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    Forex-Report  1488  0 Kommentare USD kommt unter Druck!

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1334 (07:39 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1312 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 112.83. In der Folge notiert EUR-JPY bei 127.88. EUR-CHF oszilliert bei 1.1301.

    Der USD kommt unter Druck. US-Aktienmärkte, die bis in den Herbst eine Teflon-Beschichtung zu haben schienen und nicht auf das von den USA provozierte Risikogemenge reagierten, stehen mittlerweile unter Druck. US-Konjunkturdaten fallen als Folge auch der US-Handelspolitik zuletzt bestenfalls durchwachsen aus. Zinssensitive Wirtschaftsbereiche der USA zeigten mindestens Fissuren. Das gilt insbesondere für den Wohnimmobilienmarkt. Der US-Unternehmenssektor klagt über die US-Handelspolitik, die die US-Standort-bedingungen und die Profitabilität im internationalen Vergleich belastet.  Es ergibt sich eine Neubewertung am US-Zinsmarkt. Die Rendite der US-Treasuries mit 10 Jahren Laufzeit sank in den letzten Wochen von rund 3,30% auf circa 2,85%. Der unterstellte Pfad der zu erwartenden Zinserhöhungen in den USA bis Ende 2019 bröckelt sportlich. Goldman Sachs revidiert beispielsweise die US-Zinsprognosen. Man sieht eine Leitzinserhöhung per Dezember 90%). Im März sei die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Schritts unter 50% gesunken.
    Für die Weltfinanzmärkte, insbesondere Schwellenländer mit hoher USD-Verschuldung ist von daher ein aggressiver weiterer Anstieg des USD ein weniger ausgeprägtes Risiko. Fakt ist, dass die von den USA induzierte Risikolage mittlerweile verstärkt die US-Wirtschaft und US-Märkte belastet. In wie weit diese Tatsache, Einfluss auf die US-Administration in Hinsicht auf ihre Aggressionspolitik haben wird, bleibt offen. Die normative Kraft des Faktischen impliziert, dass die US-Konfliktfreude gedämpfter ausfallen wird.

    Der globale Datenpotpourri bleibt facettenreich, er impliziert in Teilen Schwäche und in großen Teilen Stabilität und solides Wachstum:

    Eurozone:
    Per Berichtsmonat Oktober nahmen die Exporte Deutschlands im Monatsvergleich um 0,7% zu (Prognose 0,5%). Der Vormonatswert wurde von -0,8% auf -0,4% revidiert. Importe stiegen um 1,3% (Progno0se 0,4%). Der Vormonatswert wurde von -0,4% auf 0,0% revidiert. Diese Tendenzen sind ermutigend. Der Handelsbilanzüberschuss stellte sich auf 17,3 nach 17,7 Mrd. Euro. - Positiv

    Trotz der profunden Auftragslage nahm die deutsche Industrieproduktion per Oktober im Monatsvergleich um 0,5% ab. - Negativ

    Die Beschäftigung in der Eurozone legte per 3. Quartal 2018 im Jahresvergleich um 1,3% zu (zuvor 1,3%). Im Quartalsvergleich lag der Anstieg bei,2%. - Positiv

    Das BIP der Eurozone nahm per 3. Quartal 2018 laut Revision im quartalsvergleich um 0,2% und im Jahresvergleich um 1,3% zu. - Neutral                                                                          
    USA:
    Laut dem ADP Report nahm die Beschäftigung in den USA in der privaten Wirtschaft um 179.000 Jobs zu (Prognose 195.000). - Negativ

    Die „Nonfarm Payrolls“ legten per November um 155.000 zu (Prognose 200.000). Der Vormonatswert wurde von 250.000 auf 237.000 revidiert. Durchschnittslöhne legten um 0,2% (Prognose 0,3%) zu. Der Vormonatswert wurde von 0,2% auf 0,1% revidiert. - Negativ

    Die offizielle Arbeitslosenquote verharrte per November bei 3,7%. - Neutral

    Die in Ansätzen mit Europa vergleichbare US-Arbeitslosenquote U-6 stieg per November von 7,4% auf 7,6%. - Negativ

    Das US-Handelsbilanzdefizit stellte sich per Oktober auf -55,5 Mrd. USD nach zuvor -54,6 Mrd. USD. - Negativ

    Der Markit-Composite Index legte per November von zuvor 54,4 auf 54,7 Punkte analog zum Dienstleistungssektor zu. - Positiv

    Der ISM-Dienstleistungsindex legte unerwartet per November von 60,3 auf 60,7 Zähler zu. Die Prognose lag bei 59,2 Punkten. - Positiv

    Die Auftragseingänge der Industrie sanken per Oktober stark um 2,1% im Monatsvergleich. Die Prognose lag bei -2,0%. Der Anstieg des Vormonats wurde von 0,7% auf 0,2% revidiert. - Negativ

    Das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Universität Michigan stellte sich laut finaler Erhebung auf 97,5 Punkte (Prognose 97,0). - Positiv        

    Japan:
    Der Index der Frühindikatoren nahm per Oktober um 0,9 Punkte im Monatsvergleich zu. - Positiv

    Der Lageindex verzeichnete per Oktober einen Anstieg um 2,9 Punkte. Der Vormonatswert wurde von -2,1 auf -1,1 Zähler revidiert. - Positiv


    Laut Revision sank das BIP per 3. Quartal im Quartalsvergleich um 0,6% (1. Schätzung -0,5%). Insbesondere schwache Investitionen belasteten (-2,8%) neben schwachem Konsum (-0,2%). - Negativ

    Der Index der Umfrage „Economy Watcher‘s Poll“ legte per November von zuvor 49,5 auf 51,0 Punkte zu und markierte den höchsten Wert seit Dezember 2017. - Positiv

    China:
    Die Handelsbilanz wies per November einen Überschuss in Höhe von 44,7 Mrd. USD nach zuvor 34,02 Mrd. USD aus. - Neutral

    Exporte legten im Jahresvergleich um 5,4% nach zuvor 15,5% zu. Importe sti8egen um 3,0% nach zuvor 20,8%. Wegen des US-Handelskonflikts gab es Vorzieheffekte und jetzt entsprechende Reaktionen. -  Neutral

    Die Verbraucherpreise legten im Jahresvergleich um 2,2% nach zuvor 2,5% zu (Prognose 2,4%). Erzeugerpreise verzeichneten eine Zunahme um 2,7% nach zuvor 3,3% (Prognose 2,7%). - Neutral

    Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert.  Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1200 – 30 neutralisiert diese Bewertung.

    Viel Erfolg!

     





    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
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