GAZPROM

Wie sind die Chancen auf eine Jahresendrally?

In einem nach wie vor sehr schwierigen und von Nervosität geprägten Gesamtmarkt konnte sich die Aktie des russischen Gas- und Ölproduzent zuletzt gut behaupten; auch wenn ein ganz entscheidendes Etappenziel (noch) nicht erreicht werden konnte. 

Auch wenn es dem Wert zuletzt nicht gelang, neue 52-Wochen-Hochs zu markieren, bleiben wir grundsätzlich bei unserer optimistischen Einschätzung zu Gazprom. Bestätigt wurden wir diesbezüglich u.a. von den aktuellen Q3-Daten. Gazprom legte ein sehr ordentliches Zahlenwerk vor. 

Allerdings gilt es auch, die aktuelle Gemengelage zu bewerten. Vor allem die fragile Verfassung der Aktienmärkte bleibt ein wichtiges Thema. In Bezug auf die Aktienindizes lässt sich unter Anlegern eine Zunahme der Risikoaversion feststellen. Dieser Entwicklung kann sich auch Gazprom (trotz fundmentaler Stärke) nicht ganz entziehen. Die weitere Entwicklung der Ölpreise ist ebenfalls von einer gewissen Unsicherheit geprägt. Zwar haben sich OPEC und mit ihr verbundene Nicht-OPEC-Staaten (u.a. Russland) kürzlich zu einer Förderkürzung durchgerungen, doch ob diese reichen wird, um die Ölpreise nachhaltig zu stabilisieren und ggf. wieder nach oben zu treiben, ist fraglich. Lesen Sie hierzu auch unsere Kommentierung vom 08.12. „BRENT C.O. - Reicht das aus?“

Kommen wir auf Gazprom zurück. Aus charttechnischer Sicht scheiterte hier der Versuch, den Widerstand bei 4,40 Euro zu knacken und sich somit den Weg in Richtung 4,65 Euro (52-Wochen-Hoch) freizukämpfen. Damit haben die 4,40 Euro noch einmal ihre Bedeutung als Widerstand erhöht. Aktuell ist eine Konsolidierung zu beobachten. Idealerweise verläuft diese weiterhin oberhalb von 4,20 Euro. Sollte es dennoch zum Bruch kommen, aktiviert sich mit dem Bereich 4,00 / 3,90 Euro die aus unserer Sicht zentrale Unterstützungszone als potentielles Bewegungsziel. 
Kurzum: In einem schwierigen Umfeld schlägt sich die Gazprom-Aktie achtbar. Zuletzt fehlten allerdings die Akzente auf der Oberseite. Aktuell steht die wichtige Unterstützung bei 4,20 Euro im Fokus. Auf der Oberseite limitiert derzeit der Bereich um 4,40 Euro. Trotz der aktuellen Konsolidierung bleiben wir für den Wert auf längere Sicht bullisch. Dennoch muss man mit Blick auf die aktuelle Gemengelage Zweifel an einer Jahresendrally anmelden.