Mehr Maßschneider werden Meister - aber Rückgang der Betriebe
ESSEN (dpa-AFX) - Anzug nach Maß: In Deutschland entscheiden sich wieder mehr Maßschneider für eine Laufbahn als Meister. 2018 gab es nach Angaben des Bundesverbands des Maßschneiderhandwerks 114 Meister-Abschlüsse, im Jahr 2004 waren es 50. Verbandsvorsitzende Inge Szoltysik-Sparrer führt den Anstieg in dem Nischensegment auch darauf zurück: "Viele legen die Meisterprüfung ab, weil es ein messbares Qualitätssiegel für Kunden ist."
Bei der Zahl der Meisterbetriebe geht der Verband dagegen in Zukunft von einem Rückgang aus - auch wegen des demografischen Wandels. Die nachrückenden gleichen also die wegfallenden Firmen nicht aus. Geschätzt gebe es derzeit rund 2500 meistergeführte Maßschneider-Firmen bundesweit. Hinzu kommen dann noch solche, die ohne Meister-Titel geführt werden.
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Der Trend gehe weg vom klassischen Betrieb mit Meister, Schneidergesellen und Lehrlingen hin zu Meistern, die alleine arbeiten, hieß es weiter. Viele suchten eine Spezialisierung, zum Beispiel mit Rockabilly-Mode mit schwingenden Röcken wie in den 1950er Jahren. Zugleich spüre die Branche harte Konkurrenz aus dem Ausland. Der Bundesverband ist die Interessenvertretung der selbstständigen Damen- und Herrenmaßschneider in Deutschland./rin/DP/zb