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    Der Unsinn mit den "Unworten"  2889  1 Kommentar Jährlich meldet sich die linke Sprachpolizei

    "Anti-Abschiebeindustrie" ist nach Meinung einer "Sprachjury" das "Unwort des Jahres". Mit "Sprachwissenschaft", wie es unkritisch in Medienberichten heißt, haben all die Worte, Unworte usw., die jährlich von einer linken Jury als solche bestimmt werden, nicht das Geringste zu tun. Hier wollen sich Linksintellektuelle ihrer Deutungshoheit versichern und Andersdenkende lächerlich machen und diffamieren - wie die Unworte und Worte vergangener Jahre belegen.

    Linguistik-Professorin Nina Janich, Sprecherin der Jury, erklärte zur Begründung für die diesjährige Entscheidung, der Begriff "Anti-Abschiebeindustrie", den Alexander Dobrindt von der CSU verwendet hatte, zeige, "wie sich der politische Diskurs sprachlich und in der Sache nach rechts verschoben hat und sich damit auch die Sagbarkeitsregeln in unserer Demokratie auf bedenkliche Weise verändern." Unter den Vorschlägen waren auch die Wörter "Abschiebeverhinderungsindustrie", "Sicherheitsgefährdende Schutzsuchende", "Asyltourismus" und "Hypermoralist". "Klageindustrie" ist laut der Jury im Zusammenhang mit dem Verbraucherschutz eingereicht worden.

    In den meisten Medien heißt es völlig unkritisch, eine "sprachkritische Jury" wolle mit der Kür jedes Jahr auf "undifferenzierten, verschleiernden oder diffamierenden öffentlichen Sprachgebrauch" aufmerksam machen.

    Der Unsinn mit den "Unworten"
    Zu Erinnerung: 2017 war "alternative Fakten" das Unwort des Jahres. Die Bezeichnung "alternative Fakten" sei, so begründete die Jury vergangenes Jahr ihre Entscheidung, "der verschleiernde und irreführende Ausdruck für den Versuch, Falschbehauptungen als legitimes Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung salonfähig zu machen". "Alternative Fakten" war ein Begriff, der von Kellyanne Conway, einer Beraterin von Donald Trump, verwendet wurde, um die (falsche) Behauptung zu stützen, dass zur Amtseinführung von Trump mehr Zuschauer gekommen seien als bei früheren Amtseinführungen anwesend waren. Natürlich ist "alternative Fakten" ein unsinniger Begriff, der jedoch überhaupt nicht in die Sprache eingegangen ist - weder in die deutsche noch in die englische. Er wurde allenfalls von politisch Korrekten verwendet, um Andersdenkende lächerlich zu machen und als Lügner und Idioten darzustellen - nach dem Motto: Jeder Andersdenkende ist ein kleiner Trump. Die Behauptung der Jury, "alternative Fakten" sei auch in Deutschland zum Sinnbild für besorgniserregende Tendenzen im öffentlichen Sprachgebrauch geworden, war abwegig.


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Der Unsinn mit den "Unworten" Jährlich meldet sich die linke Sprachpolizei "Anti-Abschiebeindustrie" ist nach Meinung einer "Sprachjury" das "Unwort des Jahres". Mit "Sprachwissenschaft", wie es unkritisch in Medienberichten heißt, haben all die Worte, Unworte usw., die jährlich von einer linken Jury als solche bestimmt …

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