

     

    Ausblick für Gold 2019

    Gold konnte im ablaufenden Jahr die Erwartung steigender Notierungen in einem Zwischenwahljahr nicht erfüllen und gab viel von den Gewinnen des Vorjahres ab. Dabei wurde auch ein wichtiger Trend gebrochen, was die Lage insgesamt verschlechtert hat. Für das kommende Jahr ist die statistische Ausgangslage erneut recht vielversprechend, da in Vorwahljahren

     

    ab März mit steigenden Notierungen zu rechnen ist. Wie das vergangene Jahr gezeigt hat, ist dies aber nicht unbedingt zwingend. Auch hier spielen politische Gegebenheiten eine wesentliche Rolle, die entsprechend zu einem völlig veränderten Marktverhalten führen können. Nach der Statistik ist der Jahresverlauf in der Historie ab März allerdings immer sehr positiv für Goldanleger verlaufen.

     

    US-Dollar-Index 2019

    Der US-Dollar-Index ist ein aus sechs Währungen gewichteter Index, bei dem der Euro den höchsten Anteil (ca. 57%) ausmacht. Dieser Währungskorb spiegelt wider, ob der US-Dollar Stärke ggü. den anderen Währungen (Index steigt) oder Schwäche (Index fällt) aufweist.

     

    Im anstehenden Vorwahljahr ist nach der Statistik eine US-Dollar-Schwäche ab Ende August zu erwarten. Bis zu diesem Zeitpunkt hat der Dollar in der Vergangenheit meist eine volatile Bewegung vollzogen. Die oben genannten politischen Einschränkungen gelten natürlich auch ganz besonders für den US-Dollar.

     

    Quelle: ProRealTime.com/Seasonalcharts.com

     

     

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    Christoph Geyer
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    Christoph Geyer ist seit über 40 Jahren im Börsen- und Bankgeschäft tätig und analysiert seit dieser Zeit Aktien, Märkte und Rohstoffe auf technischer Basis. Er ist Autor der Fachbücher „Einfach richtig Geldverdienen mit Technischer Analyse“ und „Einfach richtig Geldverdienen mit MoneyManagement“ erschienen im Wiley-Verlag. In der VTAD (Vereinigung Technischer Analysten Deutschland) ist er stellv. Regionalmanager in Frankfurt und Ausbilder für angehende Technische Analysten.

    Geyer hat den Abschluss für Technische Analysten (CFTe Certified Financial Technician) abgelegt. Nach den beiden 3. Rängen beim Technischen Analysten Award (für 2009 und 2010) der Börsenzeitung hat Geyer im Jahr 2011 den 1. Platz erreicht. Er ist Ausbilder und hält Vorträge und Kundenveranstaltungen. Aktuelle Termine können Sie auf seiner Homepage www.christophgeyer.de finden.

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    Verfasst von Christoph Geyer
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