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Trumps Optimismus über Handelsgespräche treibt Dax hoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Wachsende Hoffnung auf einen Durchbruch bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China haben dem Dax am Dienstag Auftrieb verliehen. Der Leitindex knüpfte an seine Erholungsrally vom Freitag an und näherte sich wieder der Marke von 10 900 Punkten.
Laut dem US-Präsidenten Donald Trump laufen die Gespräche mit China sehr gut laufen. Chinas Präsident Xi Jinping hatte seinen hochrangigsten Verhandlungsführer in die seit Montag laufende zweite Gesprächsrunde mit den USA geschickt, was unter Anlegern bereits zuvor für gute Stimmung sorgte. Erneut schwache Daten aus der deutschen Industrie gerieten darüber weitgehend in den Hintergrund.
Am Nachmittag stieg der Dax um 1,27 Prozent auf 10 884,09 Punkte und schüttelte damit seine moderaten Verluste vom Wochenauftakt wieder locker ab. Der MDax , der Index der mittelgroßen Unternehmen, gewann zuletzt 1,60 Prozent auf 22 528,73 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 1,26 Prozent vor.
Marktanalyst Christian Schmidt von der Helaba bleibt dennoch misstrauisch angesichts der Frage, wie nachhaltig die Börsengewinne sein dürften. "Die Unsicherheiten dominieren", betonte er und verwies auf die zunehmende Skepsis der Marktteilnehmer über die allgemeine konjunkturelle Entwicklung. Dazu passten auch die aktuellen Produktionsdaten aus Deutschland. Im Monatsvergleich fiel die Gesamtproduktion im November kräftig um 1,9 Prozent, während Analysten mit einem leichten Anstieg gerechnet hatten. Tags zuvor bereits waren für denselben Monat stärker als erwartet gesunkene Industrieaufträge bekannt gegeben worden.
Unter den Einzelwerten zählten die Papiere des im Dax schwer gewichteten Pharma- und Agrochemiekonzerns Bayer mit Kursgewinnen von 2,8 Prozent zu den Favoriten der Anleger. Die zugekaufte US-Tochter Monsanto hat in Indien einen wichtigen Patentstreit gewonnen.
Spitzenreiter im Dax waren die Aktien des Autozulieferers und Reifenherstellers Continental mit plus 3,8 Prozent. Die Papiere der Autobauer Volkswagen, Daimler und BMW legten ebenfalls zu. "Hier setzen offenbar einige Anleger voll auf eine Einigung in den Gesprächen zwischen den USA und China", sagte ein Börsianer. Zudem gebe es Berichte, wonach die Chinesen den Autoabsatz ankurbeln wollen.
Die Anteilsscheine von Evotec waren im MDax besonders gefragt und stiegen um 3,7 Prozent. Das Biotechunternehmen meldete einen wichtigen Fortschritt in seiner strategischen Partnerschaft mit dem US-Konzern Celgene im Bereich Therapien gegen Nervenerkrankungen. Dafür erhielt er bereits Ende 2018 eine Zahlung in Höhe von 14 Millionen US-Dollar (12,2 Mio Euro) von Celgene.
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Im SDax gewannen die Papiere des Windkraftanlagenherstellers Nordex dank eines Großauftrags in Indien 5,3 Prozent. Grenke indes waren mit minus 5,2 Prozent das Index-Schlusslicht. Die Privatbank Berenberg blickt pessimistischer auf den Finanzdienstleister und strich ihre Kaufempfehlung. 2019 werde ein Übergangsjahr, hieß es.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,09 Prozent am Vortag auf 0,12 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,18 Prozent auf 141,68 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,06 Prozent auf 163,68 Zähler.
Der Kurs des Euro vollzog eine kleine Berg- und Talfahrt und wurde zuletzt mit 1,1438 US-Dollar gehandelt. Am Montag hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,1445 Dollar festgesetzt./ck/mis
---Von Claudia Müller, dpa-AFX ---