Aktien New York Ausblick
Konjunktursorgen setzen Wall Street wieder zu
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street steuert abermals auf einen Wochenverlust zu: Sorgen um die Weltwirtschaft, die bereits die Handelsplätze in Asien und Europa unter Druck gesetzt hatten, dürften am Freitag auch zu den US-Börsen überschwappen. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart um 0,99 Prozent tiefer bei 24 354 Punkten.
Damit wären die Gewinne der beiden vergangenen Handelstage komplett ausradiert und es stünde unterm Strich auf Wochensicht ein moderates Minus. In der vergangenen Handelswoche hatte der Exodus der Anleger aus Aktien im Dow Jones gar für den größten Verlust seit März gesorgt.
Schwache Konjunkturdaten aus China und maue Einkaufmanagerindizes aus Europa untermauern an diesem Freitag die Befürchtungen der Anleger, dass sich die Weltwirtschaft abkühlt. Um so mehr dürften die Börsianer an der Wall Street auf die am Nachmittag reich gefüllte Datenagenda aus den USA schauen. Die bereits veröffentlichten Daten zu den Einzelhandelsumsätzen im November fielen etwas besser aus als erwartet.
Gleichzeitig gibt es erste Fortschritte im US-chinesischen Handelsstreit. Die Regierung in Peking kündigte am Freitag an, die hohen Sonderabgaben auf Importe von in den USA gefertigten Autos und Autoteilen für drei Monate auszusetzen. Die Zurückhaltung chinesischer Autokäufer wegen des Zollstreits war ein Grund für die schwachen China-Wirtschaftsdaten. Die jetzige Entscheidung erfolgt angesichts des 90-tägigen "Waffenstillstands" im Handelskrieg, auf den sich US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping am 1. Dezember in Buenos Aires geeinigt hatten.
Vorbörslich half dies den Aktien der amerikanischen Autobauer General Motors und Ford allerdings wenig - sie notierten moderat im Minus. Die Experten der Deutschen Bank bescheinigen beiden Wertpapieren unterdessen in einer aktuellen Studie hohes Kurspotenzial. Während die Autoindustrie vor einem Richtungswechsel und womöglich einer Konsolidierung stehe, traut Analyst Emmanuel Rosner beiden US-Herstellern kräftig anziehende Ergebnisse zu. Auslöser hierfür sieht er in der Restrukturierung der Hersteller mit Änderungen am Portfolio und neuen Partnerschaften.
Adobe-Aktien winkt unterdessen ein schwacher Auftakt. Anleger dürften nach mehreren starken Börsentagen für die Papiere nun Gewinne mitnehmen, da der Softwarehersteller am Vorabend mit unerwartet guten Zahlen geglänzt hatte. Experten zeigten sich auch von den Umsatzprognosen überrascht. Adobe rechnet weiterhin mit einer starken Entwicklung seiner wachsenden Produktpalette. Die Analysten der DZ Bank sprachen von einem "soliden Abschluss eines sehr guten Geschäftsjahres".
Ein milliardenschwerer Zukauf könnte zudem Bewegung in die Aktien des Pharmakonzerns Merck & Co bringen. Das Unternehmen baut mit der bis zu 2,1 Milliarden Euro teuren Übernahme der französischen Firma Antelliq sein Geschäft mit der Tiergesundheit aus./tav/fba