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     2355  3 Kommentare Gute Schulden, schlechte Schulden

    Gute Schulden, schlechte Schulden

    Schulden sind Geschmackssache. In den USA sind sie so beliebt wie Hamburger im Schnellrestaurant. Dort gibt es sogar Bonuspunkte, wenn man möglichst früh und regelmäßigen Kreditverkehr hat. Amerika erzieht seine Bürger regelrecht zu Kredit-Junkies. Ist es da ein Wunder, dass sich alle privaten und staatlichen Kreditgattungen auf Allzeithochs befinden und die amerikanische Gesamtverschuldung langsam aber sicher in die Exponentialfunktion übergeht?

    Auch in der Eurozone, z.B. in Italien, wird eine beispiellose und weiter steigende Staatsverschuldung achselzuckend hingenommen. Finanzstabilität ist sicher nicht in Rom erfunden worden. Dagegen wird in Deutschland Stabilitätskultur zelebriert. Wir sind die einzige große Industrienation mit staatlichen Überschüssen.

    Wofür werden die Schulden verwendet?

    Ist es nicht verwunderlich, dass ausgerechnet die USA und China mit ihren vergleichsweise hohen Wachstumsraten trotzdem die höchsten Haushaltsdefizite aufweisen? Eigentlich müsste ihre große Wirtschaftskraft die Staatskassen regelrecht fluten.

    Doch mit fortgesetzter Schuldenmanie in Form massiver öffentlicher Investitionen in Standortqualitäten - vor allem in China - wollen sie ihre Konjunkturstärke nicht nur erhalten. Über Steuersenkungen, modernste Logistik, schnelle Netze, Bildung, Digitalisierung und staatliche Förderung von nationalen Industrie-Champions wollen beide Länder im globalen Wettbewerb und ebenso bei der industriellen Revolution 4.0 die Oberhand gewinnen.

    Das direkte Gegenteil ist Italien, das zwar ebenfalls beherzte Defizite macht, die neuen Schulden allerdings „anders“ investiert. Um sich den Wählern anzubiedern, verteilt die römische Regierung milde Gaben in Form von vorzeitigen Pensionierungen und hohen Grundeinkommen. Und klare Wirtschaftsreformen? Mangelware!

    Deutsche Haushaltsüberschüsse als finanzpolitischer Fetisch

    Deutschland macht mit seinen Schulden nichts, denn es macht ja keine mehr. Gegen eine stabilitätsorientierte Finanzpolitik ist sicher nichts einzuwenden. Doch wenn man sich für die wirtschaftliche Zukunft fit machen muss, macht Kaputtsparen keinen Sinn. Das gilt umso mehr, als Deutschland, das in den letzten Jahrzehnten die Industriewelt fast absolutistisch beherrschte, jetzt in seinen Vorzeigebranchen von der amerikanisch-chinesischen Palastrevolution angegriffen wird.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
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