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    IPO/AKTIEN IM FOKUS  901  0 Kommentare Bilanz der Börsengänge 2018 in Deutschland eher negativ

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit einem Emissionsvolumen von knapp zwölf Milliarden Euro war 2018 zwar das stärkste Jahr für Börsengänge in Deutschland seit der Jahrtausendwende. Der Blick auf die Kurstafel aber bereitet nur wenigen Anlegern Freude. Belastungen wie die Sorge vor steigenden Zinsen, die Anleihen schrittweise wieder attraktiver und Schulden teurer machen, die internationalen Handelsstreitigkeiten oder der Brexit sorgten am Gesamtmarkt für Verluste und nahmen vielen Investoren die Lust auf neue Aktien. Daher legten auch viele Unternehmen ihre angepeilten Börsengänge auf Eis. Von den drei großen Börsengängen hierzulande konnte nur der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers überzeugen. Im Minus notieren jedoch der Bremsenhersteller Knorr-Bremse und vor allem der Fondsanbieter DWS . Nachfolgend eine Auswahl der deutschen Börsengänge aus diesem Jahr und ein Ausblick auf 2019. TOPS: Siemens Healthineers (Kursveränderung zum Emissionspreis +31 Prozent): Nach einem Gewinnrückgang im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr wollen die Erlanger nun wieder profitabler werden. So strebt das seit März an der Börse notierte Unternehmen sowohl einen Ergebnissprung als auch eine bessere operative Marge an. Neben den wegfallenden Sonderkosten wie etwa für den Börsengang sollen Einsparungen und niedrigere Zinszahlungen positiv auf das Ergebnis wirken. Stemmer Imaging (+10 Prozent): Die Papiere des Anbieters von Bildbearbeitungstechnik bis zu ihrem Rekordhoch Ende August sogar um gut die Hälfte. Das Unternehmen will Wachstumspotenziale im asiatischen Raum nutzen. Deutsche Familienversicherung (DFV) (+1 Prozent): Die DFV wurde 2007 als digitales Versicherungsunternehmen gegründet. Das Start-up bietet etwa Zahn-, Krankenzusatz-, Pflegezusatz- sowie Unfall- und Sachversicherungen an. Anbieter von Versicherungstechnologie wie DFV oder allgemein Firmen aus dem Bereich der Finanztechnologie (Fintechs) machen aktuell mit ihren Innovationen den alteingesessenen Versicherern und Banken das Leben schwer. FLOPS: STS (-58 Prozent): Der Automobilzulieferer STS Group mit Sitz in Hallbergmoos ist ein Hersteller von Kunststoff-Spritzguss, Akustik-Spezialprodukten sowie des insbesondere im Leichtbau eingesetzten Werkstoffes SMC. Die konjunktursensible Zulieferbranche litt in diesem Jahr besonders stark unter den globalen Konjunktursorgen, hinzu kamen einige Gewinnwarnungen aus dem Sektor. Home24 (-51 Prozent): Der heiße Sommer belastete den Online-Möbelhändler . Das außergewöhnlich warme Wetter drückte spürbar auf die Nachfrage nach großen Möbeln. DWS (-28 Prozent): Die Deutsche-Bank-Fondstochter hat weiter mit der Steuerreform in den USA zu kämpfen. In den Vereinigten Staaten müssen US-Investoren seit Kurzem so gut wie keine Steuern mehr zahlen, wenn sie ihr Geld ins Inland zurückholen. Aus diesem Grund ziehen institutionelle Anleger ihre Vermögen aus Europa ab. AUSBLICK: Trotz der überwiegend negativen Kursentwicklungen erwarten die Experten der Societe Generale auch 2019 einen sehr aktiven Markt. Die im Schnitt ordentlichen Dividendenrenditen böten ein gutes Umfeld für Aktienemissionen. "Die Investoren sitzen weiter auf hohen Bargeldbeständen, die angelegt werden wollen", sagte Ralf Darpe, der Leiter des Kapitalmarktgeschäfts der französischen Bank im deutschsprachigen Raum. Impulse könnten auch von privaten Beteiligungsgesellschaften ausgehen, die ihre Unternehmensanteile versilbern möchten. Auch Vorstandschef Klaus Rainer Kirchhoff von der Hamburger Agentur Kirchhoff Consult rechnet mit einem guten Jahr für Börsengänge. Mit Kandidaten wie der VW-Trucksparte Traton, dem Modehändler Takko Fashion und der Continental-Antriebssparte Powertrain sei die Pipeline "prall gefüllt". Dazu kämen Firmen wie der Elektroroller-Hersteller Govecs und der Fachverlag Springer Nature, die ihre Börsengänge 2018 zunächst auf Eis gelegt hatten. Ob aber das Geschäft mit dem Sprung aufs Börsenparkett 2019 so weitergeht oder sogar noch anzieht, hängt laut Expertin Nadja Picard von der Unternehmensberatung PwC von den politischen Entwicklungen der kommenden Monate ab. Der Start werde auf jeden Fall schwierig angesichts weltweit sinkenden Wirtschaftswachstums, anziehender Inflation und steigender Zinsen./la/ag/mis






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