Spionagetechnik?
Vodafone stoppt Ankauf von Huawei-Produkten: Was steckt dahinter?
Vodafone hat den Ankauf von Huawei-Geräten für Technik-Kerne seiner drahtlosen Netzwerke gestoppt. Dahinter stecken einmal mehr sicherheitspolitische Bedenken.
"Wir haben beschlossen, die Anlieferung weiterer Huawei-Produkte für unsere Technikkerne von drahtlosen Netzwerken zu unterbrechen, während wir mit den verschiedenen Behörden sowie Regierungen und Huawei zusammenarbeiten", sagte Nick Read, CEO der Vodafone Group, laut "Bloomberg".
Zuvor wuchs das Misstrauen von weiteren europäischen Telekommunikationsunternehmen gegenüber der Zusammenarbeit mit dem chinesischen Konzern. Die Firmen befürchten, dass ihre Regierungen Huawei-Produkte verbieten könnten. Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump drängt darauf, dass die europäischen Verbündeten den chinesischen Anbieter von ihren Telekommunikationsnetzen fernhalten. Die US-Amerikaner sorgen sich, dass China die Huawei-Produkte für Spionage-Tätigkeiten gegen die USA und ihre Verbündeten nutzen könnte.
Vodafone folgt mit ihrem Schritt der Strategie von British Telecommunications (BT). Diese hatte entschieden, in Großbritannien auf Huawei-Geräte in den Kernen ihres Mobilfunknetzes zu verzichten. Unterdessen hat das Telekommunikationsunternehmen Orange angekündigt, dass es Huawei-Geräte in Frankreich nicht einsetzen wird. Bei der Deutschen Telekom scheinen sich ähnliche Entscheidungen anzukündigen. Die Telekom-Manager wollen ihre Einkaufsstrategie im Hinblick auf die Bedenken überprüfen.
Auf der anderen Seite könnte der Verzicht auf Huawei-Produkte die europäische Telekommunikationsindustrie auf längere Sicht wirtschaftlich belasten. Verbote der Verwendung von Huawei-Funkzugangsnetzwerken "würden für die europäische Telekommunikationsindustrie eine erhebliche Auswirkung auf die Investitionskosten und die 5G-Einführung haben, was eine erhebliche Verzögerung mit sich bringen würde", meinte der Vodafone-CEO.
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