Spekulationen
Die graue Eminenz: Ivanka Trump und die Weltbank
In der vergangenen Woche berichtete u. a. die "Financial Times", dass Ivanka Trump für die Rolle der zukünftigen Weltbankpräsidentin in Betracht gezogen wird. Was steckt dahinter?
Die Tochter und Beraterin von Präsident Donald Trump wird mit Finanzminister Steven Mnuchin und dem amtierenden Stabschef Mick Mulvaney zusammenarbeiten, um einen Nachfolger für den scheidenden Weltbankpräsidenten Jim Yong Kim zu nominieren, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses Jessica Ditto.
Ivanka Trump wird für den Job nicht in Betracht gezogen, so Ditto. Meldungen, dass sie eine Konkurrentin sei wären "falsch", kommentiert Ditto die Nachrichten der vergangenen Woche. Donald Trump hatte bereits harte Kritik für die Ernennung seiner Tochter als Senior White House Beraterin erfahren. Sie als Weltbankpräsidentin zu nominieren, hätte wahrscheinlich einen Aufruhr von Trump's Kritikern und vielleicht sogar von einigen Republikanern ausgelöst.
Ivanka Trump war an den Initiativen der Weltbank zur wirtschaftlichen Förderung von Frauen beteiligt und hat in den letzten zwei Jahren eng mit der Führung der Weltbank zusammengearbeitet, weshalb sie an der Nominierung mitarbeite, erklärte Ditto.
Rücktritt Jim Yong Kim
Jim Yong Kim verkündete letzte Woche überraschend seinen Rücktritt als Weltbankpräsident zum 1. Februar 2019. Eigentlich ist seine Laufzeit bis 2022. Der Weltbankvorstand strebt an, vor den Frühjahrssitzungen im April einen neuen Präsidenten zu wählen und hat eine Frist zum 14. März für die Nominierung festgelegt. Der Vorstand der Weltbank akzeptiert traditionell den US-nominierten für die Position.
Kim wurde vom ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama für das Amt nominiert. Laut "Reuters" verlässt Kim die Weltbank auf eigenen Wunsch und wurde nicht von der Trump-Regierung vertrieben. Andere Stimmen behaupten, dass es durchaus Meinungsverschiedenheiten gegeben haben könnte - vor allem im Bereich Umweltpolitik.
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Aufgaben der Weltbank
Das 189-köpfige internationale Finanzinstitut vergibt Kredite an Länder und konzentriert sich auf die Entwicklung und Armutsbekämpfung.
Die Vereinigten Staaten - der größte Aktionär der Weltbank - und die europäischen Nationen haben eine Vereinbarung, die es ihnen ermöglicht, die Führung der Bank und des Internationalen Währungsfonds zu teilen. Kritiker warnen seit langem vor diesem Arrangement. "Sicherlich ist es an der Zeit, dieses archaische Abkommen durch eine demokratische Auswahl zu ersetzen?", sagte Miriam Brett, Projektmanagerin für internationale Entwicklungsfinanzierung beim Bretton Woods Project. Auch Mark Sobel, US-Präsident des Official Monetary and Financial Institutions Forum, sagte am Montag: "Es ist Zeit für eine Veränderung".
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