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    Pressemeldung  257  0 Kommentare Union Investment: Marktbericht Oktober 2018

    Starke Schwankungen bei den Renten und deutliche Kursverluste am europäischen Aktienmarkt

    Aktien: Deutliche Verluste im Oktober

    Renten: Starke Schwankungen

    Aktienmärkte: Befürchtungen hinsichtlich eines weiteren Zinsanstiegs, aber auch aufkommende Konjunktursorgen, führten an den Aktienbörsen zu Abverkäufen und damit deutlichen Verlusten im Oktober.

    Rentenmärkte: Europäische und US-amerikanische Staatsanleihen konnten nur phasenweise von den Unsicherheiten der Anleger profitieren. Diese gingen letztlich unverändert beziehungsweise mit leichten Verlusten aus dem Handelsmonat.

    Die Aktienmärkte

    Europa

    Deutliche Kursverluste am europäischen Aktienmarkt

    Europäische Aktien gerieten im Oktober deutlich unter Druck. Der EURO STOXX 50-Index verlor 5,6 Prozent, der marktbreite STOXX Europe 600-Index verbuchte ein Kursverlust von 5,9 Prozent. Die im MSCI Europe Small and Mid Caps-Index gelisteten Unternehmen mit niedriger und mittelgroßer Marktkapitalisierung gaben 7,8 Prozent nach.

    Nachdem die Einkaufsmanagerindizes im Euroraum kräftig zurückgingen, trübten aufkommende Konjunktursorgen die Stimmung am europäischen Aktienmarkt. Der Gesamtindex, der sowohl den Industrie- als auch den Dienstleistungssektor umfasst, fiel im Oktober auf ein Zweijahrestief. Mit dem schwächeren Datenpunkt stieg die Sorge, dass die rückläufige Konjunkturdynamik der letzten Monate möglicherweise nicht nur vorübergehender Natur, sondern dauerhaft angelegt ist.

    Erste messbare Auswirkungen dieser Befürchtungen spiegelten sich in den Unternehmensergebnissen des dritten Quartal 2018 wider. Die Autobauer Daimler und Renault sowie der Zulieferkonzern Continental schreckten Investoren mit Gewinnwarnungen für das laufende Jahr auf. Neben dem Dieselskandal lasteten vor allem der Handelsstreit und die höheren Zölle, die die Konzerne nicht vollständig an ihre Kunden weitergeben konnten, auf den Ergebnissen. Auch andere Unternehmen verwiesen auf höhere Kosten, die die Margen zunehmend unter Druck setzen. Unter dem Strich nahm die Berichtssaison in Europa den schwächsten Auftakt seit knapp zehn Jahren.

    Unter den Regionen entwickelte sich Italien deutlich schwächer als der Gesamtmarkt. Der FTSE MIB-Index verlor über acht Prozent an Wert. Die Aktienmärkte litten vor allem unter den konfrontativen Budgetverhandlungen zwischen der italienischen Regierung und der EU-Kommission. Letztere hatte die Haushaltpläne wegen der zu hohen Staatsverschuldung zurückgewiesen.

    Das zugrundeliegende Bild für Aktien ist weiter solide, aber bei weitem nicht makellos. Perspektivisch dürften höhere Inputkosten auf den Gewinnen lasten. Dennoch bieten die Aktienmärkte weiter Chancen. Gleichwohl sind eine höhere Reaktionsschnelligkeit und eine sorgfältige Titelselektion zunehmend wichtig für den Anlageerfolg.

    Deutschland

    Konjunktursorgen belasten deutsche Aktien

    Deutsche Aktien haben im Oktober deutliche Kursverluste verzeichnet. Der DAX 30-Index mit den größten Konzernen des Landes verzeichnete Abschläge in Höhe von 6,5 Prozent. Der MDAX-Index, der sich aus Unternehmen mit mittlerer Marktkapitalisierung zusammensetzt, und die im SDAX-Index geführten kleineren Gesellschaften gaben jeweils um 7,0 Prozent nach. Die im TecDAX-Index gelisteten Technologiefirmen fielen um 6,2 Prozent.

    Die Stimmung am Aktienmarkt trübte sich ein, nachdem deutsche Firmen etwas pessimistischer in die Zukunft blickten. Nicht nur der ifo Geschäftsklimaindex ging im Oktober zurück, auch die Einkaufsmanagerindizes gaben deutlich nach. Mit den schwächeren Datenpunkten stieg die Sorge, dass die rückläufige Konjunkturdynamik der vergangenen Monate möglicherweise nicht nur vorübergehender Natur, sondern dauerhaft angelegt ist. Erste messbare Auswirkungen dieser Befürchtungen spiegelten sich in den Unternehmensergebnissen des dritten Quartals 2018 wider. Der Autobauer Daimler und der Zulieferkonzern Continental schreckten Investoren mit Gewinnwarnungen für das laufende Jahr auf. Neben dem Dieselskandal lasteten vor allem der Handelsstreit und die höheren Zölle, die die Konzerne nicht vollständig an ihre Kunden weitergeben konnten, auf den Ergebnissen.

    Auch beim Medizintechnikkonzern Fresenius lief es nicht rund. Im Streit um die geplatzte Übernahme des US-Arzneiherstellers Akorn hatte ein US-Gericht zwar entschieden, dass Fresenius das Unternehmen nicht kaufen muss. Investoren bewerteten das Urteil zunächst positiv, da die Gerichte in vergleichbaren Fällen immer zugunsten des Klägers entschieden hatten. Angesichts des teuren Fehlschlags musste Fresenius allerdings seine Jahresziele revidieren und wird 2018 nur ein Wachstum am unteren Ende der ursprünglich anvisierte Bandbreite erreichen.

    Das zugrundeliegende Bild für Aktien ist weiter solide, aber bei weitem nicht makellos. Perspektivisch dürften höhere Inputkosten auf den Gewinnen lasten. Dennoch bieten die Aktienmärkte weiter Chancen. Gleichwohl sind eine höhere Reaktionsschnelligkeit und eine sorgfältige Titelselektion zunehmend wichtig für den Anlageerfolg.

    Osteuropa

    Osteuropas Aktienmärkte im Abverkaufs-Strudel

    Die osteuropäischen Aktienmärkte mussten im Oktober kräftige Verluste hinnehmen. Der MSCI Emerging Markets Eastern Europe-Index verlor in Lokalwährung 5,0 Prozent, in US-Dollar fiel das Ergebnis mit -6,3 Prozent noch schwächer aus. Die Börsen der Region konnten sich dem globalen Abverkauf an den Aktienmärkten nicht entziehen, der unter anderem durch stark anziehende Anleiherenditen ausgelöst wurde.

    In der Türkei wurden Anfang Oktober die Inflationszahlen für September veröffentlicht. Mit 24,5 Prozent erreichte die Teuerung den höchsten Wert seit 15 Jahren. Daraufhin verlor die türkische Währung an Wert. Auf Monatssicht konnte sie sich aber weiter stabilisieren ( 8,5 Prozent gegenüber dem US-Dollar). Die Währung hat auch von der Veröffentlichung der Leistungsbilanz-Zahlen für August profitiert, die überraschend einen Überschuss von 2,6 Milliarden US-Dollar ausgewiesen haben. Dieser Überschuss könnte aber vor allem daher rühren, dass die Warenimporte gesunken sind, da sich der türkische Konsument ab einem gewissen Preis die durch die Währungsschwäche verteuerten Importwaren nicht mehr leisten kann. Gleichzeitig ist der August aufgrund von Urlaubern in der Türkei immer ein relativ starker Monat. Der türkische Aktienmarkt büßte auf Monatssicht 9,8 Prozent ein (BIST-Index, in Lokalwährung).

    In Russland unterstützte die Berichtssaison zum dritten Quartal die Aktienmärkte. Die Energieunternehmen wiesen erfreuliche Margen aus, da sich der Preis für Rohöl in den vergangenen Monaten verteuert hatte. Auf Monatssicht gingen die Ölnotierungen aber zurück (-9,5 Prozent, Sorte Brent), was die Aktienkurse belastete. Der russische MICEX-Index verlor in Lokalwährung 5,0 Prozent, der in US-Dollar notierende RTS-Index sank um 5,5 Prozent.

    Die Aktienmärkte in Polen (WIG-Index: -6,2 Prozent) und Tschechien (PX-Index: -3,2 Prozent) konnten sich dem globalen Abverkauf nicht entziehen. Lediglich Ungarns Börsen schlossen unverändert zum Vormonat.

    Verschärfungen im Handelskonflikt sowie mögliche Eintrübungen von konjunktureller Seite könnten in den kommenden Wochen zu erhöhten Schwankungen an den Börsen Osteuropas führen.

    USA

    Furcht vor Zinsanstieg schickt US-Börse auf Talfahrt

    Die Aktienmärkte in den USA haben im Oktober erhebliche Kursverluste verzeichnet. Unter dem Strich fiel der Dow Jones Industrial Average um 5,1 Prozent, der marktbreite S&P 500-Index gab sogar 6,9 Prozent ab. In der Spitze gaben die wichtigsten Börsen um knapp zehn Prozent nach, bevor zum Monatsende eine leichte Erholungsbewegung einsetzte. Vor allem Energiewerte, Grundstoffe und Industrietitel gerieten unter die Räder. Versorger und Basiskonsumgüter konnten sich dem Trend noch am besten entziehen.

    Der Kursrutsch war unter anderem Befürchtungen über einen weiteren Zinsanstieg in den USA geschuldet, nachdem die Renditen von US-Staatsanleihen binnen kurzer Zeit um gut 40 Basispunkte zugelegt hatten. Zudem ließen die US-amerikanischen Notenbanker durchscheinen, dass sie über eine weitere Verschärfung der Geldpolitik nachdachten. Im Falle eines Zinsanstiegs verlieren Aktien verglichen mit Anleihen an Attraktivität, zudem müssen die Unternehmen höhere Zinskosten tragen - beide Faktoren führten zu Kursabschlägen. Im Zuge dessen machten sich auch Sorgen mit Blick auf den konjunkturellen Pfad in den USA breit. Erschwerend hinzu kamen der weiter eskalierende Handelskonflikt zwischen China und den USA, in dessen Rahmen US-Präsident Donald Trump weitere Sanktionsmaßnahmen gegen das Reich der Mitte angedroht hatte.

    Ungeachtet der heftigen Kursabschläge zeigten sich die US-Unternehmen in guter Verfassung. Die Berichterstattung zum dritten Quartal verlief überdurchschnittlich positiv. Nachdem gut 70 Prozent der Konzerne aus dem S&P 500 die Bücher geöffnet hatten, konnten 61 Prozent die Erwartungen der Analysten hinsichtlich der Umsätze schlagen. Mit Blick auf die Gewinne waren es sogar 82 Prozent.

    Die starke Wachstumsdynamik gibt den US-Konzernen Rückenwind und bietet grundsätzlich ein freundliches Umfeld für die Aktienmärkte. Die globale politische Unsicherheit und der von den USA ausgehende Handelskonflikt können aber immer wieder für erhebliche Schwankungen sorgen.

    Fernost

    Asiatische Schwellenländermärkte spürbar unter Druck

    Wachsende Befürchtungen im Hinblick auf eine Abschwächung der konjunkturellen Dynamik auf globaler Ebene führten zu spürbaren Kurseinbußen an den asiatischen Börsen. Die anhaltenden handelspolitischen Spannungen zwischen den USA und China belasten in zunehmendem Maße die asiatischen Volkswirtschaften. Der seit Ende Januar 2018 anhaltende Abwärtstrend an den Aktienmärkten der asiatischen Schwellenländer beschleunigte sich zuletzt wieder. Der MSCI Far East ex Japan-Index musste im Oktober mit einem Minus von 10,4 Prozent in lokaler Währung (-11,3 Prozent in US-Dollar) deutliche Kurseinbußen hinnehmen. Im internationalen Kontext stellte dies eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung dar, da der MSCI World-Index um 6,9 Prozent in lokaler Währung rückläufig war.

    Insgesamt stehen die Zeichen für die dominierende Volkswirtschaft China weiterhin auf moderate Abschwächung auf noch erhöhtem Niveau. Das Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukts verlangsamte sich im dritten Quartal auf 6,5 Prozent im Jahresvergleich (nach einem Plus von 6,7 Prozent im zweiten Quartal). Zeitgleich erhöhte sich die Expansionsrate der Einzelhandelsumsätze moderat (September: 9,2 Prozent im Jahresvergleich nach 9,0 Prozent im Vormonat), während die Wachstumsdynamik der Industrieproduktion leicht nachließ (September: 5,8 Prozent im Jahresvergleich nach 6,1 Prozent im Vormonat). Der Shanghai Composite-Index schloss den Monat mit einem Minus von 7,7 Prozent ab, während der Hang Seng-Index in Hongkong um 10,1 Prozent rückläufig war.

    Die Leitindizes der übrigen asiatischen Schwellenländer verzeichneten alle mehr oder weniger spürbare Kursverluste. Als noch relativ robust in einem schwachen Gesamtmarkt erwiesen sich die Leitindizes auf den Philippinen (-1,9 Prozent) und in Indonesien (-2,4 Prozent), während in Indien (-4,9 Prozent), Thailand (-5,0 Prozent), Singapur (-7,3 Prozent), Taiwan (-10,9 Prozent) und Südkorea (-13,4 Prozent) teilweise hohe Wertverluste zu beobachten waren.

    Der Handelsstreit zwischen China und den USA dürfte die Volkswirtschaften Asiens je nach Eskalationsniveau mehr oder weniger stark belasten.

    Japan

    Börse in Tokio spürbar unter Druck

    Wachsende Befürchtungen im Hinblick auf eine Abschwächung der konjunkturellen Dynamik auf globaler Ebene führten zu spürbaren Kurseinbußen an der Börse in Tokio. Die anhaltenden handelspolitischen Spannungen zwischen den USA und China belasten in zunehmendem Maße die asiatischen Volkswirtschaften. Nach einer kräftigen Aufwärtsbewegung über die Sommermonate gaben die japanischen Leitindizes deutlich nach. Der NIKKEI 225-Index verlor im Oktober 9,1 Prozent und schloss den Monat wieder unter der 22.000-Punktemarke. Der marktbreitere Topix-Index verbuchte auch ein deutliches Minus von 9,4 Prozent. Im internationalen Kontext stellte dies eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung dar, da der MSCI World-Index um 6,9 Prozent in lokaler Währung rückläufig war.

    Die makroökonomischen Datenpunkte für Japan zeichneten zuletzt ein gemischtes Bild. Der Einkaufsmanager-Index für das Verarbeitende Gewerbe stieg im Oktober um 0,4 auf 52,9 Punkte an. Der verbesserten Stimmung im Industriesektor stand eine anhaltende moderate Eintrübung des Index des Konsumentenvertrauens um 0,4 auf 43,0 Punkte gegenüber. Dies entspricht jedoch einem im Vergleich zu den letzten 20 Jahren immer noch erhöhten Niveau im Hinblick auf die Stimmungslage der japanischen Haushalte.

    Der Abverkauf am japanischen Aktienmarkt fand in der Breite statt. Am stärksten betroffen waren Titel aus dem Telekomsektor (Softbank: -21,1 Prozent und KDDI: -10,3 Prozent), die unter wachsendem Druck der japanischen Regierung standen, ihre Mobilfunkgebühren deutlich zu senken. Ferner verloren international ausgerichtete Konzerne deutlich an Wert (Sony: -11,9 Prozent, Canon: -10,8 Prozent). Unter den Top 50-Werten an der japanischen Börse verzeichnete im Oktober lediglich vier positive Kursentwicklungen: der Reifenproduzent Bridgestone ( 1,6 Prozent), der Getränkehersteller Asahi Group ( 0,9 Prozent), der Handelskonzern Itochu ( 0,7 Prozent) und das Elektronikunternehmen Tokyo Electron ( 0,5 Prozent).

    Einem robusten Konjunkturumfeld in Japan stehen nach wie vor die handelspolitischen Spannungen gegenüber. Dies könnte jederzeit für erhöhte Volatilität am japanischen Aktienmarkt führen.

    Weltweit

    Globale Börsen lassen Federn

    Die globalen Aktienmärkte haben im Oktober erhebliche Verluste eingefahren. Unter dem Strich fiel der MSCI World-Index in lokaler Währung um 6,9 Prozent. In den USA haben die Börsen ihren positiven Trend fortgesetzt und Kurssteigerungen verzeichnet. In den USA fiel der Dow Jones Industrial Average um 5,1 Prozent, der marktbreite S&P 500-Index gab sogar 6,9 Prozent ab. In der Spitze gaben die wichtigsten US-Börsen um knapp zehn Prozent nach, bevor zum Monatsende eine leichte Erholungsbewegung einsetzte.

    Der Kursrutsch war unter anderem Befürchtungen über einen weiteren Zinsanstieg in den USA geschuldet, nachdem die Renditen von US-Staatsanleihen binnen kurzer Zeit um gut 40 Basispunkte zugelegt hatten. Zudem ließen die US-Notenbanker durchscheinen, dass sie über eine weitere Verschärfung der Geldpolitik nachdachten. Im Falle eines Zinsanstiegs verlieren Aktien verglichen mit Anleihen an Attraktivität, zudem müssen die Unternehmen höhere Zinskosten tragen - beide Faktoren führten zu Kursabschlägen.

    Auch europäische Aktien gerieten unter Druck. Der EURO STOXX 50-Index verlor 5,6 Prozent, der marktbreite STOXX Europe 600-Index verbuchte ein Minus von 5,9 Prozent. Nachdem die Einkaufsmanagerindizes im Euroraum kräftig zurückgingen, trübten aufkommende Konjunktursorgen die Stimmung am europäischen Aktienmarkt. Der Gesamtindex, der sowohl den Industrie- als auch den Dienstleistungssektor umfasst, fiel im Oktober auf ein Zweijahrestief. Mit dem schwächeren Datenpunkt stieg die Sorge, dass die rückläufige Konjunkturdynamik der letzten Monate möglicherweise nicht nur vorübergehender Natur, sondern dauerhaft angelegt ist.

    Nicht besser sah es an der Börse in Tokio aus, der Nikkei 225-Index fiel um 9,1 Prozent, Hintergrund war die Befürchtung einer globalen konjunkturellen Abkühlung in Verbindung mit einem fortgesetzten Handelskonflikt. Die Schwellenländerbörsen büßten ausweislich des MSCI Emerging Markets-Index in lokaler Währung 6,5 Prozent ein.

    Mittlerweile mehren sich die Anzeichen, dass das konjunkturelle Bild weltweit Risse bekommt. Vor diesem Hintergrund ist mit schwankungsanfälligen Börsen zu rechnen.

    Die Rentenmärkte

    Eurozone

    Sicherheit ist Trumpf

    Investoren am Euro-Staatsanleihenmarkt blicken auf einen turbulenten Handelsmonat zurück. Zunächst kamen die Kurse stark unter Druck. Dabei hatte die Bewegung ihren Ursprung in den USA. Dort sprachen sich die US-Notenbanker für eine weiterhin restriktivere Geldpolitik aus und sorgten sowohl am Heimatmarkt als auch in Europa für Kursverluste. Die Rendite von Bundesanleihen mit zehnjähriger Restlaufzeit stieg bis auf 0,58 Prozent an. Im weiteren Monatsverlauf sorgten die Befürchtungen vor einem womöglich bevorstehenden konjunkturellen Abschwung für hohe Kursverluste an den Aktienmärkten. In dieser Marktphase funktionierte die oft beschriebene negative Korrelation zwischen Aktien- und Rentenmarkt sehr gut. Die als sicher geltenden Staatsanleihen aus den Kernländern waren in diesem stürmischen Umfeld gefragt und holten die zuvor erlittenen Verluste vollständig wieder auf. Als stützend erwiesen sich auch mehrheitlich enttäuschende Konjunkturdaten.

    Von den rückläufigen Renditen konnten Peripherieanleihen nur zum Teil profitieren, denn das Thema Italien blieb den Marktteilnehmern erhalten. Im Haushaltsstreit zwischen Italien und der Europäischen Union blieben beide Parteien hart und näherten sich somit kein Stück an. Die Aussicht auf eine demnächst noch stärker steigende Verschuldung trieb die Risikoaufschläge wieder in die Höhe. Während die Kurse von Papieren aus Portugal, Spanien und Griechenland weitgehend stabil blieben, kam es in Italien zu einem erneuten Renditeanstieg auf zwischenzeitlich rund 3,7 Prozent für zehnjährige Staatsanleihen. Darüber hinaus senkte die Ratingagentur Moody´s die Bonitätsnote für Italien. Die Kreditwürdigkeit befindet sich nun an der Schwelle zum „Ramschniveau“. Eine negative Marktreaktion auf die Ratingentscheidung blieb aber aus, da der Ausblick als stabil eingeschätzt wurde und die Bonitätswächter von Standard & Poor´s die Kreditwürdigkeit nicht herabstuften. Gemessen am iBoxx Euro Sovereign blieben Euro-Staatsanleihen im Vergleich zum Vormonat unverändert. Bei genauerer Betrachtung ergaben sich aber Verluste (-0,8 Prozent) bei Peripherieanleihen und Zuwächse ( 0,5 Prozent) bei Papieren aus den Kernstaaten.

    Euro-Outs

    Erholung in der Türkei geht weiter

    Goldener Oktober? Keine Spur! Einmal mehr entpuppte sich der zehnte Monat des Jahres als ein schwieriger Börsenmonat. Größere Korrekturen fanden schon oft im Oktober statt, so auch dieses Mal. Anleger sorgten sich, ob die zuletzt leicht schwächeren Konjunkturdaten für eine schon bald bevorstehende Rezession sprechen könnten. Schließlich befinde man sich ohnehin schon in einem spätzyklischen Umfeld. Aktien reagierten hierauf sehr nervös und auch an den Rentenmärkten ging diese Bewegung nicht spurlos vorbei. Gerade risikobehaftete Papiere handelten sehr volatil. Zum Monatsende hin setzte dann eine Gegenbewegung ein. Während die Aktienmärkte den Monat dennoch mit einem dicken Minus beendeten, traten europäische Staatsanleihen in Summe auf der Stelle. Größere Bewegungen waren lediglich in der Türkei und dem Vereinigten Königreich zu vernehmen.

    In der Türkei setzte sich die Erholungsbewegung aus dem Vormonat fort. Dort hatte die Notenbank mit einer kräftigen Zinserhöhung für wieder wachsendes Vertrauen gesorgt. Langlaufende Anleihen veränderten sich kaum, kurzlaufende Papiere gewannen hingegen stark an Wert. Im Bereich von einem Jahr kam es zu einem Renditerückgang von 263 Basispunkten. Die gesamte Zinskurve der Türkei bleibt dennoch invers und spiegelt somit mögliche Zahlungsschwierigkeiten wieder.

    Darüber hinaus handelten auch britische Gilts freundlich. Immer wieder kam es zu Gerüchten, wonach die Brexit-Verhandlungen kurz vor dem Durchbruch stehen würden. Zwar wurden die Nachrichten kurze Zeit später immer wieder dementiert, unter den Marktteilnehmer wächst aber dennoch die Zuversicht, dass sich die Regierung in London mit der Europäischen Union gütlich einigen könnte. Knackpunkt bleibt weiterhin die Grenze zu Nordirland. Möglich, dass es hier Übergangsregelungen und damit auch einen „Soft-Brexit“ geben wird. Parallel dazu wertete auch das Britische Pfund gegenüber dem Euro leicht auf.

    USA

    Größere Schwankungen im Oktober

    Der Handel am US-Rentenmarkt war im Oktober von großen Schwankungen gekennzeichnet. Zunächst setzte sich der Renditeanstieg aus dem Vormonat noch fort. Hierfür waren vor allem Kommentare der US-Notenbank verantwortlich. Die Währungshüter bezeichneten die US-Wirtschaft als sehr robust, was weitere Zinserhöhungen rechtfertigen würde. In Erwartung einer noch restriktiveren Geldpolitik kam es über alle Laufzeiten hinweg zu Kursverlusten. Die Rendite zehnjähriger US-Schatzanweisungen kletterte über die Marke von 3,2 Prozent. Zudem fingen sich Anleger zu sorgen an, ob sich die höheren Zölle nicht schon bald in höheren Preisen niederschlagen könnten. Das wäre der Fall, wenn Firmen damit beginnen würden, die Kosten an den Endverbraucher weiterzugeben. Doch schon kurze Zeit später setzte eine Korrektur an den Aktienmärkten ein. Marktteilnehmer fragten sich, ob in diesem spätzyklischen Umfeld nicht bald eine Rezession drohen könnte. Das Ergebnis war eine heftige Korrektur am Aktienmarkt. In diesem Umfeld funktionierte die negative Korrelation zwischen dem Aktien- und Rentenmarkt sehr gut. US-Papiere wurden als sicherer Hafen nachgefragt und machten ihre zuvor erlittenen Verluste wieder vollständig wett. In dieser Phase sorgten leicht schwächere Konjunkturdaten für zusätzlichen Rückenwind. Parallel dazu gingen auch die Inflationserwartungen wieder zurück. Dazu trugen die rückläufigen Energiepreise bei. Einerseits fürchteten Anleger, dass sich die Konjunktursorgen in einer schwächeren Öl-Nachfrage bemerkbar machen könnten. Andererseits steigt die Öl-Fördermenge in den USA weiter stark an.

    Zum Monatsende nahm die Risikobereitschaft der Anleger dann aber wieder etwas zu. In der Folge waren erneut höhere Renditen zu verzeichnen. Am Ende dieser Achterbahnfahrt stand letztlich doch ein Minus. Gemessen am JP Morgan Global Bond US-Index verloren US-Schatzanweisung im Oktober 0,5 Prozent an Wert. Seit Jahresbeginn bedeutet dies ein Minus von 2,3 Prozent.

    Weltweit

    Konjunktursorgen lasteten auf risikoreichen Papieren

    Der Handel am US-Rentenmarkt war im Oktober von großen Schwankungen gekennzeichnet. Zunächst setzte sich der Renditeanstieg aus dem Vormonat noch fort. Hierfür waren vor allem Kommentare der US-Notenbank verantwortlich. Die Währungshüter bezeichneten die US-Wirtschaft als sehr robust und deuteten weitere Leitzinserhöhungen an. Zudem sorgten sich Anleger, ob sich die höheren Zölle nicht schon bald in höheren Preisen niederschlagen könnten. Das wäre der Fall, wenn Firmen damit beginnen würden, die Kosten an den Endverbraucher weiterzugeben. Doch schon kurze Zeit später setzte eine Korrektur an den Aktienmärkten ein. Marktteilnehmer fragten sich, ob in diesem spätzyklischen Umfeld nicht bald eine Rezession drohen könnte. Das Ergebnis war eine heftige Korrektur am Aktienmarkt. In diesem Umfeld funktionierte die negative Korrelation zwischen dem Aktien- und Rentenmarkt sehr gut. US-Papiere wurden zwischenzeitlich als sicherer Hafen nachgefragt. Zum Monatsende nahm die Risikobereitschaft der Anleger dann aber wieder etwas zu. Am Ende dieser Achterbahnfahrt stand letztlich ein Minus. Gemessen am JP Morgan Global Bond US-Index verloren US-Schatzanweisung im Oktober 0,5 Prozent an Wert.

    Euro-Staatsanleihen konnten sich den Vorgaben aus den USA nicht entziehen und handelten ähnlich volatil. Staatsanleihen aus den Kernländern profitierten ebenfalls von den Konjunktursorgen. Italienische Papiere standen hingegen weiter unter Druck. Im Haushaltsstreit zwischen Italien und der Europäischen Union zeichnete sich kein Kompromiss ab. Die Aussicht auf eine demnächst noch stärker steigende Verschuldung trieb die Risikoaufschläge in die Höhe. Die Kurse von Papieren aus Portugal, Spanien und Griechenland blieben aber weitgehend stabil. Gemessen am iBoxx Euro Sovereign tendierten Euro-Staatsanleihen im Vergleich zum Vormonat in Summe unverändert.

    Europäische Unternehmensanleihen mussten leichte Verluste hinnehmen und verloren 0,1 Prozent zum Vormonat. Papiere aus den Schwellenländern standen angesichts der geringen Risikobereitschaft stark unter Druck und verloren 2,2 Prozent an Wert.

    Unternehmensanleihen

    Unsicherheit sorgt für höhere Risikoprämien

    Der starke Abverkauf an den Aktienbörsen belastete im Oktober die mit Risiko behafteten Anlageklassen und damit auch den Markt für Unternehmensanleihen. Die getrübte Stimmung spiegelte sich auf Gesamtmarktebene (ICE BofA Merrill Lynch Euro Corporate-Index, ER00) aber nur mit einem leichten Minus von 0,2 Prozent wider. Die Unsicherheit drückte sich vor allem in anziehenden Risikoprämien (Spreads) aus, die sich um sieben auf 76 Basispunkte ausweiteten. Auf Einzeltitelebene war zu beobachten, dass hinsichtlich der Wertentwicklung die Streuung zwischen Unternehmen mit guter und schlechterer Kreditwürdigkeit merklich zunimmt. Mit Blick auf die Branchenentwicklung stand vor allem der Automobilsektor nach einigen Gewinnwarnungen aus dem Zuliefererbereich unter Druck. Auch waren zyklische Sektoren wie etwa die Baubranche belastet. Zudem trug die Lage in Italien (Budgetentwurf mit einem geplanten Defizit von 2,4 Prozent für 2019) mit Konfrontationskurs zur EU, zur Verunsicherung bei. Italienische Unternehmenspapiere reagierten aber mit nur leichten Verlusten vergleichsweise moderat, da diese bereits in jüngster Vergangenheit abverkauft wurden und somit der Druck hinsichtlich weiterer Anpassungen nur gering war. Die High Yield-Gefahr für Italien scheint mit den jüngsten Ratingaktionen von Moody’s und S&P bis auf weiteres gebannt.

    Etwas mehr gaben Hybridpapiere und nachrangige Finanzanleihen (ICE BofA Merrill Lynch ENSU- und EBSU-Index) ab, die 0,9 bzw. 0,5 Prozent verloren und Spreadausweitungen von bis zu 20 Basispunkten aufwiesen. Bei den hochverzinslichen Papieren (HighYield) verlor der ICE BofA Merrill Lynch HEAG-Index 0,9 Prozent. Die Spreads weiteten sich um 42 auf 320 Basispunkte aus. Am stärksten verlor der US-High Yield-Markt, dortige Anleihen gaben 1,6 Prozent ab, während sich die Spreads um 45 Basispunkte erhöhten.

    Am Primärmarkt war die Neuemissionstätigkeit angesichts der Quartalsberichtssaison und des schwachen Marktumfeldes gering. Der Rückzug der EZB aus dem Anleiheankaufprogramm dürfte angesichts eines künftig erwartet rückläufigen Neuemissionsangebotes etwas abgemildert werden.

    Emerging Markets

    Wieder abwärts

    Die Achterbahnfahrt an den Märkten für Schwellenländer-Staatsanleihen hält an. Nach der Erholung im September ging es im Oktober wieder abwärts. Zwar entspannte sich die Lage bei den Wackelkandidaten, dafür lastete ein Mix aus schwachen Aktienmärkten, steigenden US-Renditen, deutlich nachgebenden Rohstoffpreisen (Brent-Öl: -8,2 Prozent) und wieder zunehmenden Sorgen um Chinas Wachstum auf der Entwicklung. So verloren auf US-Dollar und Euro lautende Staatspapiere aus den aufstrebenden Volkswirtschaften 2,2 Prozent an Wert (JP Morgan EMBI Global Div.-Index). Auch die Risikoaufschläge weiteten sich wieder kräftig um 31 auf 366 Basispunkte aus. Die Verzinsung zehnjähriger US-Treasuries stieg um zehn Basispunkte auf 3,16 Prozent an.

    In der Türkei setzte sich hingegen die Erholung fort: Die Freilassung des für knapp zwei Jahre festgesetzten US-Pastors Brunson sorgte für steigende Kurse. Die Türkische Lira wertete gegenüber dem US-Dollar um 8,5 Prozent auf. In Brasilien reagierte der Markt positiv auf den Erfolg von Jair Bolsonaro bei den Präsidentschaftswahlen. Zwar ist der rechtspopulistische Politiker, etwa aufgrund seiner Nähe zum Militär und kritischer Äußerungen gegenüber Minderheiten, äußerst umstritten. Dennoch wird mit ihm die Hoffnung verbunden, dass er, gemeinsam mit dem designierten Finanz- und Wirtschaftsminister, dem Investmentbanker und Ökonom Paulo Guedes, die dringend benötigten Reformen anstößt. Der Brasilianische Real gewann im Oktober 8,8 Prozent an Wert.

    All diese Unterstützungsfaktoren wurden allerdings vom schwachen Sentiment für Risikoanlagen insgesamt überlagert: Chinesische Frühindikatoren waren ebenso rückläufig wie offizielle Wachstumsdaten – der weiter schwelende Handelskonflikt bremst. Die Regierung steuert zwar mit Stimuluspaketen dagegen, noch finden sich diese aber nicht in den harten Zahlen wieder. Parallel wertete auch der Chinesische Renminbi weiter ab und näherte sich wieder der psychologisch wichtigen Marke von 7,00 Yuan je US-Dollar.

    So bleiben der Fortgang des Handelskonflikts, die globale Renditeentwicklung sowie weiter auch Einzelländerthemen die größten Risikofaktoren für Schwellenländer-Anleihen.

    Disclaimer

    Die Quelle der genannten Finanzmarktdaten ist, sofern nicht anders ausgewiesen, Datastream oder Bloomberg.

    Die Inhalte dieses Marketingmaterials stellen keine Handlungsempfehlung dar, sie ersetzen weder die individuelle Anlageberatung durch die Bank noch die individuelle, qualifizierte Steuerberatung. Dieses Dokument wurde von der Union Investment Privatfonds GmbH mit Sorgfalt entworfen und hergestellt, dennoch übernimmt Union Investment keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit.

    Stand aller Informationen, Darstellungen und Erläuterungen: 31. Oktober 2018, soweit nicht anders angegeben.

    Ihre Kontaktmöglichkeiten: Union Investment Service Bank AG, Weißfrauenstraße 7, 60311 Frankfurt am Main, Telefon 069 58998-6060, Telefax 069 58998-9000; www.union-investment.de




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