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Alle Aktien auf einen Streich: Fiserv kauft First Data - Papiere drehen frei
Der US-Finanztechnologieanbieter Fiserv gab am Mittwoch bekannt, dass er den Zahlungsdienstleister First Data in einem 22-Milliarden-Dollar-Deal kauft. Damit wäre es eine der größten Akquisitionen im Bereich Finanztechnologie.
Der so genannte All-Stock-Deal beläuft sich auf 22 Milliarden US-Dollar. Das Papier von First Data beendete den gestrigen Handelstag bei 17,54 US-Dollar an der NYSE. Die Marktkapitalisierung liegt bei 9,95 Milliarden US-Dollar. Nachbörslich legte das Papier um 18,47 Prozent zu und steht bei 20,78 US-Dollar vorbörslich. Die Fiserv-Aktien fiel um 5,86 Prozent auf 69,18 US-Dollar.
Es wird erwartet, dass über einen Zeitraum von fünf Jahren mindestens 500 Millionen US-Dollar an Umsatzsynergien generiert und 900 Millionen US-Dollar an Synergieeinsparungen bei den Betriebskosten erzielt werden könnten.
Die Transaktion soll im zweiten Halbjahr 2019 abgeschlossen sein und ein Anstieg des bereinigten Ergebnisses je Aktie - des kombinierten Unternehmens - um mehr als 20 Prozent im ersten vollen Jahr erwartet. JP Morgan Securities war der Finanzberater von Fiserv und die Bank of America Merrill Lynch für First Data.
Hintergrund zu den Unternehmen:
First Data ist ein US-Unternehmen, dass bereits 1971 gegründet wurde und sich auf E-Commerce-Lösungen für den Zahlungsverkehr fokussiert. Der Umsatz liegt bei 12,05 Mrd. US-Dollar (2017). Das Unternehmen verarbeitet 2.800 Transaktionen pro Sekunde bei sechs Millionen Händlern. Insgesamt liegt das Volumen bei zwei Billionen Kartentransaktionen pro Jahr. 2015 war das Unternehmen auf dem Börsenparkett zurück und platzierte bei seinem IPO an der NYSE 160 Millionen Aktien.
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Auch Fiserv ist schon länger am Markt, denn das Unternehmen wurde 1984 gegründet und hat circa 23.000 Mitarbeiter. Es handelt sich um einen Anbieter von Finanzdienstleistungstechnologien zu deren Kunden u. a. Banken, Sparkassen, Kreditgenossenschaften, Wertpapierhändler, Leasing- und Finanzierungsgesellschaften gehören. Fiserv meldete 2016 einen Gesamtumsatz von 5,51 Milliarden US-Dollar.
Warum der Deal?
Laut "Financial Times" ist First Data hoch verschuldet und erhielt Junk-Ratings von den großen Ratingagenturen in den USA. Jedoch sei das Unternehmen laut jüngster Bewertung 39 Milliarden US-Dollar wert. Zuletzt hatte First Data die Gewinnschätzungen verfehlt und seine Umsatzwachstumsziele gesenkt. Es wird sich zeigen, ob der Deal beide Unternehmen nach vorne bringt.
Quellen: