Über 4 % Dividendenrendite?

Wacker Chemie: Nach 60 % Kursverlust jetzt kaufen?

Die im MDAX notierte Aktie von Wacker Chemie hat es in den letzten Monaten und Wochen regelrecht zerlegt. Hier kann man durchaus von einem Crash sprechen. Binnen eines Jahres hat sich das Papier halbiert. Im Verlauf des Jahres 2018 notierte die Aktie im Hoch bei einem Kurs von knapp 170 Euro. Ausgehend von diesem Niveau haben die Anteilsscheine gut 60 % an Kurswert verloren. Aktuell handeln die Anteile auf einem neuen Jahrestief von 71 Euro.

Wacker Chemie ist ein klassisch zyklischer Wert, den Sie in Krisen kaufen müssen und wenn alle jubeln, besser wegrennen sollten. Im Jahr 2006 feierte das Unternehmen den Gang an die Börse. Es ging schnurstracks auf 200 Euro hoch. In der Finanzkrise tauchte die Aktie ab und notierte im Jahr 2009 im Tief bei 45 Euro. Danach ging es auf wieder auf 175 Euro rauf, um in der ersten Euro-Krise im Jahr 2013 auf knapp 40 Euro zu fallen. Hierauf folgte eine Erholung auf Kurse von 170 Euro im Jahr 2018. Bisher hat Firmenchef Rudolf Staudigl die Prognose für das Jahr 2018 nicht anpassen müssen. Auszuschließen ist eine Anpassung natürlich nicht; aber sofern sie kommen sollte, dürfte sie sich in Grenzen halten. Im Aktienkurs dürfte sie ohnehin längst eskomptiert sein.

Im bisherigen Jahresverlauf präsentierte Wacker jedenfalls eine solide Entwicklung im Chemie-Geschäft. Herausfordernd war indes das Marktumfeld bei Solarsilicium. Hier waren die Absatzmengen und die Durchschnittspreise geringer als im Vorjahr. Bessere Preise, höhere Absatzmengen bei Spezialsiliconen und positive Produktmixeffekte bei Chemieprodukten konnten diesen Rückgang allerdings nicht vollständig ausgleichen. Stand heute erwartet der CEO für 2018 jedoch einen höheren Umsatz als im Jahr 2017. Im Vorjahr lag der Umsatz bei fast 5 Mrd. Euro. Das EBITDA soll gegenüber dem Vorjahr um einen mittleren einstelligen Prozentwert wachsen. Somit sollen sich laut Prognose von Staudigl Umsatz und EBITDA gegenüber dem Vorjahr erhöhen. Das EBITDA des Jahres 2017 lag leicht über 1 Mrd. Euro. Der Konzernüberschuss aus fortgeführten Aktivitäten soll sogar „deutlich anziehen“.