Pressemeldung
Union Investment: Januar 2019: Neues von den Märkten
Derzeit ist noch nicht abzusehen, wann die konjunkturelle Schwächeperiode endet. So lange dürften die Kapitalmärkte belastet bleiben.
Zuletzt zeichnete sich eine eklatante Schwäche der zyklischen und zinssensitiven Sektoren ab. In Europa, Japan und China ist dieser Trend bereits seit einigen Monaten erkennbar. Nun zeichnet er sich auch für die USA ab, der Leitökonomie der Weltwirtschaft. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass es sich hierbei nicht um die Vorboten einer unmittelbar bevorstehenden Rezession handelt.
Gegen eine Rezession sprechen die nach wie vor positiven Signale aus dem Dienstleistungssektor. Auch die sich abzeichnenden Reallohnzuwächse in vielen großen Volkswirtschaften – sei es im Zuge guter Lohnabschlüsse aufgrund enger werdender Arbeitsmärkte oder wegen der sinkenden Ölpreise – sollten auf mittlere Sicht für eine Stabilisierung sorgen. Klar ist aber auch: Derzeit ist noch nicht abzusehen, wann die konjunkturelle Schwächeperiode endet. So lange dürften die Kapitalmärkte belastet bleiben.
Gleichzeitig ist jedoch nicht damit zu rechnen, dass die konjunkturelle Eintrübung in den USA spurlos an der US-Notenbank (Fed) vorbei geht. Vielmehr erwarten wir, dass die Fed in ihrer Kommunikation perspektivisch den Ursache-Wirkungs-Zusammenhang von Konjunktur und Geldpolitik stärker betonen dürfte: Zinsanhebungen erfordern ein robustes wirtschaftliches Umfeld und dienen dazu, die Überhitzung der Wirtschaft beziehungsweise eine zu hohe Inflation zu verhindern. Je schwächer die Konjunktur, umso langsamer und vorsichtiger die Straffung. Damit könnte „Datenabhängigkeit statt Autopilot“ zum neuen Mantra der Fed werden. Und tatsächlich ist mit Blick auf das Abbremsen der lange unter Volldampf laufenden US-Konjunktur bereits viel passiert. Es besteht also bereits heute ein geringerer Straffungsbedarf.
Sollte die Fed also andeuten, dass sie die Konjunkturängste berücksichtigt, dürfte dies zu einer gewissen Entspannung der Marktteilnehmer führen. Die Rolle der Fed würde sich damit der Rolle eines „automatischen Stabilisators“ annähern: Je schwieriger das Konjunkturbild, umso größer die Aussicht auf geldpolitische Unterstützung.
Wichtige Treiber der vergangenen Monate waren zudem die vielfältigen Ereignisrisiken wie der Brexit, die italienische Budgetdebatte oder der Handelsstreit zwischen den USA und China. Neu hinzugekommen ist der Gelbwesten-Protest in Frankreich, der zu einer Aufweichung der Budgetziele in Paris geführt hat. Trotz vereinzelter Entspannungstendenzen, etwa beim G20-Gipfel in Argentinien oder beim jüngsten römischen Haushaltsentwurf, bleibt die Lage hier unübersichtlich und schwer prognostizierbar. Vor allem beim Brexit scheint eine weitere Verschärfung wahrscheinlich, bevor eine Einigung dann doch noch erreicht werden dürfte. All diese Punkte haben das Potenzial für erhebliche Kapitalmarktbewegungen – in die eine wie in die andere Richtung.
Nimmt man diese Faktoren – konjunkturelle Schwäche, mögliche geldpolitische Beruhigung, schwer zu kalkulierende Ereignisrisiken – zusammen, so spricht aus unserer Sicht derzeit alles für eine
neutrale Grundhaltung mit einer leicht vorsichtigen Tendenz.
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